Honorarberatung

Liebe Experten,

ein Makler bietet mir an, seine Beratungsleistung auf Rechnung zu bezahlen, dafür aber provisionslose Versicherungen bei ihm abzuschließen. So weit, so gut.

Aber wie sicher kann ich sein, dass er nicht doch Provision kassiert? Ich kenne keine Police, wo die Kosten aufgeschlüsselt sind.

Vorausgesetzt, die Kosten sind identisch. Habe ich mit der Lösung per Rechnung andere Vorteile? (steuerlich abzugsfähig z.B.?)

Vielen Dank,
Andreas

Aber wie sicher kann ich sein, dass er nicht doch Provision
kassiert? Ich kenne keine Police, wo die Kosten
aufgeschlüsselt sind.

Kannst Du nicht. Du könntest Dich bei ihm beraten lassen und dann im Internet abschließen, wenn er Dir Gesellschaften empfiehlt, bei denen das geht. Für mich hört sich das so an, als ob er doppelt kasseiren will.

Vorausgesetzt, die Kosten sind identisch. Habe ich mit der
Lösung per Rechnung andere Vorteile? (steuerlich abzugsfähig
z.B.?)

Ich wüßte keine.

Aber wie sicher kann ich sein, dass er nicht doch Provision
kassiert? Ich kenne keine Police, wo die Kosten
aufgeschlüsselt sind.

Günstiger würde der Beitrag trotzdem nicht, somit würde sich das Versicherungsunternehmen freuen, wenn sie die Provision / Courtage nicht zahlen müssten (ich glaube aber nicht dran).

Guten Tag Andreas,

das ist so eine Sache mit dem provisionslosen Abschluss.
Gesellschaften, die Tarife anbieten, in denen keine Abschlussprovision
eingerechnet ist, gibt es natürlich. Das sind die Direktversicherungsgesellschaften. Nur - die arbeiten nicht mit Maklern zusammen, weil der Makler ja eine Abschlussprovision haben
muss. Sonst kann er nicht existieren.
Ich will noch glauben, dass eine formale Vermittlung über den
Makler mit reduzierter Provision möglich ist. Der Makler greift
zu diesem Mittel des Sondertarifes, wenn ihm an der Kundenverbindung
gelegen ist und ihm der Kunde die „Pistole auf die Brust setzt“.
In dem Fall ist es aber üblich, dass der Kunde den geldwerten
Vorteil des Sondertarifes auch sieht. D.h. zwei schriftliche
Angebote (Normal- und Sondertarif) müssen vorliegen und der Kunde
sieht dann entweder einen geringeren Beitrag bei identischen
Leistungen oder eine höhere Garantiesumme bei gleichem Beitrag
in Verbindung mit einem höheren Rückkaufswert nach zwei oder drei Jahren Laufzeit (z.B. Kapital-Leben oder Private Rente).

Macht der Makler entsprechende transparente Angebote, so kann man
dem folgen. Liegen keine solchen Zahlen auf dem Tisch (gerechnet
mit der Software der Versicherungsgesellschaft), so steht zu vermuten,
dass es sich nur scheinbar um einen provisionslosen Abschluß handelt.

Im übrigen: Beratungsleistung gegen Entgelt gibt es in jeder Verbraucherzentral oder bei den sog. Versicherungsberatern, die
gerichtlich zugelassen sind. Auch dort bezahlt man Geld und kann
die Suchvorgabe nach sehr preiswerten Gesellschaften platzieren.

Gruß

Günther

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Hallo Andreas,

ein Makler bietet mir an, seine Beratungsleistung auf Rechnung
zu bezahlen, dafür aber provisionslose Versicherungen bei ihm
abzuschließen. So weit, so gut.

Aber wie sicher kann ich sein, dass er nicht doch Provision
kassiert? Ich kenne keine Police, wo die Kosten
aufgeschlüsselt sind.

wenn der Makler Dir dies so angeboten hat, kannst Du ihm doch mal zwei Fragen stellen:

Kannst Du oder mußt Du die provisionslosen Versicherungen bei dem Makler abschließen?
Es macht zwar für Dich keinen Sinn, diese dann selbst oder über einen anderen Makler/Vertreter abschließen zu wollen. Aber allein die Reaktion des Maklers wird Dir Auskunft über die Ehrlichkeit des Angebots geben.

Welche Klausel soll der Vertrag vorsehen, falls sich bei der Beratung herausstellt, daß ein provisionshaltiges Produkt für Dich die beste Lösung ist?
Es ist durchaus nicht immer so, daß Direktversicherungen die günstigsten Angebote haben. Nicht selten hat ein Serviceversicherer durch z.B. andere Berufsgruppeneinteilungen, Tarifzonen oder beitragsfreie Leistungserweiterungen das bessere Angebot. [Ironiemodus ein] Mußt Du in einem solchen Fall auf das günstigere Angebot verzichten, weil der Makler ja keine Provision nehmen darf? [Ironiemodus aus] Oder wird das Beratungshonorar dann um den Betrag der nicht zu vermeidenden Provision reduziert?

Die Antworten würden jetzt selbst mich interessieren.

Mit freundlichen Grüßen

Gerd

Hallo Günther,
das stimmt so nicht. In der Regel bieten alle Gesellschaften provisionsfreie Tarife an, wobei es hier eher courtagefreie Tarife sind. Es sind die gleichen Tarife, wie für Otto-normal, nur eben vermindert um den mit der Gesellschaft vereinbarten Courtageanteil.

Viele Makler machen das mittlerweile, weil die Beratungsleistung eine gewisse Zeit beansprucht und sich der Kunde beim Makler aufwendig beraten lässt und dann doch direkt bei der Gesellschaft abschließt. So sichert er sich zumindest einen gewissen Return. Ich empfinde grundsätzlich daran nix verwerfliches. Man kann ja auch sagen: wenn du nicht mein Kunde wirst, kostet es x. Wirst du es, ist die Beratung durch Honorar abgegolten.

Gruß
Marco