Halb- oder Viertelwissen, das ist hier die Frage
Hallo,
Sie sagte das läge an den Einstellungen des Online-Banking bei
der Postbank. Alle Lastschriften / negativen Buchungen eines
richtig, die Banken verarbeiten immer erst die Lastschriften
(Lastschriften in Bezug auf Kundenkonten)
da das schon grober Unfug ist, hätte ich beinahe nicht mehr weitergelesen, aber das wäre ein echter Fehler gewesen.
Tages kämen zuerst und dann erst die Gutschriften
anschließend die Gutschriften in Bezug auf Kundenkonten
Was passiert denn, wenn eine Lastschrift von einem Kunden eingereicht wird, die einem anderen Kunden belastet werden soll? Bleibt das Geld dann in der Luft hängen, nachdem es dem Zahlungspflichtigen belastet wurde?
das ist für die Kontoinhaber ärgerlich und passiert immer
wieder. Selbst wenn ein Unternehmen vormittags die
Gutschriften und nachmittags die Lastschriften seiner Kunden
einreicht, hat ein Kunde, der am gleichen Tag eine fällige
Gutschrift und eine fällige Lastschrift hat, den Effekt, dass
die Lastschrift nicht ausgeführt wird, weil angeblich nicht
genügend Deckung da ist. Ein paar Stunden später (am gleichen
Tag) erhält er dann die Gutschrift. Jetzt wäre die Lastschrift
problemlos durchgegangen. Ist übrigens für das einreichende
Unternehmen auch übel, denn der Kunde hat die Gutschrift für
Ware erhalten, die vielleicht noch gar nicht bezahlt war. Das
einreichende Unternehmen darf dann auch noch Gebühren für die
geplatzte Lastschrift zahlen. Und die Bank freut sich.
Es ist ja bekannt, dass die Kreditinstitute sich gerade im Zahlungsverkehr eine goldene Nase verlieren. Das ist ja auch der Grund dafür, daß immer mehr Institute den Zahlungsverkehr an spezielle Dienstleister auslagern. Mal ganz davon abgesehen, daß die Gebühren, die dem Einreicher durch die Rückgabe entstehen, natürlich an den Verursacher weitergegeben werden können.
Die Bank hat ein Interesse daran, diese Reihenfolge
einzuhalten. Sie muß eine bestimmte Menge Geld verfügbar haben
(pro Konto 90% von bis zu 20.000 €),
Wenn dem so wäre, müsste man das Kreditgeschäft wohl einstellen. Ich habe allerdings eher das Gefühl, daß Du da etwas durcheinanderwirfst (die gesetzliche Einlagensicherung lässt grüßen).
d. h. wenn alle
Kontoinhaber plötzlich kommen und wollen ihre Spareinlagen
haben, muß die Bank je Konto diese 90 % kurzfristig auszahlen
können zuzgl. der Habenzinsen.
Was heißt denn kurzfristig? Innerhalb einer Woche? Eines Monats? Eines Jahres? Und ausgezahlt werden muß nur der bestehende Saldo. Nicht gebuchte Zinsen werden auch nicht ausgezahlt.
Sie muß auch Geld verleihen
(Kredite vergeben), um selbst Gewinn zu erarbeiten. Dafür
dürfen aber die abgesicherten 90 % je Sparkonto (bis höchstens
20.000 €) nicht verwendet werden.
Alles klar: es war die gesetzliche Einlagensicherung, die da in Deinem Kopf herumspukt.
Also macht die Bank das so
wie der kleine Gemüsehändler weiter unten. Sie nimmt erstmal
das Geld der Einzahlungen (die Gutschriften für die
Kontoinhaber), belastet die Kontoinhaber mit den
Lastschriften, erledigt ihr Tagesgeschäft, und schreibt erst
anschließend den Kundenkonten die Gutschriften gut.
Aber natürlich nur, wenn das Geld im Tagesgeschäft nicht verschwunden ist.
Die Bank möchte solange wie möglich dass Geld der Kunden im
Nirvana haben. Da zählt jede Stunde.
Die Zinssätze für stündliche Geldanlagen sind derzeit ganz besonders gut. Ich habe letzte Woche sogar mal Geld für ein paar Minuten angelegt. Hei, war das eine Freude.
http://de.wikipedia.org/wiki/EONIA
Große Handelsunternehmen, die Tag für Tag Millionen Beträge
von Kundenkonten einziehen, erhalten sehr unterschiedliche
Konditionen abhängig davon ob z.B. die Daten für die
Lastschrifteinzüge morgens um 9:00 Uhr oder um 12:00
eingereicht werden und abhängig davon, wann das Geld auf
Unternehmenskonten gutgeschrieben sein soll (z. B. gleicher
Tag oder +1 Tag), das ist bei Geschäftskonten genau geregelt
und kostet der Bank oder auch dem Unternehmen viel Geld, wenn
die Termine nicht eingehalten werden.
Wieso sollten die Termine nicht eingehalten werden und wieso sollte das Unternehmen etwas bezahlen müssen, wenn die Lastschriften nicht rechtzeitig verbucht werden? Die Daten werden verarbeitet, wenn sie eingetroffen sind. Die vereinbarte Valuta ist in den Banksystemen erfasst und wird dementsprechend eingehalten.
Bei Privatkundenkonten ist das nicht so streng, sehr zum
Leidwesen der Kunden. Sehr auffällig ist das, wenn du z. B.
zwei Konten bei der gleichen Bank hast und von dem einen Konto
zum anderen überweist. Das müßte theoretisch natlos gehen. …
Gehts ja auch:
Tag 1: Einreichung der Daten und Gutschrift mit Wert + 1 Tag
Tag 2: Belastung beim Kunden
und dann erst die Verzinsung
Genau.
Immerhin haben sich die Banken auf einen Bankarbeitstag bei
der Weiterleitung von Geldbeträgen geeinigt, da die Sparkassen
das auch für sich nutzen wollen, kommt es beim Geldtransfer
zwischen Bank und Sparkasse oder umgekehrt immer zu zwei
Tagen, wo das Geld scheinbar nirgends ist.
Auch das ist völliger Käse.
- es würden KEINE Sollzinsen berechnet.
darauf würd ich mich nicht verlassen, du hast sicher für einen
Tag Sollzinsen zu zahlen (Je nach Zinssatz ca. 45 cent oder
mehr je 1000 €/Tag)
Ui, stolze 16,2 % Sollzinsen. Wie dem auch sei: es kommt auf die Wertstellung an und wenn die Gleichtägig erfolgte, dann sind auch keine Sollzinsen zu zahlen.
Also scheint OK zu sein wenngleich für den Kunden etwas
verwirrend.
kein Kommentar
Ich hab einen: Deine Antwort war deutlich verwirrender als der Sachverhalt. Eigentlich war sogar fast alles falsch.
Gruß
Christian