BU oder Lebensversichrung für junge Leute?

Hallo,

bin noch anfang 20 und müsste mich langsam aber sicher entscheiden ob ich LV oder BU nehmen möchte.

So wie ich es verstanden habe sind die Beiträge billig wenn ich noch Jung und Gesund den Vertrag erstelle. Weiß aber nicht welche ich nehmen soll und beides kann ich mir nicht ganz leisten.

Bei BU weiß ich, dass ich an das angelegte Geld - falls ich nie BU werde (und das wird man als Ingenieur nur selten…) - so gut wie nicht rankomme, beziehungsweise nur ein Teil wieder zurück kriegen kann. Außerdem muss ich dort mehr bezahlen, habe mal bei einigen Versicherungen nachgeguckt und weil ich als Hobby Extremsport betreibe wollen die alle immer mindestens einen +100% Zuschlag :frowning:

Bei der LV kann ich das Geld, falls ich das richtig verstanden habe, wenn ich das brauche wieder rausholen. Was ich sehr positiv sehe, weil ich dann „im Not“ immer an die Reserven komme, was bei BU sehr schlecht gemacht ist.

Hätte auch gehört beim BU gibt es ein Kombipaket: BU + Altervorsorge. Weiß aber nicht was ich davon halten soll, sieht mir alles sehr teuer aus und da kriege ich das Geld falls BU nicht eintritt auch nur ab Rente und nur stückchenweise ausgezahlt.

Was würdet ihr denn für den Einstieg empfehlen? Oder könnte ihr zu meinen Punkten bezüglich der Auszahlung was sinnvolles raten?

Danke!

BU
Hallo,
die Bu ist die wichtigere Versicherung. Daher zunächst nur diese abschliessen.
Darauf achten, dass Anpassungsmöglichkeiten z.B. nach erfolgtem Studium oder Heirat etc. im Kleingedruckten eingeschlossen. Beraten lassen!
BU ohne LV. Grundsätzlich.
Bei der später ergänzenden Altersversorgung bitte bedenken: Altersversorgung ist für das Alter - nicht für zwischenzeitliche Entnahmen. So ist das durch die Versicherer auch kalkuliert. Vorzeitige Kündigung o.ä. sind nicht empfehlenswert. Ggf. später mehrgleisig fahren. Ein Teil Altersvorsorge. Notgroschen. Mittelfristige Anlagen.
Gruß J.K.

Bei der später ergänzenden Altersversorgung bitte bedenken:
Altersversorgung ist für das Alter - nicht für
zwischenzeitliche Entnahmen. So ist das durch die Versicherer
auch kalkuliert. Vorzeitige Kündigung o.ä. sind nicht
empfehlenswert. Ggf. später mehrgleisig fahren. Ein Teil
Altersvorsorge. Notgroschen. Mittelfristige Anlagen.

Hallo und danke.
Heißt das ich schließe erst mal jetzt einfach nur BU ab. Dann erweitere ich das später (irgendwann? Wann ungefähr?) mit einem Kombipaket BU + Altersvorsorge? Ist es wirklich sinnvoll BU und Altersvorsorge bei dem gleichen Versicherer zu machen?

Und was meinst du mit Notgroschen und Mittelfristige Anlagen?

Gruß

Hallo,

Hallo Reev.

bin noch anfang 20 und müsste mich langsam aber sicher
entscheiden ob ich LV oder BU nehmen möchte.

Aus dem Gesichtspunkt „man wird mit den Jahren selten gesünder als kranker“ schonmal gut nachgedacht.

So wie ich es verstanden habe sind die Beiträge billig wenn
ich noch Jung und Gesund den Vertrag erstelle. Weiß aber nicht
welche ich nehmen soll und beides kann ich mir nicht ganz
leisten.

Die BU sollte meines Erachtens zuerst kommen, da hier die Biometrie eine wesentliche Rolle spielt. Da sind die Variablen - wie eben schon erwähnt - in jüngeren Jahren meist positiver besetzt.

Bei BU weiß ich, dass ich an das angelegte Geld - falls ich
nie BU werde (und das wird man als Ingenieur nur selten…) -
so gut wie nicht rankomme, beziehungsweise nur ein Teil wieder
zurück kriegen kann.

Es gibt auch andere Alternativen, letztlich sind diese aber auch nur BU-Versicherungen die zu hoch (teuer) kalkuliert sind und der zuviel gezahlte Beitrag wird dann verzinslich angelegt und am Ende ausbezahlt. Dann lieber gleich die Risikovariante (wenn BU dann Rente, andernfalls hatte man eben das gute Gefühl abgesichert gewesen zu sein für den Fall der Fälle) wählen.
Außerdem muss ich dort mehr bezahlen,

habe mal bei einigen Versicherungen nachgeguckt und weil ich
als Hobby Extremsport betreibe wollen die alle immer
mindestens einen +100% Zuschlag :frowning:

Was heißt denn „ich habe hier nachgeschaut“? Sowas sollte man nicht auf eigene Faust machen. Da gehört ein Fachmann mit an den Tisch; zumal es die Versicherung auch nicht verteuert. In alle Versicherungsprodukte sind Vertriebshonorare einkalkuliert. Wenn du die Beratung überspringst zahlst du sie in den Beiträgen trotzdem mit.

Nun zum Risikozuschlag: Je nachdem wie Du das Verletzungsrisiko in dem Sport selbst bezifferst, würde es ggfls. auch Sinn machen dies bei der BU-Beantragung auszulassen. Natürlich entfällt dann auch der Versicherungsschutz für dieses Risiko.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Kunde von mir macht eine Form des Jiu-Jitsu bei der aber KEIN Körperkontakt stattfindet. Die potenziell angefragten Gesellschaften (anonym angefragt) haben meist zwischen 50-100% Zuschlag verlangt bzw. wollten ihn garnicht erst versichern.
Daraufhin beschloss der Kunde, dass er das Risiko in diesem Zusammenhang lieber selbst tragen möchte (= dafür nicht versichert zu sein) und den geringeren Beitrag wählt. So haben wir den Antrag dann auch gestellt und „gut war“.

Bei der LV kann ich das Geld, falls ich das richtig verstanden
habe, wenn ich das brauche wieder rausholen. Was ich sehr
positiv sehe, weil ich dann „im Not“ immer an die Reserven
komme, was bei BU sehr schlecht gemacht ist.

Sich Geld aus seiner LV zu holen ist meistens eine sehr schlechte Idee. Wenn hohe Flexibilität eine Rolle spielen soll, dann ist wohl eher der Bausparvertrag oder Fonds eine Alternative …

Hätte auch gehört beim BU gibt es ein Kombipaket: BU +
Altervorsorge. Weiß aber nicht was ich davon halten soll,
sieht mir alles sehr teuer aus und da kriege ich das Geld
falls BU nicht eintritt auch nur ab Rente und nur
stückchenweise ausgezahlt.

Nahezu alle Verbraucherorganisationen raten von einer Koppelung von Risiko und Sparen ab. Ich sehe es genauso!

Was würdet ihr denn für den Einstieg empfehlen? Oder könnte
ihr zu meinen Punkten bezüglich der Auszahlung was sinnvolles
raten?

V1) Mach eine BU und warte mit der Altersvorsorge noch 1-2 Jahre ab, bis du dich im Job etabliert hast. Dann denke über eine betriebliche Altersvorsorge und/oder über Riester nach.

V2) Mach eine Starter-BU mit anfänglich geringerem Beitrag. Dann hast Du auch noch etwas Geld übrig für den Einstieg in die Altersvorsorge. Allerdings zahlt man mit den Starter-BU´s zwar anfänglich (die ersten 3-5 Jahre) weniger, dafür später aber mehr. Unterm Strich ist man in 99% der Fälle mit einer gleichbleibend kalkulierten BU günstiger unterwegs.

Danke!

Bitte!

Viele Grüße
Claude Burgard
unabhängiger Versicherungsmakler in Saarbrücken und im WWW
http://www.versicherung-sb.de

Hallo,

Heißt das ich schließe erst mal jetzt einfach nur BU ab.

Ja. Eine ausreichend umfassende Absicherung wird wahrscheinlich z.Zt. nicht möglich sein. Daher ist es wichtig, dass der Vertrag künftige Anpassungen ohne erneute Gesundheitsprüfung ermöglicht.

erweitere ich das später (irgendwann? Wann ungefähr?) mit
einem Kombipaket BU + Altersvorsorge?

Nein. Separate Verträge

Ist es wirklich sinnvoll
BU und Altersvorsorge bei dem gleichen Versicherer zu machen?

Das spielt nicht die entscheidende Rolle.

Und was meinst du mit Notgroschen und Mittelfristige Anlagen?

Notgroschen…jederzeit verfügbares Kapital. Da kommt es nicht auf die Verzinsung sondern schnelle Verfügbarkeit ohne etwaigen Verlust an. Merke: Auch die Verwaltung deines Geldes kostet Geld. Sehr häufig berechnen Banken/Versicherungen etc. einen großen Teil ihrer Kosten zu Beginn der Geldanlage…
Gruß

Ist die Frage ernst gemeint ?

Die Antwort ist klar: BU. Da Ingenieure nicht so oft BU werden, sind die Beiträge günstig.

Warum eine/keine LV ? Eine klassische LV ist eine Kombination von Risiko-Lebensversicherung und Sparen. Was davon brauchst Du ? Wenn Du im Falle Deines Todes niemanden versorgen musst, brauchst Du über eine LV nicht weiter nachzudenken. Als reine Kapitalanlage eignet sie sich nicht (mehr). Und wenn Du zwischendurch Geld brauchst, wirst Du Dich wundern, wie wenig es gibt. (Die Frage, ob Risiko und Sparen kombiniert werden sollten, lasse ich hier mal weg.)

Viel Glück

Barmer

Hallo,

wenn man beginnt, sich abzusichern, ist das Wichtigste: Das Einkommen zu sichern. Denn wer nichts mehr verdienen kann, kann auch nicht mehr sparen.
Bei Extremsport gilt das erst Recht.

Also zunächst die BU, die eine Rente bei Berufsunfähigkeit zahlt. Und wegen des Extremsports bei verschiedenen Versicherern nachfragen lassen. Es ist ein Irrtum zu meinen, dass alle Versicherer stets die gleichen Enschteidungen treffen würden. Nicht alle Versicherer fragen beispielsweise überhaupt nach gefährlichen Hobbys.

Wenn die BU unter Dach & Fach ist, sehen Sie, wieviel Geld zum Sparen noch übrig ist. Vielleicht reicht es noch zu einer (kleinen) Rentenversicherung mit Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit. Damit übernimmt der Versicherer bei Berufsunfähigkeit die Beitragszahlung für das Sparen fürs Alter. Das geht teilweise auch ohne Angabe gefährlicher Hobbys und so kann man erreichen, dass zumindest ein Teil der Altersvorsorge steht, falls doch mal etwas passiert.

Unfd über eine Unfallversicherung nachzudenken, ist bestimmt auch keine schlechte Idee…

Viel Erfolg.

Herzliche Grüße
Matthias Helberg

  • Versicherungsmakler -

**Guten Tag,

Grundsätzlich solltest Du zuerst deine Arbeitskraft in Form einer BU absichern und es gibt auch Kombilösungen die eine BU-Rente mit Ansparung ermöglichen.
Das heißt konkret dass bei Eintritt der Bu die Rente bezahlt wird und wenn Du nicht Berufsunfähig wirst wird der angesparte Betrag im Alter ausbezahlt.
Ferner gibt es auch sogenannte Einsteigertarife von den Gesselschaften wo Du bis zum 35 Lebensjahr einen reduzierten Beitrag bezahlst.
Für weitere Fragen einfach melden.**