Hallo!
Überprüfe mal, wieviel Vers.Gesellschaften nach dem Kriege
„kaputt gegangen“ sind!
Solche Argumentation erinnert an die Gepflogenheiten mancher Lebensversicherer, neuen Kunden beeindruckende Zahlen der erzielten Renditen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten zu präsentieren und zu suggerieren, es ginge immer lustig so weiter. Rahmenbedingungen können sich ändern und vom Glanz vergangener Zeiten bleibt nur noch Katzenjammer. Gegen Null tendierendes Wirtschaftswachstum, sehr niedriges Zinsniveau, aber Verträge mit Zinsgarantie im Portfolio - so ganz abwegig sind ernste finanzielle Probleme und auch Pleiten in der Versicherungsbranche zukünftig nicht.
Lt. Vika hast du beruflich irgendwas mit Altersvorsorge zu tun. Dann weißt du möglicherweise, daß die Rentenversicherung von Beginn an bis in die 50er Jahre kapitalgedeckt war. Dummerweise kam auf diese Weise kein einziger Rentner in den Genuß einer vollen Altersversorgung. Zwischendurch gab es nämlich diverse Ereignisse, die den Kapitalstock vernichteten. Das führte zunächst zu drückender Altersarmut und als Reaktion darauf zur Umlagefinanzierung.
Auch bei Sachversicherungen sitzen die Versicherer nicht wie Dagobert auf Bergen von Gold. Szenarien aus Wirtschaftsgeschehen und Großschadensereignissen, die Versicherer in Nöte und in die Zahlungsunfähigkeit bringen, sind natürlich vorstellbar. Entsprechende Sorgen sollten jedenfalls kein Anlaß für eine Reaktion der hier geschehenen Art sein, von wegen LOL…
Jede Wirtschaftseinheit kann insolvent werden, von der Einzelperson bis zu ganzen Staaten. Das Insolvenzrisiko gibt es natürlich auch für Versicherungen. Das hätte zur Folge, daß Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekommen werden kann. Ansprüche aus Schadensregulierungen wären dann Ansprüche gegen die Masse. Man braucht wenig Phantasie, um zu erahnen, was im Zweifel zu holen wäre - wenig bis nichts.
Gruß
Wolfgang