Höhere Steuern für Reiche?

Höhere Steuern für Reiche? Zuletzt erklärten sich Vielverdiener aus Frankreich und den USA dazu bereit. Jetzt schlagen prominente Millionäre wie Marius Müller-Westernhagen auch höhere Steuern für Reiche in Deutschland vor. Aber ab wann gilt man eigentlich als reich? Würdet ihr auch mehr Steuern zahlen, wenn ihr extrem viel Geld hättet?

Ja, grundsätzlich befürworte ich das.
Jedoch gebe ich den Millionären recht. Das Geld sollte zweckgebunden Vereinnahmt werden. Z.B. für Schuldenabbau und/oder Straßenbau etc.
Ab wann man als Reich gilt ist schwer zu sagen. Ich würde ab einem Einkommen von 250.000 Euro pro Person sagen, dass jemand reich ist. Und denen tut es dann auch nicht so weh, wenn ein paar Euro mehr anfallen.

Grüße

Ab 250.001 € zu versteuerndes Einkommen für allein versteuernde Personen, für gemeinschaftlich veranlagende Ehepaare ab 500.0002 € wird der Spitzensteuersatz der Progressionskurve, der sonst bei 42% endet, auf 45% angehoben.

In den USA zahl man ab knapp 400.000 US (~ 263.089 €) den maximalen Steuersatz, der aber lediglich bei 35% liegt. Damit bleibt einem reichen Amerkikaner aus seinem Einkommen netto ca. 18% mehr Geld als einem Deutschen in der Tasche. Im Fall von 263.089 € (Grenzsatz, ab den der höchste Steuersatz in beiden Ländern schon gilt) sind das immerhin 26.308,90 €. (Haben und nicht haben ist das doppelte :smile:

Da Spenden das zu versteuernde Einkommen reduzieren, kann mathematisch dieser Beispiel US Bürger 26.308 € spenden und dafür dann eine Steuererleichterung erhalten: 1. bekommt es die 35% Steuer auf die gespendetene Beträge zurück und 2. zusätzlich fällt er in eine andere niedrigere Steuerkategorie. Also bekommt er noch mehr zurück. Ergo: ein US Amerikaner kann wesentlich großzügiger sein als ein Deutscher, da viele soziale Leistungen hier in D staatlich organisiert sind und über die Steuer finanziert wird. Ob das besser als in USA ist, mag man diskutieren… ist ein anderes Thema.

Um den Begriff reich mal zu analysieren:

…250.000 Spitzensteuersatz EINKOMMEN Deutschland
25.500.000.000 Vermögen eines der Aldi Brüder

Ic weiß zwar nicht, wo das Einkommen von M-M-W einzusortieren ist, aber wenn man wirklich ein EINKOMMEN von X Mio pro Jahr hat, dann sind ein paar Prozent mehr oder weniger sehr viel Geld. Im Bereich von 250.000 EINKOMMEN bewegt man sich (mit verlaub) zwar im hohen Einkommenssegment, das aber durchaus noch relativ weit verbreitet ist: Das sind die Einkommen, die ein Selbständiger (Handwerker, Ladenbesitzer) problemlos mit ein paar Angestellten im Jahr erwirtschaften kann.

Eine alte Pressemitteilung schreibt aus dem Jahr 2005 es gäbe über 12.000 Einkommensmillinäre (eine Mio pro Jahr) in Deutschland. Im Durchschnitt ca. 2,7 Mio €.

Insofern ist es richtig, dass die Reichen Ihren Beitrag leisten müssen und sollen. Was aber der richtige Grad an Beitrag ist: Das kann keiner sagen.

Und wann ist man denn reich? ab 250.000 € / Jahr als Selbständiger oder erst als Musik-Superstar (z.B. Lada Gaga) mit 55.000.000-75.000.000 US.

Gruß

Ja, wenn ich reich wäre würde ich mehr Steuern zahlen, wenn damit Mißstände behoben würden. Diese Gelder sollten allerdings nicht verblasen werden, sondern speziellen Projekten dienen:

  • Entschuldung von Deutschland, damit Deutscland in Zukunft handlungsfähig bleibt und unseren Kindern keine Schulen hinterlassen werden
  • Linderung von Kinderarmut durch freies Essen an Schulen und Kindergärten
  • Aufhebung von Kindergartenbeiträgen, damit auch Arme die Möglichkeit haben die Kindergärten von Anfang an zu besuchen. (Förderung Integration etc.)
    Nur höhere Steuern zu zahlen, ohne zu wissen wofür, macht keinen Sinn. Die jetzt gezahlten Steuern werden ohnehin zum Großteil für Zinszahlungen und Fehlentscheidungen genutzt.
  • etc.

Reich ist wer ein Vermögen hat welches höher ist als Ausgaben die man für den Rest des Lebens hat, also ab ca. 20-50 Mio Euro.
Als ich noch als Treuhänder in der Schweiz gearbeitet habe, war das die allgemeine Definition.
Höhere Steuern gern, sofern der Staat effizient arbeitet, wovon er im Moment SEHR weit entfernt ist!

Ich denke, das ist ein Forum für ernste Steuerfragen und kein Diskussionsforum.
MfG Barbara

Hallo Galileo Redaktion,

ich finde es durchaus bemerkenswert, wenn auch unsere Millionäre höhere Steuern zahlen würden. Allerdings müßte dazu von der Steuergesetzgebung eine entsprechende Einkommensgrenze festgelegt werden und die gilt dann allerdings für alle, die über diese Grenze hinaus verdienen. Ich glaube kaum, dass das zu einem allgemeinen Freudentaumel führt. Mindestens genauso wichtig wäre die Abschaffung der kalten Progression, die kein vernünftiger Mensch nachvollziehen kann. Wer extrem viel Geld hat, hat das Geld nicht unterm Kopfkissen liegen, sondern legt es an oder investiert. Wenn er einigermaßen rechnen kann, wird er immer Gewinne (Geld, Immobilien o.ä. Werte) damit einstreichen, die zu versteuern sind. Abzüglich aller möglichen Abschreibungen und Belastungen, die das deutsche Steuerrecht hergibt, bleibt immer noch ein erkleckliches Sümmchen übrig, um recht gut zu leben und sein Vermögen ein klein wenig weiter zu erhöhen. In so einer Situation würde auch ich mehr Steuern zahlen - tut mir ja nicht weh. Allerdings weckt ein hohes Steueraufkommen automatisch diverse Begehrlichkeiten bei unseren Politikern. Ich bezweifel, dass diese Mehreinnahmen zur Verringerung der Staatsverschuldung oder zur Bekämpfung der immer größer werdenden Armut bei uns eingesetzt werden.

Viele Grüße. Polka30

Das sind eigentlich zweio Fragen

  1. Wer ist reich?
    Das Recihsein ist ein relativer Begriff und bezeichnet eigentlich nur das eigene Vermögen in Relation zum Vermögen anderer. So besitzt heute ein Sozialhilfeempfänger großteils mehr praktische Möglichkeiten, als dies noch ein reicher Kaufmann vor zweihunder Jahren hatte. Reich ist also derjenige, der im Vergleich zu einer Gruppe von Menschen mehr hat. Das kann man auch auf nicht-Vermögenswerte beziehen. (Reich am Gesundheit, Geistreich, etc.).

  2. „Würdet ihr auch mehr Steuern zahlen, wenn ihr extrem viel Geld hättet?“
    Wer „extrem“ viel Geld hat, sollte seiner sozialen Verantwortung gerecht werden, und dies dem Allgemeinwohl zugute komnmen lassen. Ich denke es wäre besser, wenn die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für geminnützige Zwecken weniger oder nicht limitiert wären. Wer nicht spendet, müsste dies durch Steuerabgaben kompensieren. Ich wäre gerne dazu bereit.

ja

Warum werden eigentlich nur die kleinen Leute geschröpft und die Reichen bekommen immer mehr.
Eine gerechte Aufteilung wäre doch sinnvoller.
Z.B.: Renten werden besteuert ab 2005 mit 50 %. Die Steuer erhöht sich dann jeder Jahr um 1 %.
Wenn ich eine Rente von 16.000 € habe (Alleinstehender)
dies Netto ca. 14.000 € sind. Zeig mir wie ich mit der Rente klar kommen soll. Mieten und andere Nebenkosten, auch tägliche Lebenshaltungskosten steigen NUR die Renten nicht. Also ist es doch sinnvoll, daß eine andere Aufteilung prozentual der Mehrverdiener nur gerecht ist.