Weisheitszahn im Oberkiefer

Hallo,
ich bin ein 27 jähriger Mann der vor kurzem festgestellt hat dass einer seiner noch verbliebenden Weisheitszähne sein Schattendasein beenden und ans Licht kommen möchte - sprich er ragt etwas aus dem Zahnfleisch.
Ich habe nur noch die Weisheitszähne im Oberkiefer und laut Zahnarzt liegen die etwas nah an den anderen Zähnen aber solange die keinen Ärger machen also sich entzünden sieht er keinen Grund die zu entfernen.
Wie schon gesagt hat sich jetzt ein Zahn entschieden durchzubrechen und ich habe ständig das Gefühl dass da ein Fremdkörper hinter dem Backenzahn ist und spiele mit der Zunge dran rum.
Das Zahnfleisch ist dadurch natürlich gereizt und auch etwas entzündet was ich mit Kamistad und Kamille behandele - dennoch nervt mich die Stelle gewaltig.
Nun meine Frage, sollte ich mir den Zahn ziehen lassen oder soll ich es darauf beruhen lassen und versuchen den Zahn in ruhe zu lassen und zu hoffen das der irgendwann wieder verschwindet?

Vielen Dank im Voraus für die Antworten

Hi,

da der Zahn sich jetzt bewegt, was er vorher ja nicht gemacht hat, ist die Situation etwas anders als bei der letzten Stellungnahme vom Arzt (wenn ich das richtig verstanden habe).
So ein sich bewegender Weisheitszahn KANN die anderen Zähne nach vorne drücken und Schiefstellungen verursachen.
Lass am besten den Doc nochmal draufschauen.

Gruß,
Sabine

. . . . . schnipp . . . . . .

und spiele mit der Zunge dran rum.
Das Zahnfleisch ist dadurch natürlich gereizt und auch etwas
entzündet was ich mit Kamistad und Kamille behandele - dennoch
nervt mich die Stelle gewaltig.
Nun meine Frage, sollte ich mir den Zahn ziehen lassen oder
soll ich es darauf beruhen lassen und versuchen den Zahn in
ruhe zu lassen und zu hoffen das der irgendwann wieder
verschwindet?

Vielen Dank im Voraus für die Antworten

Servus Ferrus,

die Reizung und Entzündung kommt wahrscheinlich weniger vom Herumspielen mit der Zunge, als von der ungünstigen hygienischen Situation. Stell’ Dir vor, daß um die gesamte große Krone dieses Zahns jetzt ein Gewebsspalt besteht, der mit der Mundhöhle in Verbindung steht. Der Schmelz der Krone, die normalerweise im Munde stehen müßte, ist ja mit dem umgebenden Knochen und der bedeckenden Schleimhaut nicht verwachsen. In dem Spalt ist Gewebsflüssigkeit. Die Mundbakterien (sehr viele, sehr verschiedene, plus Pilze und Hefen) wollen in diesen Spalt eindringen. Die Zahnbürste erreicht gerade noch den Nachbarzahn. Die Körperabwehr muß sich mit den Bakterien herumprügeln. Das geht nur über eine Entzündung. Nicht wahr ist, daß so ein zurückgebliebener Weisheitszahn die Nachbarn verschieben würde - das ist eine unausrottbare Legende, die auch oft von KollegInnen kolportiert wird.

Was kannst Du tun?

Du kannst die Stelle, an der Du herumspielst, mitputzen. Gründlicher als die durchgebrochenen Zähne, weil die Selbstreinigung durch Kauen hier wegfällt. Das Putzen dort ist etwas schwieriger, weil halt der Weisheitszahn so weit hinten liegt. Also: Mund fast ganz schließen, Bürste querstellen, dann geht’s schon. In den ersten Tagen tut das noch etwas weh, wegen der Entzündung, aber dann ist bald Ruhe. Wenn Du die Region belagfrei halten kannst, kann der Zahn drinbleiben. Richtig herauskommen wird er wohl nicht mehr. Theoretischer Vorteil: Wenn der Nachbar einmal verlorengehen sollte, kann ein Kieferorthopäde den Zahn ‚anseilen‘ und einstellen - ein natürlicher Zahnersatz aus eigenen ‚Vorräten‘.

Risiko einer ‚vorsorglichen‘ Extraktion?

Solche Weisheitszähne haben oft abenteuerlich gekrümmte Wurzeln, die Kieferhöhle kann ganz in der Nähe sein. Denkbares Szenario:

Eine der Wurzeln bricht beim Heraushebeln des Zahnes, beim Versuch, den Wurzelrest zu entfernen, gelangt er in die Kieferhöhle > relativ umfangreicher chirurgischer Eingriff bei Suche und Entfernung. Da würde ich schon erst einmal versuchen, mit der Zahnbürste ein Gleichgewicht zwischen Entzündung und Bakterienangriff herzustellen. Herausnehmen kann man den Zahn immer noch.

Kai