Zusatzrente + Fonds-Auszahlungsplan

Hallo Experten,
im September beginnt meine BfA-Rentenzahlung, die ziemlich mäßig ausfallen wird (trotz über 40 Jahre Arbeit). Ich bekomme aber eine (betriebliche) Zusatzrente.
Als monatliche Zahlung ist das ein Witz (EUR 212), ich kann mir das aber - einkommensteuerfrei, da der Vertrag länger als 12 Jahre lief - als Kapitalsumme auszahlen lassen.

Ich bin schon fast dazu entschlossen.
Meine Bank schlägt mir jetzt einen kombinierten Fonds-Auszahlungsplan vor (Union Investment) und hat mir (bei Rente bis 85) die zu erwartenden monatlichen Zahlungsbeträge - mit geschätzten jeweiligen Abweichungen nach oben und unten - errechnet.
Da ich bei diesem Angebot im Notfall jederzeit an das Geld kommen könnte, finde ich das sehr vernünftig.
Meine Frage: 2/3 kommen in den Rentenfonds, 1/3 in einen Aktienfonds.
Sind die 2/3 wenigstens sicher? Oder kann der Rentenfonds auch
solchen Schwankungen unterliegen wie der Aktienfonds (kann ja erheblich sein).
Was haltet Ihr überhaupt von diesem Vorgehen?
Ich bin ein ahnungsloser Engel in diesen Dingen… :wink:

Erwartungsvolle Grüße
MrsSippi

Wenn ich Dich recht verstehe, willst Du Dir eine Betriebsrente kapitalisieren lassen, um dieses Kapital bei der Bank wieder zu verrenten. Was soll das ?

Ich persönlich würde meine Altersversorgung nicht von Fonds abhängig machen. Da weißt Du nie, was Du nächstes Jahr bekommst. Was spricht denn dagegen, die Betriebsrente normal laufen zu lassen ?

Laß Dich nicht von Deiner Bank zu unbedachten Entscheidungen verleiten.

Hallo Nordlicht,
danke für Deine schnelle Antwort.

Was spricht denn dagegen, die Betriebsrente normal
laufen zu lassen ?

Erstens der geringe monatliche Auszahlungsbetrag, damit würde ich immer knapp über der Hungergrenze leben (auch zusammen mit der BfA-Rente, wobei ich den ganz genauen Betrag derselben noch nicht kenne, aber annähernd). Außerdem hab ich aber auch keine Möglichkeit, im Notfall mal auf einen etwas größeren Betrag zuzugreifen (Zähne, Umzug, Renovierung…), was bei diesem Vorgehen möglich wäre.

Laß Dich nicht von Deiner Bank zu unbedachten Entscheidungen
verleiten.

Nein, das möchte ich ja vermeiden, darum frag ich ja die Experten, wie sie darüber denken :wink:
LG, MrsSippi

Guten Tag MrsSippi,
grundsätzlich liegt bei Fonds das Risiko bis hin zum Totalverlust
bei einer bestimmten Person. Dem Anleger.
Die Strategie, über Jahre eine betriebliche Alterversorgung
mit einem herkömmlichen Sparvertrag aufzubauen, um danach im
Rentenalter das Kapital als Spielgeld wieder einzusetzen,
kann sich - bei nüchterner Betrachtung - nur der leisten, der
es dick hat und den Verlust einer fünfstelligen Eurosumme mit
links wegsteckt.

Hinzu kommt, dass der Einstieg in Fonds zum jetzigen Zeitpunkt
(Dax kurz vor der 6T-Marke) ohnehin nur wieder etwas für diejenigen
ist, die immer wieder zum Nutzen der Durchblicker die Börse, die
Vermittler und damit den ganz normalen Börsenwahnsinn am Laufen
halten. Die nächste Baisse ist abzusehen und wer bei Hochkurs-
wetter einsteigt, fällt umso tiefer.

Es gibt andere Möglichkeiten, eine kapitalisierte Rente so
anzulegen, dass sie sowohl Ertrag bringt als auch den kurzfristigen
Zugriff erlaubt. Ich empfehle Dir eine Kombination aus Festgeldanlagen
mit zwei bis vier Jahren Laufzeit sowie einige kleine Bausparverträge
in der Hochzinsvariante für Nicht-Bauherren. Je nach Kapital lassen sich damit Renditen bis über 5 % mündelsicher (einschließlich Wohnungsbauprämie )erzielen.
Bei Bausparverträgen ist innerhalb von drei Monaten die Einlage
zur Not kündbar.

Schönen Gruß und nicht leichtsinnig werden.

Günther

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antworte Dir per mail - owt
o

Erstens der geringe monatliche Auszahlungsbetrag, damit würde
ich immer knapp über der Hungergrenze leben (auch zusammen mit
der BfA-Rente, wobei ich den ganz genauen Betrag derselben
noch nicht kenne, aber annähernd). Außerdem hab ich aber auch
keine Möglichkeit, im Notfall mal auf einen etwas größeren
Betrag zuzugreifen (Zähne, Umzug, Renovierung…), was bei
diesem Vorgehen möglich wäre.

Hier ist eine qualitativ hochwertige Beratung nötig, die auch auf solche Umstände zurückgreift. Auf keinen Fall würde ich meine Altersvorsorge oder Rente auf Fonds anlegen, diese Anlage wäre mir zu risikoreich.
Hier wäre eine Aufteilung in Rente und einen Teilbetrag in eine kurzfristige Anlage empfehlenswert.

Gruß Christian

1 Like

Hallo Christian,
vielen Dank für die Warnung.
Nachdem alle Antworten hier in die gleiche Richtung gehen - zu großes Risiko bei Fonds -, hab ich mich schon dagegen entschieden. Das war’s, was ich wissen wollte.
Schönen Abend wünscht
MrsSippi

Hallo Mrs Sippi,

dazu ist da Forum da :smile:

Wünsche auch einen schönen Abend

Gruß Christian

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Risiko Aktie? Kommt drauf an…
Liebe MrsSippi,

so ganz stimmen die Urteile über das Risiko einer Aktienanlage dann doch nicht. In eine ausgewogene Geldanlage gehören Aktien ganz sicher(!) hinein. Das nennt man Risikostreuung. Denn wie Du schon richtig vermutest, sind auch Rentenpapiere (Anleihen/Bonds) Kursrisiken unterworfen. Ein - wenn auch geringer - Aktienanteil mildert Kursschwankungen des Gesamtdepots, weil die Kurse Aktien vs. Rentenpapiere sich oft gegenläufig entwickeln- wie im Moment!

Wenn Du mir nicht glaubst, dann folge wenigstens Harry Markowitz. Der hat dies mathematisch bewiesen und dafür den Nobelpreis erhalten:

http://www.depotanalyse24.de/markowitz.html

Ob 1/3 der richtige Anteil ist? Eine Faustregel sagt 100-Lebensalter ergibt den Aktienanteil.

Ansonsten würde ich mir einfach eine Woche Zeit nehmen, und alle Anbieter abklappern oder kommen lassen.

Viele Grüße,
Andreas

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Vielen Dank auch dafür ! owt
o