Kann man da was machen

Hallo

Mir wurden vor 14 Wochen die letzten Zähne im Unterkiefer gezogen. Im Oberkiefer trage ich schon seit 15 Jahren eine Vollprothese mit Stahlgaumenplatte. Sie wurde damals extra aus Stahl angefertigt da ich die viel dickeren Kunststoffgaumen nicht vertrage. Da ich damit sehr zufrieden war habe ich extra einen Arzt und ein Zahnlabor gesucht der wieder eine solche Prothese anfertigt. Genau wie bei der alten Prothese sollte der Stahl wieder am Gaumen anliegen und die Gaumenplatte dadurch sehr dünn sein. Die eigentliche Gaumenplatte wurde in 15 Jahren nie mit Kunststoff unterfüttert un hat gut gehalten.
Ich war persönlich auch im Zahnlabor und von beiden Seiten wurde mir die Erfüllung meines Sonderwunsches gegen einen Aufpreis von 200€ zugesichert.
Vor 6 Wochen wurden mir die neuen Cover Denture Prothesen eingesetzt. Unterkieferprothese mit Verstärkungsbügel und Oberkiefer mit reiner Stahlplatte am Gaumen. Ich war voll zufrieden. Die Oberkieferprothese hielt sofort ohne Haftcreme war dünn und ich konnte alles Essen und nach kurzer Zeit klar sprechen. So wie zugesichert. Im Unterkiefer mussten Druckstellen entfernt werden was ja klar war da dort Zähne gezogen wurden. Nach 6 Wochen ging es zum Unterfüttern. Kosten 180€. Um Geld zu sparen wollte ich die Oberkieferprothese so belassen, denn was soll in 6 Wochen gesackt sein es wurde ja nichts gezogen und sie war einwandfrei was Sitz und den Anfertigungswunsch betraf. Der Arzt verlangte aber zwei Abdrücke und beide Teile fürs Labor und ich wollte keine Diskussion da ich bis dahin voll zufrieden war.
Als die Teile wieder zurückkamen war folgendes. Unterkiefer wenn überhaupt nur minimal unterfüttert, man konnte die Verstärkung immer noch freiliegend sehen. War auch klar denn sie hatte bis zum Unterfüttern gut gesessen und es hätten nur Feinheiten aufgefüllt werden müssen. Im Oberkiefer hatte man die Prothese aber mit einer sehr dicken Schicht Kunststoff im gesamten unterfüttert. Der Arzt konnte keine klare antwort auf meine Frage betreffend derUnterfütterung geben.
Folgen: Ich muss andauernd würgen und bin am speicheln, was nicht gerade angenehm ist, klares sprechen und Nahrungsaufnahme ist unmöglich und ich habe im Kiefergelenk Schmerzen wie bei einem Muskelkater. Ich habe das Gefühl ich hätte einen Klotz dort. Ausserdem ist die Optik zum negativen verändert. Die Prothese hält nur mit einer dicken Schicht Haftcreme. Erst dann ist Essen möglich wobei alles sehr eng im Mundraum ist.
Mir wurde versichert das ich bei Zuzahlung von 200€ eine Prothese mit reiner Stahlplatte am Gaumen bekommen würde, was ja auch zuerst geschehen ist. Ich war voll zufrieden. Nun habe ich nochmal 180 € bezahlt und bekomme so einen Mist.
Es bestand keine Veranlassung den Oberkiefer derart zu unterfüttern da dort der letze Zahn vor langer Zeit gezogen wurde und sich der Kiefer in den 6 Wochen nach einsetzen der Prothese bestimmt nicht verändert hat.
Ich hatte einen Sonderwunsch man hatte mir die Erfüllung gegen Mehrpreis zugesichert und auch zuerst eingehalten.
Kann ich darauf bestehen das die Prothese
a ) wieder einwandfrei hält wie am Anfang
b ) die Unterfütterung entfernt und die Prothese neu angepasst wird.
Ich habe ja schließlich für den Wunsch extra bezahlt und es wurde mir ja auch zugesichert. Ich will wirklich keinen Ärger aber man hat mich schon bei der Zahnfarbe übergangen. Das habe ich noch hingenommen da sich der Aufwand zur Behebung nicht lohnt aber das ist jetzt was anderes.

Servus Ulrich,

wenn Du kein Nachweisproblem (Nachweis über die getroffenenVereinbarungen)bekommst, solltest Du eine gute Chance haben, Deine Absicht durchzusetzen. Sag Deinem ZA genau das, was Du hier geschrieben hast. Es hört sich für mich so an, als hätte er die Oberkieferprothese mit dem Abformmaterial nicht ganz nach oben gedrückt, weshalb alles jetzt so dick geworden ist. Problem: wenn der Unterfütterungskunststoff nur im Bereich der Stahlbasis wieder ausgefräst wird, sind die Ränder rundherum zu lang und zu dick. Die müssten also gekürzt und dünner gemacht werden und ein neuer Funktionsabdruck unter Zuhilfenahme der Prothese als Abdrucklöffel vorgenommen werden.

Das geht schon, macht aber ordentlich was an Arbeit und der ZA wird es nicht so gerne machen. IMO kommt er aber nicht darum herum - Du solltest Dich also auf keine Alternativen einlassen. Lass die Sache auch nicht anbrennen - das sollte bald passieren.

Bei Schwierigkeiten komm’ wieder hierher.

Gruß

Kai Müller

BTW: sind denn im Unterkiefer überhaupt noch Zähne da? Sonst ist es nämlich keine ‚cover denture‘.
Der Verstärkungsbügel ist übrigens nur dann sinnvoll, wenn die Prothese im vorderen Bereich extrem dünn ist. Selbst dann ist der Bügel nur dann eine wirkliche Verstärkung, wenn er z.B. auf diese Weise

http://solutions.3mdeutschland.de/wps/portal/3M/de_D…

. . . oder mit dem ‚Silicoater‘-Verfahren vorbehandelt wurde. Wenn die Metalloberfläche des Bügels sich nicht adhäsiv mit dem PMMA-Kunststoff verbindet, hast Du nichts anderes als einen Hohlraum in der Prothese, in dem - locker - ein Metallbügel herumliegt. Das wäre dann eine entscheidende Schwächung statt einer Verstärkung.