Was für Rechte hat unser Sohn 1.Klasse?

Guten Morgen!
Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen!.Es geht um meinen Sohn 7 Jahre 1 Klasse!Der es wohl aufgrund seines Verhaltens geschafft hat , das seine Lehrerin nach nur 6 Wochen die Flinte ins Korn geworfen hat. Er darf zu Zeit nur zwei Stunden täglich die Schule besuchen.Ist das rechtlich überhaubt i.O.?Die Lehrkraft hat Bauchschmerzen! Große Vorfälle gab es soweit eigentlich nicht. Es liegt aber auch im Sinne des Betrachters!Mein Sohn ist anstrengend Ja!!!Aber er kann gut motiviert werden. Er macht halt Arbeit, was im Kiga des Ortes auch schon nicht gern gemacht wurde! Er diskutiert gerne und viel , hat auf alles eine Antwort und mag es am liebsten wenn es so läuft wie ers gerne hätte.Er kann sich ziemlich in Situationen reinsteigern und dann kommt mann schlecht an ihn ran.Er ist motorisch sehr stark eingeschrängt und ist überrall der Letzte. Diese scheint die Lehrkraft zu „nerven“!Durch langjährige Therapien bei der Frühförderrung und im sozialpädiadrischem Zentrum wurde einstimmig festgestellt das Max Regelschulfähig ist!!

Hallo,

an den meisten Schulen (welches Bundesland?) gehört ein teilweiser oder kompletter Schulausschluss durchaus zum Katalog der disziplinarischen Maßnahmen, wobei sich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt.

Das Problem, das ich anhand deiner Schilderung sehe, scheint mir aber nicht dadurch lösbar, dass dein Sohn wieder komplett beschult wird. So wie du ihn beschreibst, hat er offenbar nicht gelernt, sich unterzuordnen und Autorität zu respektieren. In der Schule ist ein solches Verhalten aber nicht nur anstrengend, sondern schlicht und ergreifend untragbar.

Ein Kind, das nicht in der Lage ist, sich in eine Klasse einzufügen - und das tut es nicht, wenn es permanent die Aufmerksamkeit der Lehrkraft auf sich zieht - macht für die restlichen Kinder keinen normalen Unterricht möglich. Seine kognitive Leistungsfähigkeit mag grundsätzlich völlig ausreichen - sein Sozialverhalten offenbar nicht.

Vielleicht könnte es eine Idee sein, deinen Sohn an einer Montessorischule einzuschulen? Dort wäre er nicht der Stigmatisierung einer Sonderschule ausgesetzt, hätte aber dennoch die Chance, stärker individuell betreut werden zu können. Er muss dringend das lernen, was er bisher nicht gelernt hat: Grenzen zu akzeptieren. Und das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur gelingen, wenn er eine Sonderbetreuung erhält.

Eventuell könnte noch eine Chance bestehen, übers Schulamt eine Einzelintergration zu beantragen. Wenn ihr sehr viel Glück habt und die Schule zustimmt, könnte das auch ein sinnvoller Weg sein, in der Regelschule zu bleiben und Fuß zu fassen. Möglicherweise könnte die Tatsache, dass er bereits Frühförderung erhalten hat, dabei helfen.

Aber ganz egal, welchen Weg du beschreiten willst: Ich würde dir sehr ans Herz legen wollen, deinen eigenen Umgang mit deinem Sohn zu hinterfragen. Sein Verhalten kommt nicht von ungefähr, und solange er zuhause weiterhin Erfolg damit hat, alles diskutieren und in Frage stellen zu dürfen, so lange wird er im Schulleben seine Probleme nur potenzieren anstatt reduzieren können. Du wirst niemals und nirgendwo eine Schule finden, die sich dem Verhalten deines Kindes anpasst, es wird immer andersrum gefordert werden.

Ganz besonders wichtig ist, dass du deinem Sohn gegenüber die Disziplinierungsmaßnahmen der Schule nicht in Frage stellst. Natürlich ist es dir selbst unbenommen, entsprechende Schritte zu unternehmen - vor dem Kind solltest du die Schule und die Lehrkräfte aber stützen. Wenn ein Kind, das sich nicht einfügen kann, gleichzeitig Rückenwind von den Eltern erhält, hat es überhaupt keine Veranlassung, sein Verhalten in Frage zu stellen oder gar zu verändern.

Die Folge wird mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, dass dein Sohn aus einem falschen Verständnis von demokratischer Erziehung heraus zum Schulversager wird, obwohl er intelligenzmäßig möglicherweise keinerlei Probleme hätte.

Doch damit ist es nicht getan: Besserwisser kann auf Dauer keiner leiden. Auch Gleichaltrige nicht. Und ein Mitschüler, der dauernd stört, ist keineswegs beliebt bei den anderen, die auch ein Recht auf die Aufmerksamkeit und Zuwendung der Lehrkraft haben. Das kann zu einer sozialen Isolation führen, die ihn über viele Jahre begleiten kann. Leichter wird sein Leben dadurch nicht.

Schöne Grüße,
Jule

Moin
Geht es letztlich bei diesem Problem wirklich um die R e c h t e deines Sohnes? Was nützte es dir, wenn die genervte Lehrerin dazu verdonnert würde, ihn voll zu beschulen/unterrichten und ihr platzt dann alle paar Stunden dermaßen der Kragen, dass es zu einer Kraftprobe kommt, die vermutlich dein Sohn verliert.
Man sollte also eher nach den Ursachen seiner Schwererträglichkeit suchen.
Gruß,
Branden

Hallo,

wie soll man es sagen, ohne unhöflich zu klingen, aber: „Falsche Frage!“

Deine Herangehensweise wird durch die Art und Formulierung deiner Fragestellung sehr deutlich und zeigt, dass Ihr beide offenbar ein großes Problem damit habt, Euch in Gemeinschaft einzuordnen, ein gegenseitiges Geben und Nehmen, gegenseitige Rücksichtnahme … zu akzeptieren.

Natürlich kann man streng nach dem Gesetz Ansprüche stellen, nur kommt man so nicht weiter. Schule ist auch nicht dazu da, jedes einzelne Kind mit beliebigen Voraussetzungen individuell optimal nach persönlichem Wunsch zu bespaßen und dabei gleichzeitig einen gewissen Lernerfolg zu erzielen. Eltern müssen selbst dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder nicht nur mit zwei zugedrückten Augen irgendwie so gerade eben noch für eine Regelschule akzeptabel ist, sondern sollten beizeiten alles dafür tun, dass ihr Kind durchschnittlichen schulischen Anforderungen entspricht. Und ist dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich, und auch durch Hilfe Dritter nicht erreichbar, dann sollte man nicht nach den Rechten auf Beschulung in einer Regelschule fragen, sondern alternative Modelle in Betracht ziehen, die dem Kind angemessen sind.

Und selbst wenn ihr jetzt rein rechtlich die Beschulung in der Regelschule durchsetzt ist das doch nur ein scheinbarer Erfolg. Denn das Kind wird dadurch doch nicht von heute auf morgen von allen Lehrern und Mitschülern geliebt, sondern erst recht stigmatisiert sein, und es ganz besonders schwer haben.

Gruß vom Wiz

Hallo!
Ersteinmal Danke für die Antwort aber eine Frage so zu formulieren das sie jeder versteht ist wohl nicht möglich. Wir haben uns sehr wohl im Vorfeld über die Beschulung intensive Gedanken mit verschiedenen Institutionen gemacht.Alle waren eindeutig der Meinung ,das er Regelschulfähig ist. Sicherlich sehen wir als Eltern das Gesamtpaket sprich: Mitschüler und Lehrkraft.
Wir vermitteln unserem Kind auch nicht das die Lehrerin blöd ist!
Im Gegenteil! Nur darf mann sich als Eltern auch die Frage stellen ob die Lehrkraft zu dem Kind und umgekehrt passt.Es sind lauter Kleinigkeiten die die Lehrkraft zu stören scheinen.Sicherlich nervt es wenn ein Kind öfters als andere aufgefordert werden muss etwas zu tun, dennoch hat auch dieses Kind ein Recht auf Beschulung .Nur ist es sehr schwierig mit einer Lehrkraft die anscheinend keine Motivation mehr für Ihren Beruf hat.(geht in 2 Jahre in Rente)
Leider ist der Schulrechtgesetztesschungel ziemlich dick und teils auch undurchsichtig.Ich könnte noch sehr viel über unsere Erfahrungen berichten, die wir in den letzten Jahren gemacht haben. Wir sind das Sprachrohr unserer Kinder und die haben auch Rechte wenn sie nicht so hunterprozentig der Norm entsprechen!
Gruß Nordstrern

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Guten Morgen!
Vielleicht kann mir hier jemand weiter helfen!.Es geht um
meinen Sohn 7 Jahre 1 Klasse!Der es wohl aufgrund seines
Verhaltens geschafft hat , das seine Lehrerin nach nur 6
Wochen die Flinte ins Korn geworfen hat. Er darf zu Zeit nur
zwei Stunden täglich die Schule besuchen.Ist das rechtlich
überhaubt i.O.?Die Lehrkraft hat Bauchschmerzen! Große
Vorfälle gab es soweit eigentlich nicht. Es liegt aber auch im
Sinne des Betrachters!Mein Sohn ist anstrengend Ja!!!Aber er
kann gut motiviert werden. Er macht halt Arbeit, was im Kiga
des Ortes auch schon nicht gern gemacht wurde! Er diskutiert
gerne und viel , hat auf alles eine Antwort und mag es am
liebsten wenn es so läuft wie ers gerne hätte.Er kann sich
ziemlich in Situationen reinsteigern und dann kommt mann
schlecht an ihn ran.Er ist motorisch sehr stark eingeschrängt
und ist überrall der Letzte.

Und das wisst ihr seit wann?

Kümmert man sich um sowas nicht einige Zeit vor dem Schuleintritt?

Gab es Vorsorgeuntersuchungen? Dafür sind diese Untersuchungen doch da, um Auffälligkeiten zu erkennen und Abhilfe zu leisten.

Wurde das gemacht, hat es scheinbar noch nicht gewirkt.

„nerven“!Durch langjährige Therapien bei der Frühförderrung
und im sozialpädiadrischem Zentrum wurde einstimmig
festgestellt das Max Regelschulfähig ist!!

Irgendwas läuft doch bei diesen Therapien falsch, wenn dein Kind sich in der Schule so verhält, wie Du es selbst beschreibst!

Was nützt dir, wenn Du auf dem Papier stehen hast, dass dein Sohn regelschulfähig ist, dies aber offensichtlich nicht zutrifft?

Fassen wir mal zusammen: Dein Sohn wird seit Jahren therapiert und gefördert. Er kann sich trotzdem nicht anpassen und findet sich in der ersten Klasse nicht zurecht. Er kann sich im Klassenverband nicht unterordnen, bringt eine Lehrerin dazu hinzuwerfen.

Du möchtest seine Teilnahme am Unterricht jetzt einklagen?

Nehmen wir mal an, Du bist erfolgreich. Er bleibt die gesamte Unterrichtszeit in seiner Klasse. Wie weit kommt er dann? Ändert sich sein Verhalten dadurch?

Meinst Du nicht es wäre besser nach den Ursachen zu suchen?

Im die Hilfe zukommen lassen die er benötigt? Auch wenn das einen Schulwechsel bedeutet?

Was bisher gemacht wurde, scheint nicht anzuschlagen.

Du musst dir bewusst machen, welcher Sache Du einen höheren Stellenwert beimisst. Recht zu bekommen oder deinem Sohn einen guten Start ins Leben zu geben.

Am Rande: Wie würdest Du dich an Stelle der anderen Eltern fühlen?

Die können nichts für eure Probleme und möchten sicher, dass ihre Kinder ohne Störungen und in einem angemessenen Tempo lernen können.

Für Kinder, die dem nicht gewachsen sind, gibt es Schulen die auf Bedürfnisse schwieriger Schüler besser eingehen können.

Sei daher bitte fair den Anderen und vor allem deinem Kind gegenüber und klag es nicht in eine Schule die ihm nicht gerecht werden kann.

Viele Grüße

Guten Tag,

Vielen Dank für die Reaktion. Leider habe ich meine Frage wohl nicht klar genug gestellt. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen: Wir haben uns im Vorfeld mit allen Institutionen intensiv zusammengesetzt.Gestern habe ich den Schulamtsdirektorn erreicht und siehe da, jetzt ist meine Frage beantwortet. Ebenso hat sich herrausgestellt,das die Direktorin hinter unserem Kind steht.Max ist nun mal ein Kind das sich auf neue Situationen langsamer einstellen kann als andere Kinder und diese Zeit muß mann ihm einfach zugestehen, was der Lehrkraft offenbar nicht so leicht fällt.Die Vorgeschichte unseres Kindes kann mann nicht in zwei Sätze fassen, daher entstehen Missverständnisse.Kleines Beispiel aus der Klassensituation:Max drückt aufgrund seiner Motorischen Defizite sehr stark auf. Daher ist er ständig am anspitzen, was natürlich die Lehrerin stört.Ein Arbeiten für ihn mit Filzstiften kommt für sie aber nicht in Frage. Max muß zwischen zwei Stunden zur Toiletten und „groß“ . Die Lehrerin wartet vor der Tür, da die Räume gewechselt werden.Statt zu sagen wo er hingehen soll wenn er fertig ist setzt sie ihn unter Druck er muß schneller machen. Dann wollte Max zu alllem Überfluss auch noch was von ihr wissen und sie sagt :smiley:u hast nichts zu wollen ich warte schon seit 10 min. auf dich.Ich denke das wir einfach Pech mit der Lehrkraft haben und die Beiden sich nicht grün sind. Was ja auch absolut menschlich ist. Selbst die Direktorin sagte mir sie habe heuer eine sehr schwierige Klasse aber für die Kinder hält sie durch obwohl es teilweise sehr anstrengend ist.In der Klasse wird Max anscheinend mittlerweile gemocht. Mütter sprechen mich an und Fragen nach da ihre Kinder ganz traurig sind das Max nicht die ganze Zeit da ist. Zitat eines Mitschülers zu seiner Mutter:Aber wir brauchen Max doch er weiß doch soviel. Ja unser Kind kostet Nerven keine Frage und der Beruf der Lehrerin ist heute kein Zuckerschlecken, aber Kinder wie unser Sohn haben auch wenn sie nicht so einfach sind ein Recht auf normale Beschulung!!!Und nicht Macht Arbeit weg damit!!!
Viele Grüße