Wie pfiffig sind Wildvögel?

Hallo,

etwas komische Frage, ich gebs zu.

Also, wir haben hier ein Rotkehlchen, dass sich an unserem Winterfutter bedient.

Jetzt hatten wir 2 x sonderbare Erlebnisse.

  1. Wir haben drei Hunde, auf deren Speiseplan zwar ein oder die andere Maus, Vögel werden nicht bejagt. Wenn diese drei im Garten sind machen sich alle anderen Vögel vom (oder auf) den Acker. Rotkehlchen haut nicht ab und frisst munter im Vogelhäuschen, oder auf auf dem Boden weiter. Hat sich das Rotkehlchen schon an die Hunde gewöhnt und woher weiss es, dass keine Gefahr von den Hunden ausgeht?

  2. Am Sonntag hatten wir noch recht viel Schnee und es war auch überall gefroren. Wir kamen vom Gassi heim, Rotkehlchen fliegt auf einen Busch genau neben uns und piepst wie blöde. Als ich ans Futterhaus ging stellte ich fest, es ist wirklich nichts mehr verwertbares drin. Ist Rotkehlchen wirklich so klever, dass es weiss, wir füllen auf und wir können geholt werden, wenns Futter aus ist?

Oder ist beides nur Zufall?

Danke Ute

  1. Wir haben drei Hunde, auf deren Speiseplan zwar ein oder
    die andere Maus, Vögel werden nicht bejagt. Wenn diese drei im
    Garten sind machen sich alle anderen Vögel vom (oder auf) den
    Acker. Rotkehlchen haut nicht ab und frisst munter im
    Vogelhäuschen, oder auf auf dem Boden weiter. Hat sich das
    Rotkehlchen schon an die Hunde gewöhnt und woher weiss es,
    dass keine Gefahr von den Hunden ausgeht?

Hi
Ich denke ja. Bei uns waren auch immer Rotkehlchen, und wenn jemand neue Blumen eingepflanzt hat oder das Beet gehakt, dann kamen sie und haben das so freigelegte Getier gefressen. Sie waren vll nur nen Meter von uns entfernt.

Spatzen und Schwalben am Reiterhof gewöhnen sich sowohl an die Pferde, als auch an den Hofhund. Nur wenn die Katze um die Ecke biegt ist großes Gezeter.

Als ich ans Futterhaus ging stellte ich fest, es ist wirklich
nichts mehr verwertbares drin. Ist Rotkehlchen wirklich so
klever, dass es weiss, wir füllen auf und wir können geholt
werden, wenns Futter aus ist?

Ich glaub das war eher Zufall. Vielleicht hat es sich erschreckt oder dort ist die Stelle, wo es mal Nisten will oderso.

Grüße

Laralinda

Hallo Laralinda,

erschreckt kam es mir nicht vor, es flog ja zu uns hin, als wir an der Haustüre standen. Ca. einen Meter vor der Haustüre stehen 3 Hochstamm-Stachelbeeren und dort sass es dann vor sich hin maulend. Dort ist sicherlich alles andere als ein geeigneter Nistplatz.

Grüße Ute

Hallo Laralinda,

erschreckt kam es mir nicht vor, es flog ja zu uns hin, als
wir an der Haustüre standen. Ca. einen Meter vor der Haustüre
stehen 3 Hochstamm-Stachelbeeren und dort sass es dann vor
sich hin maulend. Dort ist sicherlich alles andere als ein
geeigneter Nistplatz.

Vielleicht hatte es einfach schlechte Laune :wink:

Naja, manchmal können sich die Tierchen nicht entscheiden ob sie fliehen wollen oder nicht. Dann zetern sie halt. Manche Amseln bleiben auch ein paar Meter vor der Katze entfernt und schimpfen sie an. Wenn sie zu nah kommt, fliegt die Amsel weg.

Gar nicht komisch, Ronja.

Gerade Rotkehlchen gewöhnen sich schnell an den Menschen und sind alles andere als scheu. Beim Umgraben ist es oft nur auf Armlänge von mir weg, um möglichst ja keinen Wurm zu übersehen, den ich aufwerfe.
Auch bei uns wird laut gepiepst, wenn jemand auf das Futterhäuschen zugeht. Offenbar können die Vögel tatsächlich eine Beziehung leeres Futterhaus - Mensch kommt - Futterhaus voll herstellen.

Gruß
Eckard

Hallo Ute.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig intelligentes, logisches Handeln einem Tier einerseits zu getraut wird und wie schnell wir andererseits eine ganz normale, instinktive Handlungsabfolge als Intelligenzleistung erkennen wollen.

Aber das geht uns beim Menschen genauso. :smile:

Wie Eckard schon sagte, der Vogel hat längst erkannt und sich gemerkt, dass ihr mit dem Futter in Verbindung steht. Da er sich nun stets um sein Futter bemühen muss, ist klar, dass er sich in eure Nähe begeben hat, als nichts da war. Da er in dieser Situation natürlich aufgeregt war, hat er gepiepst.

Dass er auf sich aufmerksam machen, eventuell gar schimpfen wollte, Menschen würden das tun, unterstellt ihr nur.

Nun hatte sein Handeln aber auch Erfolg. Das wird er sich natürlich gemerkt haben. Durchaus möglich, dass er euch beim nächsten Mal schon weit eher entgegen kommt, oder etwa wildfremde Menschen „anbaggert“.

Zu solchen Leistungen sind nun aber längst nicht nur Vögel fähig. Meine Makropoden (Aquariumfische) erkennen die Fischfutterdose von weitem und schwimmen aufgeregt zur Futterecke, wenn ich sie zur Hand nehme. Ohne Futterdose bin ich ihnen schnurz.

Mit Wehmut denke ich an meine kleinen Flußbarsche im Gartenaquarium zurück. Sie erkannten mich und nur mich, den Futterspender, schon auf sage und schreibe 40 m Entfernung.
Andere Leute ließen sie kalt. Allerdings waren es wohl eher die hellfarbenen Hemden, die ich damals mit Vorliebe trug.

Das Erkennen eines Hundes als relativ harmlos ist auch nichts Besonderes, Vögel lernen schon sehr früh, durch die Warnrufe der Umgebung, was gefährlich ist und was nicht. Wenn sie jedesmal vorsorglich die Flucht ergreifen würden, müssten sie verhungern.

Gruß, Nemo.

Hallo,

eine der „Jagdmethoden“ des Rotkehlchens ist es, dass es die Insekten nimmt, die von großen Tieren unabsichtlich aufgescheucht werden.

Das erklärt, warum das Rotkehlchen keine Furcht vor dem Hund zeigt, sondern im Gegenteil instinktiv darauf wartet, dass von diesem Hund Futter „organisiert“ wird.

Vögel allgemein können im Vergleich zur Gehirngröße erstaunliche Leistungen vollbringen, warum sollte ein Rotkehlchen da eine Ausnahme machen.

Gruß
Lawrence

dann sehe ich das ganze nicht als Zufall an.

Mal sehen wann das Rotkehlchen mit Partner oder gar dem Nachwuchs hier auftaucht.

Grüße Ute

Milchflaschen
Hallo,

Oder ist beides nur Zufall?

vor einigen Jahren kriegten Blaumeisen in einer Ecke Englands heraus, daß sie, wenn sie die Aludeckel der Milch, die vor die Häuser geliefert wurde durchhackten, an den Rahm kamen.
Binnen weniger Jahre breitete sich dieses Wissen über ganz England und auch Schottland aus.
Such mal mit den Stichwörtern ‚vögel milchflaschen england‘, dann findest Du etliche Links dazu.

Gandalf

Hallo!

von Euch hatte nicht zufällig einer was rotes an?

das ganze kommt mir ziemlich Revierverhaltensmässig vor
„piiiiiiiiiiiiiip das ist MEIIIIIIIIIN Garten - geh weg!!!“

-)

cu kai

P.S.: man hat bei Untersuchungen rausgefunden, dass Rotkehlchen rote Wollknäuel bis zur Erschöpfung angreifen…

Hallo nochmal!

das mit dem „Bescheid sagen“ halte ich bei Wildvögeln eher für Zufall.

bei meinen Nymphensittichen habe ich das allerdings beobchtet:

  • wenn sie „mich“ besonders laut rufen, ist der Napf wirklich leer…
  • und umgekehrt auf meine Frage „Käse haben“ werden se ganz „hibbelich“
    (und es liegt wirklich an dem Wort „Käse“, habe schon verschiedenes gegengetestet: andere Worte, anderer Tonfall, andere Dinge mit „Käse“ usw… -> das „einen Gang Hochschalten“ ist eindeutig o.g. Frage/WORTwahl zuzuordnen…

dass aber Wildtiere eine so enge Beziehung zu einem aufbauen bei meine beiden, die mich als „Mitschwarmler“ sehen (auch sonst meine Nähe suchen, solange rufen, bis alle am Tisch sitzen usw…), denke ich aber nicht… - und damit meine ich noch nichtmal die „Intelligenzfrage“ (Sittich vs. Drossel)…

Rotkehlchen sind nun mal Einzelgänger und auch allgemein wohl eher weniger für die Schwarmsignale (Piep=Flucht) empfänglich als z. B. Spatzen, diese alten Hektiker :smile: