Vollnarkose bei Weißheitszahn OP

Hallo,
meinem Sohn (21) würde von seiner Zahnärztin angeraten, seine Weißheitszähne ziehen zu lassen. Die Zähne sind schief im Kiefer verwachsen und sie meinte, dass er später womöglich gesundheitliche Probleme bekommen könnte. (damit meinte sie aber keine Zahnprobleme)
Der Kieferchirurg, bei dem mein Sohn einen Beratungstermin hatte, meinte, zwei der Zähne könnten normal, die anderen müssten durch eine doch kompliziertere OP entfernt werden.
Diese Strapatzen möchte er allerdings nur unter einer Vollnarkose machen lassen. Er war schockiert, als man ihm sagte, er müsse für die Vollnarkose so zwischen 300 und 500 Euro zahlen und die Kassen übernehmen die Kosten seit 2007 nicht mehr.
Gerade Weißheitszähne sollten, wenn nötig, in jungen Jahren gezogen werden, woher sollen aber junge Leute das Geld hernehmen, zumal die OP ja, wie in diesem Fall, zur Vorbeugung gesundheitlicher Probleme dient.
Hat jemand vielleicht schon Erfahrung mit dieser Problematik gemacht und hat einen guten Rat zur Hand?
Danke schon mal
Kati

Hallo,
ich kann dir nur raten, er soll nach einer Schlafnarkose fragen. Dazu muss er dann evtl. zu einem anderen Zahnarzt gehen, da eure Zahnärztin das offenbar nicht anbietet.

Das ist nicht so teuer (kostet zwar auch etwas über 100 aber immerhin, wird auch nicht übernommen), und nicht so belastend wie eine Vollnarkose. Bei der Schlafnarkose kriegt man ein Schlafmittel, dann Betäubungsspritzen gegen die Schmerzen im Mund und dann kriegt man nichts mehr mit. Hinterher ist man etwas durch den Wind, wie besoffen, aber keine Übelkeit oder so. Auf jeden Fall muss natürlich ein Anästhesist anwesend sein und natürlich gibt es auch hierbei Risiken (über die man vorher aufgeklärt wird), aber es ist wohl nicht zu vergleichen mit einer Vollnarkose.

Ich habe mir selbst alle 4 mit Schlafnarkose ziehen lassen weil ich so schreckliche Angst vor eine Operation „bei Bewusstsein“ hatte, obwohl sie bei mir nicht so kompliziert gewesen wäre wie bei deinem Sohn. Ich habe auf der Autofahrt nach Hause geschlafen, bin danach noch etwas gewankt, aber es ging mir gut.

Ich bin heute noch sooo froh, dass ich es gemacht habe und die Praxis, in der ich war, war auch super kompetent und alle haben sich ganz lieb um mich gekümmert.

Viele Grüße, late_bird

Hallo late_bird,
danke für deine prompte Antwort.
Diese von dir beschriebene Schlafnarkose ist bestimmt die Teilnarkose für so an die 130.-Euro die meinem Sohn als Alternative von dem Arzt vorgestellt wurde.
Zu dieser Möglichkeit meinte allerdings sein Arzt, nicht jeder Patient schläft auch ein. Toll. Vielleicht will er auch nur seine Vollnarkose loskriegen.
Doch ohne Vollnarkose möchte mein Sohn diese OP nicht.
Na mal sehen, vielleicht können wir das Geld noch irgendwie zusammen bekommen.
Dennoch, vielen Dank

Hallo KatiT

ja, das wird es gewesen sein, von den Kosten her kommts hin. Krass, davon wusste ich damals nichts, dass es sein kann, dass man nicht einschläft. Bei mir lief jedenfalls alles glatt. Bis auf dass ich vorher (unbegründeterweise) soo viel Angst hatte, dass sie mir schon eine kleine Dosis des Narkosemittels geben mussten, um mich auf Normalpuls zu bringen:wink: Hm, meine Freudin, der so mal ein Muttermal entfernt worden ist, meinte auch, dass sie glaubt, zwischendrin aufgewacht zu sein. Gespürt hat sich aber nichts. Ich war mir immer nicht sicher, ob ich ihr das glauben soll. Es kommt dann wohl auf die psychische Verfassung an, wie gut man das verkraftet, dass man da was mitkriegt. Ich denke mir aber, dass man auch wenn man aufwacht, so benebelt ist, dass man das nur in einem Dämmerzustand mitbekommt.

Puuh, denke mir aber das ist die beste Lösung. Vollnarkose ist ja auch ganz schön heftig und danach gehts einem doch ziemlich schlecht. Davor hätte ich glaube ich noch mehr Angst. Ganz davon zu schweigen, dass ja immer auch das (minimale) Risiko besteht, dass man nicht mehr aufwacht. Und bei vollem Bewusstsein würde ich die OP nie mitkriegen wollen!

Wie auch immer, wünsche deinem Sohn alles gute, und ist wahrsch. alles nicht so schlimm, wie man es sich vorher ausmalt. Die Schmerzen danach waren übriges auch echt erträglich. Ich hab zwar viele Schmerzmittel genommen aber einfach deshalb, weil ich kein Bock auf dauernd Aua hatte. Mein Freund hat die Schmerzmittel überhaupt nicht gebraucht. Ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Lg, late_bird

Hallo Kati,

am besten wärs wenn ihr euch mal an einer Uni Zahnklinik vorstellt ich arbeite selber an einer und ich hab noch nie gehört, das man für eine Narkose etwas zuzahlen muss

Gruß mobre

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Danke mobre,
da wir in der Nähe von Leipzig wohnen,
werden wir uns da mal an der Uni informieren.
Gruß und Dank Kati

Hallo,

ja ist jetzt leider so dass man für eine Vollnarkose zahlen muss, aber man muss erst einen Antrag an die Krankenkasse schicken und die übernimmt es dann vielleicht die Vollnarkose (muss die erst genehmigen…) Was ich absolut Schwachsinn finde, wozu zahlt man denn so viele Beiträge… Hat Dein Sohn Angst? Weil man kann die Weißheitszahnop auch ohne Vollnarkose machen. Selbst wenn der Zahn noch so schwierig entfernbar ist kann man sowas auch in örtlicher Betäubung machen.

gruß hanna

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Servus late-bird,

Dein Glück muß nicht jeder haben. Ich hänge mal einen Link aus einer anderen medizinischen Disiplin an, um zu zeigen, daß die ‚Schlafnarkose‘ ohne fachlich kompetente Assistenz durchaus riskant ist.

http://www.endoskopiedesinternisten.de/dl/vortrag/Ku…

Wie soll ein Zahnarzt, der gerade mit der stückweisen Entfernung eines Weisheitszahnes kämpft, noch den Zustand seines Patienten überwachen?

Nee, nee - entweder zahlen, oder Lokalanästhesie,

ODER

von fachzahnärztlicher Seite (Kieferchirurg) überprüfen lassen, ob die Weisheitszähne nicht auch drinbleiben können. Dazu:

http://dgzmk.de/index.php?site=Weisheitsz%E4hne

Gruß

Kai Müller

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Hallo Hanna,
Du hast schon Recht, man kann ohne, aber 4 auf einmal und davon noch 2 kompliziertere OP`s. Ne also ich versteh das schon.
Ein Bekannter hat auch gesagt, ach da reicht ne lokale Betäubung, hinterher hat er sich gewünscht, sich anders entschieden zu haben.
Und seine Zähne hatten eine Normalstellung.
Wenn du das Röntgenbild von den Weißheitszähnen sehen würdest, könntest du es vielleicht verstehen.
Ich glaube den Antrag bei der Krankenkasse kann er sich sparen, denn der Arzt sagte ihm das seit Beginn 2007 die Vollnarkosen nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt werden. Aber versuchen kann man es ja mal.
Danke Dir

Hallo Kati!

Das ziehen von Weisheitszähnen ist heutzutage auch ohne
Vollnarkose kein Problem, auch bei verlagerten (schiefliegenden) Zähnen! Mit örtlicher Betäubung wird dein Sohn keine Schmerzen haben!
Ein guter Zahnarzt sollte soetwas problemlos machen können. Bei uns ist es fast tägliche Routine. Wichtig ist, anschliessend gut zu kühlen, d.h. für ca. 20 Min. Eisbeutel auf die Wange und dann wieder pausieren.(es schmerzt sonst, wenn es zu kalt wird.).
Der Tipp von Mobre ist für dich sicher sinnvoll. Du solltest deinen Sohn mal in der Uni-Klinik vorstellen und hören, was sie dazu sagen. Ansonsten gibt es noch eine Website, wo du in deiner Nähe einen guten Zahnarzt suchen kannst:…zahnarztsuche.de , oder …zahnarzt-auskunft.de.
Viel Glück!
Gruss, Kirsten

Hallo late-bird

Servus late-bird,

Dein Glück muß nicht jeder haben. Ich hänge mal einen Link aus
einer anderen medizinischen Disiplin an, um zu zeigen, daß die
‚Schlafnarkose‘ ohne fachlich kompetente Assistenz durchaus
riskant ist.

Sie ist sogar verboten. Kein Zahnarzt und auch kein Kieferchirurg darf in der ambulanten Praxis eine Analgosedierung (so nennt man medizinisch eine ‚Schlafnarkose‘) ohne Anwesenheit eines Anästhesisten durchführen. Wenn ein solcher allerdings bei dem Eingriff anwesend ist, so ist eine Analgosedierung deutlich weniger belastend und nebenbei auch viel billiger als eine ‚Vollnarkose‘.

von fachzahnärztlicher Seite (Kieferchirurg) überprüfen
lassen, ob die Weisheitszähne nicht auch drinbleiben können.

Das ist sicherlich der beste Rat!! Lange nicht jeder Weisheitszahn, der eine nicht ideale Lage im Kiefer hat, muss auch entfernt werden. Hol Dir unbedingt wie Kai empfiehlt, eine zweite Meinung ein!

Gruß
Gero

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Huhu,

man könnte zum Beispiel auch zuerst zwei entfernen und dann vier Wochen später wieder zwei entfernen… 4 aufeinmal ist schon hart, da kann Dein Sohn ja nichts Essen und alles ist zugeschwollen. Ja wir haben in der Praxis so Anträge und die werden an die zuständige Krankenkasse geschickt und die müssen es halt dann genehmigen… Die Krankenkassen müssen sparen wo sie nur können… und dafür werden die Beiträge erhöht…Genau einfach mal versuchen mit der Krankenkasse.

Viel Glück und alles Gute für Deinen Sohn

Gruß Hanna

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Hallo Kai,

…ohne fachlich kompetente Assistenz durchaus riskant ist.

Deswegen hab ich ja geschrieben, dass ein Anästhesist anwesend sein muss.

Nee, nee - entweder zahlen, oder Lokalanästhesie,

Auch die Schlafnarkose kostet was, wie ich schon gesagt hatte.

Natürlich gibt es immer das Risiko, dass ein Arzt Pfusch baut, aber das Risiko hast du bei jedem Arzt, bei jeder Behandlung, auch bei Vollnarkose! Im Regelfall sollte man davon ausgehen können, dass der Arzt kompetent ist, sonst dürftes du keine Praxis und kein Krankenhaus mehr betreten.

Gruß, late_bird

Hallo,

ich glaube, die Schmerzen sind nicht unbedingt das Problem. Kann auch sein, dass er die Behandlung einfach nicht mitkriegen will. Das war auch bei mir der ausschlaggebende Punkt. Wenn ich das hätte hören und spüren (Erschütterungen usw.) müssen, was der Zahnarzt da gemacht hätte, wär mir sowas von schlecht geworden… Das hätte ich nicht ertragen. Dann die Panik dazu und das alles unbeweglich und mit offenem Mund, Schluckprobleme etc. Und wenn man das ganze noch auf zweimal machen muss… besonders, wenn der erste Termin dann doch schlimm war, wird der zweite zur Tortur. War so froh, dass ich das alles verschlafen konnte…

Gruß, late_bird

Hi,

mir wurden damals auch alle 4 Weisheitszähne unter Vollnarkose im Krankenhaus entfernt. Ich habe es damals extra und VN machen lassen, da die andere Möglichkeit 2/2 gewesen wäre - und dabei hätte ich ziemlich sicher die Krise bekommen.

Mal abgesehen von den Ratschlägen der Vorposter hier meine Erfahrungen mit der VN - es war schrecklich… Beim Wachwerden konnte ich weder rechts noch links noch oben noch unten unterscheiden und habe es geschafft, die Infusionsnadel in der Armbeuge total zu verbiegen, die sah nachher aus wie ein V… Ich musste damals dann noch 1 Tag zur Beobachtung im KH bleiben - zum Glück, denn am Tag nach der OP ist mehrfach mein Kreislauf total zusammengebrochen, das kann aber auch am massiven Blutverlust gelegen haben, denn noch 1 Woche später bluteten die Wunden lustig vor sich hin um sich dann so richtig gut zu entzünden. Na ja, ich habe es überstanden allerdings waren die Schmerzen wahnsinnig, ist aber auch schon lange her, ich war damals 16.

Vor einigen Monaten wurde dann meinem Freund ein Zahn gezogen - mit der „Schlafnarkose“ - er hatte zwar auch Probleme, das lag aber eher am Zahn. Geschlafen hat er nicht, somit hat er alles mitbekommen, es war aber, wie er sagt „sch**ßegeal“. Alles in allem war er deulich schneller fit als ich damals (aber es waren ja bei ihm auch 3 Zähne weniger)

Mein Fazit: ich würde mir nie wieder alle 4 Zähne auf einmal entfernen lassen - und dann auch nicht mehr unter Vollnarkose. Aber in Endeffekt muss das jeder für sich wissen, allerdings sind 500 EUR auch eine Stange Geld.

Gruss,
Julia