Indikation zur Zahnkrone gegeben oder nicht?

Guten Tag,
ich habe im Moment ein etwas traumatisches Erlebnis mit meinem Zahnarzt gehabt, ich kenne ihn noch nicht sehr lange und weiß daher nicht, wie weit ich ihm vertrauen kann.
An einem hinteren Backenzahn unten musste eine Amalgamplombe ausgewechselt werden, weil ein kleines Stück vom Zahnrand abgebrochen war (nicht die Höcker). Schmerzen hatte ich überhaupt keine. Zuerst teilte mir der Zahnarzt mit, dass ich ein Inlay brauche und machte mir dafür auch einen Kostenvoranschlag.
Als ich zum Termin gekommen bin, hat er jedoch weiter und weiter gebohrt (er meinte, die Plombe sei tief)und teilte mir dann mit, dass da nichts mehr zu machen sein und ich eine Krone brauche, er hatte den Zahn dann schon in einem Rutsch präpariert für die Krone ohne, dass ich eine zweite Meinung einholen konnte.
Ich bin etwas verwundert über dieses Vorgehen, da ich ansonsten keinerlei Zahnersatz habe und der Zahn auch eigentlich keine Probleme gemacht hatte (wie gesagt, der hatte noch alle Höcker). Jetzt ist wohl nichts mehr zu machen, da ich jetzt schon das Provisorium im Mund habe und dass auch ohne vorher einen Antrag bei der Krankenkasse gestellt zu haben.

  • Jetzt wollte ich mal fragen, ist das normal, dass man wg. einem Inlay zum Zahnarzt geht und mit Vollkrone endet?
    Röntgenbilder wurden vorher auch nicht gemacht, bei dem Gipsabdruck für das Labor wurde nur der Unterkiefer abgenommen, kein Abdruck für den Oberkiefer, wie es wohl üblich wäre, wie ich hier schon gelesen habe.
  • Ich wäre verbunden, wenn mal ein paar Fachkräfte das Vorgehen meines Zahnarztes hier beurteilen könnten, damit ich entweder beruhigt bin, oder den Zahnarzt wechsle - Vielen Dank

Hallo

Ich bin etwas verwundert über dieses Vorgehen, da ich
ansonsten keinerlei Zahnersatz habe und der Zahn auch
eigentlich keine Probleme gemacht hatte (wie gesagt, der hatte
noch alle Höcker). Jetzt ist wohl nichts mehr zu machen, da
ich jetzt schon das Provisorium im Mund habe und dass auch
ohne vorher einen Antrag bei der Krankenkasse gestellt zu
haben.

  • Jetzt wollte ich mal fragen, ist das normal, dass man wg.
    einem Inlay zum Zahnarzt geht und mit Vollkrone endet?
    Röntgenbilder wurden vorher auch nicht gemacht, bei dem
    Gipsabdruck für das Labor wurde nur der Unterkiefer
    abgenommen, kein Abdruck für den Oberkiefer, wie es wohl
    üblich wäre, wie ich hier schon gelesen habe.
  • Ich wäre verbunden, wenn mal ein paar Fachkräfte das
    Vorgehen meines Zahnarztes hier beurteilen könnten, damit ich
    entweder beruhigt bin, oder den Zahnarzt wechsle - Vielen Dank

Es kann schon sein, dass sich im Lauf der Behandlung zeigt, dass ein Zahn so geschwächt ist, dass er am sinnvollsten mit einer Krone versorgt ist. Es wäre vom Kollegen sicher sinnvoll gewesen, mit dir da auch noch Alternativen zu besprechen (die gibt es meist), um das Gefühl mit einer Entscheidung „überfahren“ zu werden nicht aufkommen zu lassen.
Ein Röntgenbild vor einer Krone ist eigentlich üblich und es ist von Seiten des Zahnarztes auch schlecht darauf zu verzichten (schon aus juristischen Gründen, wie will er denn sonst später belegen können, dass er richtig gehandelt hat). Ein Abdruck muss IMMER im Ober- und im Unterkiefer genommen werden. Einzige Ausnahme wäre, wenn der Zahn keinen Gegenzahn hat (braucht er dann eine teure Krone?) oder bei bestimmten Abdruckverfahren wo der Abdruck im Ober- und Unterkiefer gleichzeitig gemacht wird (du packst das Abdruckmaterial auf einen Träger zwischen die Zahnreihen und lässt den Patienten draufbeissen).

Gruß Christian

Ja, danke, das Gefühl des „Überfahren-Werdens“ ist auch das, was mich am meisten stört, zumal, weil ich den Zahnarzt noch nicht lange kenne. Außerdem ist es auch blöd, jetzt schon mit einem Provisorium herumzulaufen, bevor man den Antrag bei der Krankenkasse gestellt hat. Die können jetzt ja auch nichts mehr entscheiden, der Zahn ist schon abgeschliffen.

Servus,

vielleicht beruhigt es Dich noch etwas mehr, wenn Dir ein weiterer Fachmensch schreibt, dass sämtliche Arbeitsgänge am Patienten und im Labor bei Inlay und Krone identisch wären, dass der Zahnarzt aber beim Inlay für eine Kassenpatientin ein gut Stück mehr berechnen könnte. Wirtschaftliche Gründe waren es also wohl nicht, die ihn zum Wechsel der Indikation gebracht haben.

Alles, was Chris sonst schreibt, halte ich für voll zutreffend und ich frage mich auch, wie ein Labor ohne ein Modell des Gegenkiefers auskommen soll. Jeder Zahn hat in der Regel zwei Gegenüber, zu denen er passen muss, weil die Zahnreihen gegeneinander versetzt stehen. Das kommt mir auch schon reichlich komish vor. Nur - weder Chris noch ich haben in Deinen Mund hineingeschaut :wink:

Gruß

Kai Müller