Altersvorsorge mit Lebensversicherungen

Hallo,

Ich bin selbständig und benötige einer Altervorsorge. Hatte vor kurzem schon einmal eine Anfrage hierzu und meiner Beratung durch einen MLP-Mitarbeiter. Dieser empfahlen mir den Abschluss zweier Lebensversicherungen (eine konservative, eine Fondgebundene). Grund: Die spätere Auszahlung einer hohen Summe ist nur dann steuerfrei, wenn es sich um eine Lebensversicherung handelt. Meine Frage: Ist das so? Und: Gibt es Alternativen zur Lebensversicherung um Kapital fürs Rentenalter anzusparen?

Besten Dank im voraus!

Jörg

Altersvorsorge mit Lebensversicherungen: Nein
Hallo Jörg,

Die spätere Auszahlung einer hohen
Summe ist nur dann steuerfrei, wenn es sich um eine
Lebensversicherung handelt.

Das kann sich im Laufe der Zeit sicher noch ändern.

Und: Gibt

es Alternativen zur Lebensversicherung um Kapital fürs
Rentenalter anzusparen?

Es gibt sogar sehr gute. Lege Dein Geld in gute deutsche Aktien an, die Kurse sind so günstig wie lange nicht mehr. Ich würde mich hier auch auf keinen Berater verlassen und ihm das Geld in die Hand drücken, sondern alles selbst übernehmen. Aktien haben, langfristig gesehen, noch jede andere Anlage getoppt. Natürlich eine breite Auswahl treffen,
auch verschiedene Bereiche, also Chemie, Auto, Dienstleistungen, dann hast du später sicher mehr. Und für das Jetzt würde ich eine reine Risikolebensversicherung abschließen, falls Du nicht alleine lebst.
P.S.: Im Fernsehen kam letztens ein Bericht über deine genannte Beraterfirma, die schickten ja schon für eine Beratung, ob Vertrag dann zustandekam oder nicht, eine saftige Rechnung über einige tausend Euro!
Gruß Wynmuck

Hallo,

Ich bin selbständig und benötige einer Altervorsorge. Hatte
vor kurzem schon einmal eine Anfrage hierzu und meiner
Beratung durch einen MLP-Mitarbeiter. Dieser empfahlen mir
den Abschluss zweier Lebensversicherungen (eine konservative,
eine Fondgebundene). Grund: Die spätere Auszahlung einer hohen
Summe ist nur dann steuerfrei, wenn es sich um eine
Lebensversicherung handelt. Meine Frage: Ist das so? Und: Gibt
es Alternativen zur Lebensversicherung um Kapital fürs
Rentenalter anzusparen?

Hallo Jörg,

zunächst einmal ist die Aufteilung der Gelder in verschieden ANlagen sinnvoll. Klassische Lebensversicherungen bestehen zu etwa 70-90% aus sciheren Anleihen, Fondsversicherungen wie der Name sagt aus Fonds, üblicherweise Aktienfonds. Es gibt hier aber auch Rentenfonds.
Was die Steuerfreiheit angeht, da hat der Berater im Prinzip recht, aber :smile:
Wenn Du das Geld nämlich z.b. direkt in Aktien und Rentenfonds ansparst, hast Du jedes Jahr den Freibetrag für die Ausschüttungen. Die Kurssteigerungen, die bei AKtienfonds den Löwenanteil ausmachen sind bislang steuerfrei, in Zukunft werden es 15% pauschal sein. Daher würde ich sagen der Steuervorteil ist da, aber nicht ganz so hoch wie die Berater gerne glauben machen.
Der Hauptgrund pro Lebensversicherungen wäre für mich die Bequemlichkeit und die Disziplinierung. Bekanntlich hält nur etwa 1/3 bis die Hälfte aller Versicherten ihre Verträge durch. Der Rest kündigt trotz hoher Abschläge. Im weiteren Schluss kann man sagen die Gefahr ist sehr groß bei einem, jederzeit verfügbaren Fonds, vor Ablauf an das angesparte Geld zu gehen.
Zudem kannst Du bei einer Lebensversicherung meist von einer effizienten Geldanlage ausgehen, und, allen Unkenrufen zum Trotzt, von gegenüber Fonds auf lange Sicht nicht überzogenen Kosten.
Ein weiteres Kriterium ist natürlich die Frage, ob Du jemanden absichern musst. Hast Du keine Familie und auch auf Dauer nicht vor eine zu gründen, schmeißt Du das Geld für die bei einer Lebensversicherung immer vorhandenen Risikoabsicherung natürlich zum Fenster raus.

gruß,

Max

hallo Jörg,
wie Du ja weißt, bin ich ein Anhänger von fondsgebundenen LV´s.
Es gibt hier leider solche, die einen sehr hohen Anteil der Kosten haben.
Aber erst zur Steuerfreiheit. Voresrt ist es so, dass Lebens versicherungen steuerbegünstigt sind. Unser jetzige Regierung (in der letzten Legislaturperiode) versuchte mal hier abzukassieren. War aber ein Schuss in den Ofen.
Nun zu den Altersvorsogermöglichkeiten.
Mein Favorit ist die Clerical Medical. Gründe: Altersvorsorge heißt bei mir: ratierliche Zahlungen im Alter. Das machen alle Versicherungen mehr oder weniger gut. Doch haben fast alle einen Haken: wenn der Versicherte stirbt, dann wird außerhalb der Rentengarantiezeit nichts mehr bezahlt… na, den Haken erkannt? Richtig! Die Ehefrau (z.B.) lebt ab da vom Haus (so sie hat): sie beisst den Kalk von den Wänden. Die CM zahlt dem Erben entweder den Rastbetrag aus, oder die Rente bis zum vereinbartem Ende , oder die Todesfallsumme (wenn die höher ist) aus. Es kann der Freu (in unserem Beispiel) also nichts passieren.
Ebenso schön ist die Nemian. Auch hier wird an die Erben voll gezahlt. Lt. Auskunft sogar (nach gültigem Recht) vollkommen steuerfrei. Hier muss ich allerdings mal meinen Steuerbrater fragen, ob das tatsächlich so zutrifft. Oder evtl. Dividenden u.ä. doch versteuert werden müssen)
Wofor ich absolut abrate, sind Aktien. Es gab noch nie jemanden (außer den Brokern und der Bank) die damit reich wurden. Denke nur an die Internetaktien, den Neuen Markt… Es hieß damals: da kann überhaupt nichts passieren! Absolut zukunftsträchtig!
Außerdem sind Aktien nicht dafür da, dass man von der Dividende lebt (die ist angesichtsa des Unterschiedes Nennwert Kurswert sehrt oft überaus bescheiden zum Gestehungspreises), sondern, dass man damit handelt. Hier liegt der Gewinn in der Differenz von Kaufen und Verkaufen. Und hier liegt auch das Risiko! Im Alter sollte man aber kein Risiko mehr eingehen.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund

Wofor ich absolut abrate, sind Aktien. Es gab noch nie
jemanden (außer den Brokern und der Bank) die damit reich
wurden.

Dann kennst du wohl nur nicht die richtigen Leute

Denke nur an die Internetaktien, den Neuen Markt…
Es hieß damals: da kann überhaupt nichts passieren! Absolut
zukunftsträchtig!

Gebe dir vollkommen recht: höre nicht auf die Experten. Wenn sie Vermögensberater wären, würden sie schon längst so viel verdienen, daß sie nicht mehr fremdes Geld suchen müssen.

Außerdem sind Aktien nicht dafür da, dass man von der
Dividende lebt (die ist angesichtsa des Unterschiedes Nennwert
Kurswert sehrt oft überaus bescheiden zum
Gestehungspreises), sondern, dass man damit handelt.

Vollkommen richtig, die Dividende ist heute vernachlässigbar

Hier liegt der Gewinn in der Differenz von Kaufen und Verkaufen.

Vollkommen richtig.

Im Alter sollte man aber kein
Risiko mehr eingehen.

Wie alt ist Jörg?

Gruß Wynmuck

Nachtrag, konkrete EMpfehlung
Hallo nochmal,

ich habe vergessen eine konkrete Empfehlung zu geben.
Zunächst solltest Du Dir überlegen, wieviel Rente Du brauchst.
Die Grundversorgung würde ich etwa bei 1500€ pro Monat sehen.
Bei 2% Inflatíon sind das in 30 Jahren etwa 2700€, die DU auf jeden Fall haben musst.
Bei 5% Zins brauchst DU dafür ein Kapital von 345000€ (Bei Kapitalverzehr).
Für diesen Betrag würde ich eine Klassische LV oder REntenversicherung abschließen, weil dieser Betrag nicht verhandelbar ist und ohne Risiko in 30 Jahren zur Verfügung stehen muss.
Dafür brauchst Du rund 5000,-€ pro Jahr.
Damit hast Du sinnvollerweise auch gleich Den Vorsorgebeitrag für die Steuer ausgeschöpft.
Solltest Du Familie haben ist es Sinnvoll eine Rentenversicherung mit Witwenrentenzusatzversicherung abzuschließen. Das bietet jede Gesellschaft an. Und lass DIch nicht mit Aussagen wie „Bei der klassischen Rentenversicherung ist das Geld dann weg“ ködern.
Den Rest Der Altersversorgung kannst Du je nach Temperament in Aktien- oder Rentenfonds, in weitere LV (klassisch oder FOnds) oder auch in Direktanlagen von Aktien/Renten anlegen.
Meine Wahl dabei wäre jedes Jahr nochmal 5000€ Direkt in Aktien anzulegen. Und zwar auschließlich in Dividendenstarke Papiere aus dem DAX oder evtl. Eurostoxx50.
Aber das ist, wie gesagt eine Temperamentfrage. VOn FOndsgebundenen LV halte ich nichts.

MAx

hallo Jörg,
wie Du ja weißt, bin ich ein Anhänger von fondsgebundenen
LV´s.

später dann:

Wofor ich absolut abrate, sind Aktien. Es gab noch nie
jemanden (außer den Brokern und der Bank) die damit reich
wurden.

Raimund, was glaubst Du eigentlich, in welche Produkte fondsgebundene LV anlegen???
Wenn Du natürlich mit dem zweiten Statement sowas meinst wie „Anlage in Einzelaktien“, „Aktientrading“ (ich will gar nicht von Daytrading reden), „Aufspringen auf Aktienmoden“ - also der Traum vom schnellen Reichwerden an der Börse, dann ist das schon okay…

Ralf

Hallo Raimund,

nochmal zu Clerical Media und Nemia:

So ein „Bonbon“ (Auszahlung der Restsumme an die Erben; unterstellt, alle anderen Versicherungen tun das nicht…) gibt es doch aber nicht kostenlos?

Oder andersrum:
Die monatlichen Auszahlungen MÜSSEN doch bei den beiden genannten niedriger sein (gleiche Kosten bei allen Versicherungen unterstellt…), wenn man den Wettbewerbern ein solches „Pfund“ voraus hat…

Letztendlich läuft das für mich auf ein Nullsummenspiel zwischen den beiden Arten hinaus - im Falle von Alleinstehenden (also ohne bedürftigen Ehepartner) macht nämlich so ein Clerical Produkt in meinen Augen wenig Sinn.
Eine Altersvorsorge soll ja wohl nicht dazu dienen, seine mehr oder weniger entfernten Erben reich zu machen… :smile:

Ralf

was sol das?
hallo Ralf,
Du weißt genau, wie dieses Posting zu verstehen ist: ein spekulieren mit Aktien macht keinen reich. Dies sollte man (der Normalsparer, der täglich zur Arbeit geht und höchstens einmal täglich die Kurse ansehen kann) den großen Fonds überlassen.
Ich will mich hier nicht über den Akteinhandel auslassen, das wäre ein größerer Beitrag.
Doch ist es eine Binsenwahrheit, dass das Risiko für einen "Einzelkämpfer an der Börse extrem hoch ist, bei guten Foonds niedrig und bei Dachfonds noch niedriger.
Wenn dann eine Versicherung wie die CM auf eine fast schon jahrhundete alte Erfahrung basiert und in den fetten Jahren Reseven anlegt, dann kann hier nichts mehr passieren.
Als abschreckendes Gegen-Beispiel stehen hier die deutschen Versicherer, leider!
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

nochmal zu Clerical Media und Nemia:

So ein „Bonbon“ (Auszahlung der Restsumme an die Erben;
unterstellt, alle anderen Versicherungen tun das nicht…

ich kenne keine deutsache Versicherung, die das macht. Lasse mich aber gerne berichtigen. Würde mich freuen

)
gibt es doch aber nicht kostenlos?

Nein, das ist kostenlos! Das ist in England ein ganz normales Geschäftsgebaren. Genauso, wie die Bewertung der Immobilien der Versicherung.
Übrigens hat das die demnächst die AIG ebenfalls. Ich könnte mir vorstellen, dass das ebenfalls die Scottish Mutual hat.
Das ist kein Bonbon, sondern ganz was selbstverständliches.

Oder andersrum:
Die monatlichen Auszahlungen MÜSSEN doch bei den beiden
genannten niedriger sein (gleiche Kosten bei allen
Versicherungen unterstellt…), wenn man den Wettbewerbern ein
solches „Pfund“ voraus hat…

Sie sind höher!

Letztendlich läuft das für mich auf ein Nullsummenspiel
zwischen den beiden Arten hinaus - im Falle von
Alleinstehenden (also ohne bedürftigen Ehepartner) macht
nämlich so ein Clerical Produkt in meinen Augen wenig Sinn.

Bei Alleinstehenden hast Du natürlich Recht: hier interessiert sich der Kunde nicht, wer nach ihm die Kohle bekommt. …normalerweise.

Eine Altersvorsorge soll ja wohl nicht dazu dienen, seine mehr
oder weniger entfernten Erben reich zu machen… :smile:

Du bist bestimmt kein Schwabe oder Bayer! Die Schwaben leben für die nächste Generation!
Aber Spass beiseite: es ist doch ganz natürlich, dass man seine Frau nicht verarmt wissen will.
stell Dir doch mal vor: sie ist 10 jahre jünger als er. Sie ist ab 30 "Nur"Hausfrau, also kein eigrenens Einkommen. Nun macht der gute Ehemann und Familienernährer eine Rentenversicherung. Machen wir es ganz krass: er ist selbständig und zahlt in keine Rentenkasse ein. Er hat nur diese private Rentenversicherung. Jetzt ist er 65 (sie erst 55) und hört das Arbeiten auf. Er erhält Rente von der Versicherung. Doch er hat Pech, er stirbt an einen Infarkt. Wie sieht die Situation aus? Die Wittwe erhält (wenn er das so abgeschlossen hat) 10 hare diese Rente. Undf dann? Sozialfall! Sind Kinder da, dann müssen die ran. Sind die ausgewandert…
Das ist der Grund, warum ich diese Art von Versicherung bei Eheleuten (mit und ohne Trauschein) bevorzuge.
Eine andere Möglichkeit ist natürlich, dass man eine fondsgebundene Rentenversicherung abschließt unfd nicht die Rente nimmt, sondern das kapital. Dieses dann in Fonds anlegt. Aber warum diese Umwege?
Grüße
Raimund

Ralf

Dank an alle für die Tipps!!

Herzlichen Gruß

Jörg

Nachtrag Spiegel-Titelgeschichte Nr. 42/2002
Hallo Jörg, bekam ich erst jetzt in die Hand. Es geht zwar um Banken, aber die stehen ja nicht alleine in den Citys rum.
Kann dir den Bericht auch schicken.
Schöne Weihnachten und daß du weise entscheiden möchtest. Gruß Wynmuck