Hallo Holger,
Um das Ganze etwas zu spezifizieren: Ich habe mein Studium
jetzt abgeschlossen - bin also kein Student mehr. Ich war über
einen Beamten-Elternteil mitversichert - und bin dies jetzt
auch noch als Übergangslösung, bis ich mich jobmäßig gefestigt
habe. So weit, so gut. Nur ist das leichter gesagt als getan:
Das, was ich eigentlich hauptberuflich plane, ist eine
Zusammenarbeit mit Kollegen auf selbständiger Basis. Da wir
hier aber quasi noch in der Aufbauphase sind, erziele ich in
diesem Arbeitsfeld noch keine Einkünfte (bzw. zumindest keine
„dauerhaften“). Um mich bis dahin quasi über Wasser zu halten,
treibe ich derzeit hauptsächlich Handelsgeschäfte im kleineren
Rahmen … in dem Sinne dann natürlich auch als Selbständiger
- wobei ich da eben noch nicht davon ausgehen kann bzw. auch
nicht will, daß diese Arbeit auf Dauer ausgelegt (Frage: Wie
definiert man das überhaupt? ) sein wird.
Vielleicht wird durch diese Situationsbeschreibung etwas
klarer, was mir derzeit eben nicht klar ist: WANN
versicherungstechnisch WAS auf mich zukommen wird …!?
m.W. musst Du Dich selbst versichern. Denn Du schreibst: Du hältst Dich mit Handelsgeschäfte über Wasser. Soll also heißen, du verdienst einiges über der Obergrenze der FamilienBeihilfe. Also hast Du eigentlich kein Recht mehr auf Beihilfe.
Du kannst nicht in die GKV. Du kommst aus der PKV und bist
selbständig. Damit gibt es offiziell keine Möglichkeit in die
Kasse zu wechseln. Ansonsten hättest Du Recht: der
Selbständige zahlt 100 % des Beitrages, ob PKV oder GKV
versichert.
Komme ich auch als Beamten-Eltern-Mitversicherter in dem Sinne
aus der PKV?!?
Es gibt schon eine Möglichkeit, in die Kasse zu kommen (ob sich das für Dich rentiert, ist ein anderes Kapitel): Du musst mindestens ein Jahr als Angestellter arbeiten. Und das unter der Beitragsbemessungsgrenze.
Ich glaube aber nicht, dass Du damit glücklich wirst.
- hast Du eine wesentlich schlechtere Absicherung, als die, die Du gerade gewohnt bist.
- wirst du nicht gravierend sparen… evtl. sogar mehr bezahlen, als in der PKV.
- wirst Du im alter um einiges mehr bezahlen, als in der PKV. Dazu werde ich Dir ein E-Mail senden (so ich darf! Denn Du kennst ja die strengen Regeln im WWW)
Das sind uralte Märchen der Kassen. Die heutigen PKV-Tarife
sind sehr gut im Alter zu bezahlen. Beispiel ich: ich zahle
nach der neuen Beitragsanpassung knapp 300 Euro. Bei der Kasse
würde ich knapp 600 Euro zahlen.
Ohne indiskret werden zu wollen: Wie alt bist Du? Bist Du auch
Selbständiger, weil Du so einen hohen Kassen-Beitrag hättest?
Und was verdienst Du so im Schnitt?
ich bin vor 2 Tagen 64 geworden.
Mein Kassenbeitrag wäre etwa 560 Euro Monatlich (incl. der Pflegepflichtversicherung) oder höher, je nach Kasse (Kassenprozentsatz + 1,7 % PPV).
Über mein Einkommen möchte ich nicht sprechen. Doch nur so viel: ich wäre in der höchsten Stufe bei der Kasse.
Bei der Privaten wird nicht nach dem Einkommen gefragt.
(Du musst das natürlich nicht beantworten … nur: Durch
Nicht-Fragen bekomme ich ja auch keine Anhaltspunkte …)
Der Unterschied im Alter: die Kassen verlangen von Dir deine
gesamten Alterseinkünfte (Rente, Zinseinkünfte, Mieteinkünfte,
…) und verlangen daraus den Prozentsatz. Den Privaten ist
Dein Einkommen vollkommen gleichgültig.
Also schon mal ein Pluspunkt der Privaten - sofern man davon
ausgeht, später mal etwas mehr zu verdienen *ggg*
Na, ich vermute doch, dass Du Dir als Selbstständiger das nicht antun willst, von der staatlichen Rente zu leben, oder?
Was mir auch nicht aus dem Kopf geht ist die Frage, inwiefern
sich denn der Spareffekt bei den anfangs niedrigeren
PKV-Beiträgen langfristig nicht noch zusätzlich zugunsten der
Privaten auswirkt …?!?
Da Du schon sehr früh in die Private eintrittst, wirst Du auch sehr viele Altersrückstellungen ansammeln. Also wird auch Dein Altersbeitrag sehr niedrig sein. Die meisten, die im alter hohe Beiträge zahlen, sind erst spät in die Private gewechselt. man kann natürlich in 10 Jahren nicht mehr genügend AR ansparen. Wunder werden in der Kirche gemacht, nicht in der Wirtschaft.
Noch ein Vorteil: wenn Du sagen wir mal 50 % der Ersparnis zur GKV gewinnbringend anlegst, hast Du eine „kostenlose“ Altersvorsorge getroffen.
Das wird zwar von den meisten nicht gemacht (und die Ersparnis halt „verjubelt“), doch jeder hat diese Möglichkeit.
Nein, das ist nicht möglich. Sämtliche Spekulationen sind
falsch. Du kannst nur eines machen: einen Rentner fragen, was
er als Beitrag zahlt und Dir zugleich die Absicherung ansehen.
So mancher klagt über die Beiträge der PKV im Alter und ist
1-Bettzimmer und mit einem Sehr hohen Krankenhaustagegeld
versichert. Dazu noch so manchen Schnickschnack.
Suche Dir einen Makler, der Dich berät.
Mja, letzteres ist - wie ich denke bereits angedeutet zu haben
- ja immer ein kleines Problem in punkto Objektivität Drum
frage ich gerne immer erst mal andere Leute nach Ihren
Erfahrungen, um mir daraus selbst erst mal ein Bild zu machen
-)
Es gibt keinen 100% objektiven Berater: ob von der privaten oder von der Kasse. Hier spielen die Erfahrungen, Gefühle, Vorurteile… des Beraters immer mit rein. Ich versuche das auszuschalten, doch liegt die Betonung auf „versuche“.
Doch ich gebe Dir Recht: es gibt immer Vermittler (ob sie Makler oder Mehrfachagent, ob Ausschließlichkeitsvertreter oder Kassenberater heißen) die mehr zu ihrem eigenen Geldbeutel schielen, als zu dem des Kunden.
Grüße
Raimund