Weisheitszähne bei Teenie ziehen lassen?

Hallo zusammen,
gestern war meine Tochter, fast 16 Jahre alt, bei unserem Zahnarzt bzgl. Kontrolle nach ihrer Zahnspangenbehandlung. Sie bekam offenbart, daß ihre vier WZ operativ unter Vollnarkose in einer entsprechenden Klinik entfernt werden müßten.
Im Unterkiefer stehen die Zähne praktisch im 90° Winkel im Kiefer. Die WZ im Oberkiefer müßten entfernt werden, weil dann das „Gegenstück“ fehlt.
Bei mir wurde ein WZ in gleicher Position aus dem Unterkiefer erst jenseits des 30. Lebensjahres entfernt.
Natürlich habe ich gegoogelt und festgestellt, daß es praktisch gleichviele Gründe pro und kontra gibt…
Meine Fragen und Sorgen:
Wie dringend notwendig ist so ein massiver Eingriff?
Würde es die fast abgeschlossene Zahnspangenbehandlung negativ beeinflussen, wenn man die OP vorläufig nicht machen läßt?
( Ungerne möchte ich unserem ZA etwas unterstellen, aber er hat vier Kinder im Studium. Das kostet viel Geld, was verdient werden muß…Nachdem ich praktisch nie eine professionelle Zahnreinigung nötig hatte, ist sie nun nach einem halben Jahr wieder fällig…)
Wäre das Einholen einer zweiten Meinung sinnvoll?
Bei der Krankenkasse nachfragen?
Die Tochter ist total panisch. Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen, oder Tipps?
Vielen Dank im Voraus und LG

Also ich hatte meine Weisheitszahnbehandlung auch mit Anfang 20 und hatte keine Probleme damit. Allerdings hat sich das Gebiss in der Folge leider wieder verschoben…

Hi,

nur ne kurze Rückfrage, was haben die Kids des Zahnarztes mit dem Geinn zu tun den er gar nicht hat wenn sie in die Klinik soll?

Gruß

Hallo,

ich würde aus Erfahrung sagen, je eher die Weisheitszähne rauskommen, desto geringer die Gefahr, dass sie sich irgendwann entzünden. Das ist sehr unangenehm dann…

Wegen der vier Zähne gleichzeitig, erinnere ich mich, dass es zu meiner Zeit (vor ca. 10 Jahren) hieß die Kasse bezahlt die Vollnarkose nicht, man könnte aber die Zähne auch problemlos seitenweise entfernen lassen unter örtlicher Betäubung, dann bezahlt es die Kasse.
Ich würde den Zahnarzt darauf nochmal ansprechen, es kann ja sein, dass die örtliche Betäubung im Fall deiner Tochter nicht empfohlen wird, weil die Zähne zu verwachsen sind oder so. Dann müsste die Kassen das eigentlich auch bezahlen. Es muss ja immer eine Kassenärztliche Versorgung angeboten werden eigentlich.

Alles Gute
Klarjo

Hi,

eine Zweitmeinung kann man sich natürlich immer holen, aber prinzipiell ist es so: der Weisheitszahn wächst raus. Und wenn er schief drinliegt, ist es dem Zahn egal, er wächst. Dabei räumt er, oder versucht es, alles aus dem Weg, was dazwischenliegt. Das Ergebnis sind Zahnschmerzen, Zahnfehlstellungen und Entzündungen. Also raus mit den Dingern. Und dann müssen die gegenüberliegenden tatsächlich raus, falls sie dadurch komplett oder fast komplett gegenüber der Lücke stehen. Denn sobald kein Gegendruck mehr da ist, wird der Zahn länger - nicht, weil er wächst, sondern, weil er sich lockert. Freiliegende Zahnhälse verursachen schon alleine Schmerzen, dadurch, dass der Zahn locker ist, wird es nicht besser. Und der Zahnhals ist kariesempfindlicher als der Rest, und durch das Wackeln kann Schmutz auch noch tiefer rein.
Kurz: ich würde das schon machen lassen, wenn es dich beruhigt, nach Einholen einer Zweitmeinung. Mir wurden 3 von 4 Weisheitszähnen entfernt. Die zwei unteren lagen schief und mussten raus, und einer der beiden oberen hatte kein Gegenstück mehr und musste mit raus.
Einzige Frage wäre noch, Vollnarkose und alle gleichzeitig oder seitenweise und in lokaler Betäubung. wenn alle vier gleichzeitig gemacht werden, dann kann man ein par Tage lang nur durch den Strohhalm trinken und essen, wenn es seitenweise geschieht, dann geht es etwas schneller mit halbwegs normalem Essen. Dafür kriegt man bei örtlicher Betäubung natürlich mehr mit. Die OP tut nicht weh, aber wenn der Zahn liegt und nicht steht, sind mehr Arbeitsschritte nötig und das Prozedere ist belastender. Es wird halt nicht einfach Zahn angefasst und raus, es wird gefräst und gesägt. Man muss halt auch immer bedenken, dass eine Vollnarkose durchaus eine große Belastung für den Körper darstellt, auch wenn man jung und fit ist.

die 'Franzi

Danke für eure hilfreichen Tipps und Danke für die Mail, Mau…:wink:

Hallo,

bei mir lagen oben auch Zähne quer, so genau kriege ich das nicht mehr zusammen. Auf jeden Fall wurde einmal der querliegende Zahn per fester Spange „runtergezogen“, was auch gut funktioniert hat. Örtliche Betäubung, Zahnfleisch in ausreichender Größe entfernt, Apparatur drauf und regelmäßig nachgestellt.
Auf einer Seite haben sie einen Zahn entfernt und den Weisheitszahn in die Lücke gezogen, das habe ich fast schon vergessen, und mein Zahnarzt hat mich letztens drauf aufmerksam gemacht.
Der Kieferorthopäde, der meinem Bruder diverse bleibende Zähne gezogen hat, hat mir das gleiche Schicksal prophezeit. Wir haben im Lauf der Zeit gewechselt, und der spätere KO hat dann oben genanntes Manöver durchgeführt. Wie gesagt, ich krieg es nicht mehr zusammen, aber das hat mich maximal einen Zahn gekostet. Ich weiß natürlich nicht, wie es bei Deiner Tochter ist, vielleicht gibt es da nur eine Lösung, aber eine Zweitmeinung ist vielleicht kein Fehler.

Ich persönlich bin heftige Zahnarztphobikerin, insofern kriege ich die Krise bei örtlicher Betäubung und Herumgewerkel im Mund, wohingegen ich in Vollnarkose alles mit mir machen lasse.
Meine Weisheitszähne (bis auf den einen vorgezogenen) flogen mit 30 raus, als ich wegen eines Unfalls sowieso in Vollnarkose lag. Die ganzen Horrorstories über tagelange Breikost und Schmerzen stimmten bei mir nicht. Ich war genervt von der unfallbedingten Breikost vor der OP (Frontzähne ausgeschlagen), dass ich 24 Stunden nach der OP fröhlich Semmelknödel gelutscht habe, und ab dem Tag drauf gab es schon wieder normales Essen.
Auch die Schmerzen hielten sich bei mir in Grenzen, nach ein paar problemlosen Tagen kamen dann ordentliche Schmerzen, die aber auf heftige Kaumuskelverspannungen zurückzuführen waren. Die OP hat recht lang gedauert, und aufgrund meiner räumlichen Verhältnisse mussten sie meinen Mund ziemlich weit „aufsperren“.
Laut meines Kieferchirurgen (der einzige Zahnmediziner, dem ich bedingungslos vertraue) ist das oftmals die Ursache der schlimmen „Weisheitszahn-OP-Schmerzen“, und eine Behandlung mit Muskelrelaxantien ist weitaus wirksamer als klassische Schmerzmittel. Viele Zahnärzte wissen davon wohl nicht, so dass seinen Angaben nach viele Patienten nach so einer OP völlig unnötig leiden.
So, das war ein wildes Durcheinander aus meinen diesbezüglichen Erfahrungen, vielleicht hilft es Dir ja :smile:
Viele Grüße, auch an Deine Tochter,

Claudia

Hallo,
wenn ich Deine Anfrage richtig verstehe, möchtest Du Deine Tochter darin bestärken, sich die Weisheitszähne nicht entfernen zu lassen.
Der Zahnarzt braucht dringend Geld, damit seine Kinder studieren können, bei Google besteht eine Pattsituation bezüglich der Notwendigkeit zur chir. Entfernung von Weisheitszähnen (was Du natürlich beurteilen kannst und deswegen dies hier als sichere Erkenntnis präsentierst) und Deine Tochter hat Angst.
Also da muss man als Mutti schon tätig werden und das Kind unterstützen. Zur Selbstabsicherung schnell noch eine Anfrage in einem Forum mit Suggestivfragen und -statements.
Ob man sich so um das Wohl des Kindes verdient macht?

Da hast du mich wohl falsch verstanden.
Als Mutter fühle ich mich durchaus verantwortlich dafür, bevor ich einem operativen Eingriff bei der Tochter zustimme, mich darüber zu informieren.
Was spricht dagegen, sich im Forum Meinungen und Erfahrungsberichte einzuholen?
Ist das nicht Sinn und Zweck von www?
Es folgen natürlich noch Gespräche mit dem Zahnarzt und der durchführenden Klinik.
Aber wie soll ich meinen Sproß beruhigen, wenn ich selber kein konkretes Konzept habe?
War wohl ein Mißverständnis…

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Früher, wenn man beim Zahnarzt die Garagentür aufmachte, sah man die Ferraris und Lamborghinis dahinter, und damit war der Hals ja noch lange nicht voll!
Insofern hat sich ein erfrischender Wandel vollzogen, indem ihnen heute unterstellt wird, sie müßten die Patienten hinter die Fichte führen, um ihren Kindern ein Studium zu ermöglichen. (Weisheitszahnextraktionen, Zahnreinigungen etc.)
Ihr Auftreten in diesem Forum läßt begründete Zweifel daran aufkommen, seriös und kompetent beraten zu werden, wenn sie den Berufsstand diskreditieren, von dem Sie Hilfe erwarten!
Oder geht es Ihnen gar nicht darum? Dann wäre dieses Forum für Sie nicht der richtige Ort, denn hier wird die Zahnheilkunde unter dem Oberbegriff „Wissenschaft“ geführt.

Die Wahrsagerin vor ihrer Glaskugel nimmt ein Honorar für ihre Weissagungen, vielleicht müssen wir, (die Zahnärzte, die hier als „Anbieter“ auftreten), uns ihre abfälligen Beurteilungen gefallen lassen, weil wir kompetente Hilfe kostenlos anbieten?

Meine Mutter hat auch lange Zeit für mich Verantwortung übernommen, aber nie so, dass anderen ihre Redlichkeit abgesprochen werden mußte!!

Droskar

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Tja, dann nehme ich Ihren Betrag so unkommentiert zur Kenntnis und verweise auf meinen Post , bei dem ich mich bereits für hilfreiche Tipps bei anderen Schreiberlingen bedankt habe…