Polizei widerruft ihre Aussage

Hallo
ich habe mal eine Frage nach eurer Meinung/Einschätzung zu einem bestimmten Fall:
LKW Fahrer A fährt auf der rechten Fahrbahn einer Autobahn, stockender Verkehr,Stau.Der Fahrer kommt zum halten allerdings mit ein paar cm seines rechten Reifens auf der Markierung des Seitenstreifens.
PKW Fahrer B kommt von hinten heran und will auf den Seitenstreifen, kommt allerdings irgendwie nicht durch da LKW Fahrer A seinen Reifen ein paar cm auf der Begrenzung hat. PKW Fahrer macht mächtig Terz hinter dem LKW Fahrer A weil er nicht durch kommt.
Es kommt ein LKW Fahrer C auf der linken Fahrspur heran und bleibt auf Höhe des LKW Fahrer A. Auf der linken Fahrspur noch zäher Verkehr, kein Stau. Allerdings blockiert LKW Fahrer C jetzt den Verkehr.
Auf der entgegenkommenden Seite der Autobahn fährt eine Polizeistreife und bleibt stehen um LKW Fahrer C doch dazu zu bewegen er solle weiter fahren.
Ergebnis: LKW Fahrer C wird angezeigt wg. Nötigung und Behinderung des Straßenverkehrs weil er a) dem PKW Fahrer auf dem Standstreifen die Ausweichmöglichkeit genommen hat und b) den übrigen Verkehr blockiert hat.
Soweit ja in Ordnung aber jetzt wurde LKW Fahrer A angerufen ob er Zeuge sein möchte bei dem Verfahren. LKW Fahrer A hat dies verneint weil er damit nichts zu tun haben will.
Einige Wochen später erhält LKW Fahrer A dann einen Bescheid dass er ebenfalls wegen Nötigung, Behinderung im Straßenverkehr beschuldigt wird.
Die Polizei hat damals 3 Tage nach dem Vorfall zu Protokoll gegeben dass Lkw Fahrer A im Stau gestanden hat und keine Möglichkeit mehr hatte nach vorne zu Fahren um anderen Verkehrsteilnehmern Platz zu machen.
Jetzt nach gut 3/4 Jahr widerruft die Polizei ihre Aussage und sagt dass Lkw Fahrer A noch mind. 400 meter vor sich Platz hatte und sich mit LKW fahrer C abgesprochen hätte bzw. Kontakt hatte dass man die PKW Fahrer B auf dem Standstreifen nicht vorbei lassen soll. Außerdem wurde nach 3/4 Jahr ein Zeuge gefunden welcher die Aussage mit den 400 metern der Polizei noch bekräftigt. Laut Aussage des Zeugen war dieser hinter dem LKW Fahrer und hat gesehen dass vor dem LKW noch 400 meter Platz war zum weiter fahren.
(Die PKW Fahrer B wurden übrigens nie ausfindig gemacht)
LKW Fahrer C wurde bereits zu einer höheren Geldstrafe und einem mehrmonatigen Fahrverbot verurteilt.
LKW Fahrer A wurde jetzt in erster Instanz zu einem Fahrverbot von 1 Monat und einer Geldstrafe von über 1000 Euro verurteilt (die Staatsanwaltschaft hatte 3 Monate und über 2000 euro veranschlagt).
LKW Fahrer A ging jetzt in Berufung bzw. hat Einspruch gegen das Urteil eingelegt.
Was soll man jetzt davon halten?

Nur ein paar Fragen aus Interesse:

Warum Hat der LKW B die Spur blockiert?
Wieso will Fahrer A keine Zeugenaussage machen?
Wieso wurde er seinerzeit nur gefragt, ob er dies „möchte“??

Und wohl nicht zu beantworten: Was wollte Fahrer C auf dem Standstreifen?

MfG,

BB

der LKW Fahrer B hat die Spur wohl schon aus dem Grund blockiert dass er meinte er könne sich einen Spaß erlauben wenn er dem PKW B den Weg abschneidet. Demnach ist sein Urteil ja auch absolut in Ordnung das war auch Nötigung. LKW Fahrer A wollte keine Zeugenaussage machen weil er eben mit damit nichts zu tun hat. Teils auch aus logistischen Gründen oder Kostengründen. Der Vorfall war nämlich nicht gerade um die Ecke d.h. es ist ein Gericht zuständig welches ca. 150 km entfernt ist.
Warum nun LKW Fahrer A jetzt in diese Sache als Beschuldigter hinein gezogen wird ist mir schleierhaft.
Wieso er seinerzeit nur gefragt wurde ob er dies möchte kann ich nicht beurteilen, ich habe mir auch gedacht dass es etwas komisch ist wieso jemand angerufen wird und gefragt wird ob er aussagen will, dachte man bekommt da immer vom gericht eine einladung?
Tja was der PKW Fahrer auf dem Standstreifen zu suchen hatte…hm keine ahnung. auch wurde ja der PKW Fahrer nie als Zeuge etc. vernommen bzw. war ja nicht beim Gerichtstermin dabei. Das hat aber alles die Richterin beim ersten Urteil nicht interessiert, sie hat sich an den 400 Metern festgebissen die die Polizeibeamten ausgesagt hatten.

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Hmm, nun ja, so klingt das alles sehr mysteriös…

Aber vielleicht klang das alles im Rahmen der Verhandlung doch irgendwie anders und wird so auch im schriftlichen Urteil zu lesen sein.

Der Anwalt von Fahrer A kennt sicher (inzwischen) ein paar Details mehr und kann die Lage besser beurteilen.

MfG,

BB

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