Kiefergeleksproblem. Diskusverlagerung vor

… das Gelenk, wurde beim MRT festgestellt, beidseitig. Was kommt da auf mich zu und an welche Art von Arzt soll ich mich da wenden? Bin total verwirrt…

Tut denn was weh?

Ja. Ich bin schon seit fast 6Jahren in behandlung. Die ganze

Hi

In so einem Fall kann man eine Schiene herstellen, die hinten (von den Zähnen 4 bis 7) mit Kunststoff aufgebaut wird. Je nach dem abgeschrägt oder nicht. Das soll den Discus in seine Position bringen und das Gelenk entlasten.
Eine solche Schiene muss man dann mindestens drei Monate oder für immer tragen.
Oft ist fehlende Abstützung oder ein abgesenkter Biss schuld. Somit kann, falls zufällig eine prothetische Behandlung ansteht, darauf Rücksicht genommen werden.
Unterstützend kann Physiotherapie angewand werden. Aber ob und was bei dir zu tun ist, kann dir nur ein Arzt sagen, der dich ansieht.
Richtig bist du bei einem Zahnarzt, der sich auf Kiefergelenke spezialisiert hat oder bei einem MKG-Chirurg, da der die KGs meist schon sehr gut von Aug’ zu Aug’ kennt.

Alles Gute
tam

Hallo,

Die Diskusverlagerung ist - wenn sie schon länger zurückliegt - nicht mehr zurückführbar. Die Therapie richtet sich deshalb primär darauf, eine übermäßige Belastung des Gelenk (und der Muskulatur) zu vermeiden.
Die Überlastung des Gelenks oder der Muskulatur wird meist durch Knirschen oder Pressen mit den Zähnen ausgelöst - und dadurch entstehen auch die Schmerzen.

Therapiemöglichkeiten sind:

  • Eine Aufbissschiene
  • Physiotherapie
  • in akuten Fällen Schmerzmittel und leichte Muskelrelaxantien

Selbst sollte man darauf achten, ob und wann man im Alltag die Zähne zusammenpresst und dies - soweit möglich - abstellen. Die Zähne haben „normalerweise“ nur während des Kauens Kontakt, das ist über den Tag gerechnet ca. 20-30 Minuten, nicht mehr!
Das klingt banal, ist aber gar nicht so leicht, da solche Dinge natürlich unbewust geschehen und schwer abzustellen sind.

Ein geeigneter Ansprechpartner wäre Dein Hauszahnarzt oder - wenn er sich damit überfordert fühlt - ein Kieferchirurg oder Spezialist für Kiefergelenkserkrankungen.

Das hört sich aber gar nicht gut an.
Ich habe ja vor mein Gebiß noch einige Jahrzehnte in Gebrauch zu haben.
Gibt es da eine Möglichkeit mit OP?
Lieber Gruß
Sabine

Hi

Operationen führt man an den Kiefergelenken normalerweise nicht mehr durch, da die Langzeitergebnisse nicht besonders gut sind.
Daher bleiben eigentlich nur die drei Therapiemöglichkeiten, die Xchris schrieb.

Gruß
tam

Hallo,

Das ganze klingt dramatischer als es ist und ist im übrigen auch gar nicht so selten. Das Gelenk kann auch in dieser Form gut funktionieren. Das Bindgewebe, das jetzt zwischen den Gelenkteilen liegt wird derber und fungiert soz. als Ersatzknorpel. Ich hab selbst wahrscheinlich das gleiche in meinem rechten Kiefergelenk, habe nur nie ein MRT machen lassen, weil im Prinzip keine praktische Konsequenz aus dem Wissen folgt, wo mein Knorpel aktuell ist.

Wichtig ist nur eine Überbelastung des Gelenks durch permanentes Zusammenbeißen der Zähne zu vermeiden. Dies gilt im übrigen auch für unveränderte Gelenke.

In Studien sind Schmerzen an Kiefergelenk und Muskulatur mit Abstand am stärksten mit gewonhheitsmäßigem Pressen und Knirschen korreliert. Die Verbindungen zwischen Gelenkbefunden oder Zahnfehlstellungen zu Schmerzen sind nicht so ausgeprägt, teilweise nicht nachweisbar (je nach Studie).
Knirschen und Pressen kann natürlich durch ungleiche Kontakte zwischen Zähnen (oder Zahnersatz) gefördert werden, aber auch hier kann man mit einer Schiene einfach Abhilfe schaffen, weil die Schiene, wenn sie richtig gemacht ist, alle Ungleichmäßigkeiten des Zusammenbisses ausgleicht.

Es ist also sinnvoll an der Wurzel des Problems zu arbeiten. Operative Verfahren sind riskant und selten erfolgversprechend, wie unten schon geschrieben.

Viele Grüße Christian

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