Arbeitszeugnis bitte bewerten. Fehlender Dank u Küdigungsgrund

Hallo zusammen,

U.g. Arbeitszeugnis habe ich erhalten. Die vorhandenen Formulierungen sind lt. Bausteinen alle Note 2. Im Vorfeld hatte ich dem AG als Vorschlag einen Zeugnisentwurf zugesandt, der großenteils übernommen wurde.

Beim mir nun zugestellten Zeugnis fallen mir vor allem folgende Punkte auf, zu denen ich von unseren Experten gerne eine Beurteilung hätte. Die fetten Dinge sind mir am wichtigsten:

· Fehlen diverser Tätigkeiten. Stattdessen steht aber 1-2 Sachen drin die ich nicht oder nicht nennenswert gemacht habe (die aber wohl in meinen Aufgabenbereich fielen)

Fehlt:
- Leistungsverzeichnis-Erstellung, Ausschreibung, Kostenschätzungen

  • Angebotseinholung, Prüfung von Angeboten (im Bereich Heizung,
    Lüftung, Sanitär,) Elektro (Elektro war geringfügig, aber vorhanden)
  • Bedarfsermittlung und Nutzerberatung unter Abstimmung mit den Gebäudenutzern
  • Begleitung von Ingenieurbüros bei Großmaßnahmen (ich vermute unter Begleitung
    würde man ihrer Meinung nach mehr interpretieren als tatsächlich stattfand)
  • Online-Anlagensteuerung (war geringfügig, aber vorhanden)

·
Keine Aussage über soziales Verhalten (außer „Sein Verhalten gegenüber…“).
Reicht das, evtl aufgrund der kurzen Tätigkeit, aus?

·
Fehlender Kündigungsgrund.
Gekündigt wurde in erster Linie aufgrund des Miteinander zum Bürokollegen. Der jedoch (nicht beweisbar) auch zu anderen Kollegen durch Mobbing gegen mich für geringere Sympathie sorgte.

In zweiter Linie aufgrund des Arbeitstempos (der Umfang der geleisteten Arbeit wurde jedoch nicht betrachtet, notfalls würd ich hierauf klagen sofern für das Zeugnis erforderlich).

Da man entweder dem Bürokollegen oder mir hätte kündigen müssen (letzteres war einfacher), schlug ich folgende Formulierung vor:
„Herr xxx verlässt die Gebäudewirtschaft aufgrund einer betriebsinternen Abwägung.“
Ist es besser, bzw. wie „schlimm“ ist es, keinen Grund anzugeben?

.
Wie schlimm ist in meinem Fall die fehlende Dankesformel? Macht es das Zeugnis zunichte?

Wie schlimm ist das nicht genannte Bedauern? Oder ist das weniger schlimm, weil ja sie gekündigt haben?

wünschen wir ihm viel Erfolg…. Anstatt „weiterhin (viel) Erfolg“ (oder evtl. ganz ohne Erfolg zu nennen?). Wäre der Rest des Zeugnisses nicht Note 2, hieße es ich habe total versagt…Aber so, widerspricht sich das doch !?

.
Wer möchte kann folgend das gesammte Zeugnis lesen.
Die Tätigkeit war bei einer Stadt, im Rathaus.

                                                                                                                        30.11.2018

Herr xxxx, geb. am xxxx, war vom 15.6.2018 bis zum 30.11.2018 bei der Stadt xxx
als Beschäftigter im Fachdienst Gebäudewirtschaft in Vollzeit tätig.

„Beschreibung des Arbeitgebers“

Herr xxx wurde als Versorgungstechniker im Fachdienst Gebäudewirtschaft eingestellt.
Sein Aufgabengebiet umfasste vor allem die folgenden Tätigkeiten:

  • Planung und Vergabe von Heizungs- Sanitär und Lüftungstechnik bei Sanierung und Umbau im Bestand
  • Kostenkontrolle und Rechnungsprüfung
  • Durchführung von allgemeinen Unterhaltungs- und Verkehrssicherungsmaßnahmen an den haustechnischen Anlagen
  • Koordination von Baufirmen und Nutzern
  • Koordination des Energieeinsparcontractings

Herr xxx war ein stark motivierter Mitarbeiter, der die ihm gesetzten Ziele selbstständig verfolgte. Er erfüllte seine Aufgaben mit ausdauerndem Engagement und äußerster Konzentration. Herr xxx stellte an sich selbst hohe Fachanforderungen, die er jederzeit voll erfüllte. Bei der Erledigung seiner Aufgaben zeichnete er sich durch große Sorgfalt und Genauigkeit aus. Die von ihm gefundenen Lösungen und Umsetzungen waren sehr gut. Er verfügte über sehr gute Fachkenntnisse, die er sicher in der Praxis einsetzte.
Herr xxx war stets lernmotiviert und erledigte alle anfallenden Arbeiten selbstständig und stets zu meiner vollen Zufriedenheit.

Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen, externen Planern und ausführenden Firmen war stets freundlich, kooperativ und einwandfrei.

Das Beschäftigungsverhältnis mit Herrn xx endete zum 30.11.2018.

Für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir ihm viel Erfolg und alles Gute.

Unterschrift
Bürgermeister
Name

Ich freue mich über eure Hilfe und Bewertung hierzu !

Gruß
Kai

Hi,
generell würde ich an dem Zeugnis gar nix großartiges ändern. Ein nettes, glaubwürdiges, solides Zeugnis - insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Arbeitsverhältnis ja in der Probezeit zu Ende gegangen ist. In dem Fall sehe ich den fehlenden Kündigungsgrund sogar positiv.

Wenn allerdings Deine Tätigkeiten nicht passen, dann solltest Du da nochmal um Ergänzung bitten. Ob und was davon stimmt, können wir hier von außen nicht beurteilen, das musst Du mit Deinem damaligen Cheffe besprechen. Und bei der Gelegenheit kannste auch bitten, dass man Dir doch bitte „auch weiterhin“ viel Erfolg wünscht. Ergänzen die das nicht, dann ist das aber kein Beinbruch.

Anmerkung: die Bewertung klingt mir ein bissle nach „die Wunst war größer als die Kunst“. Also „ein netter Kerl, der sich wirklich ein Bein ausgerissen hat, um das alles hinzukriegen. Leider hat das meistens gar nicht so gut geklappt“ Aber auch das würde ich jetzt nicht als dramatisch sehen, einzig den Satz

würde ich vielleicht rauslassen, der Bürgermeister soll schreiben, wie ER Dich einschätzt, nicht wie Du Dich einschätzt. Nicht dass da jemand böses reininterpretiert „Er hat größte Scheiße fabriziert, war aber selber mächtig stolz drauf.“

Ich würde zum Anwalt gehen, und das prüfen lassen. Ferner die Kündigung prüfen lassen, wenn du nicht gekündigt hast.

Mein Rat, nie etwas ohne Anwalt und das wirklich verstanden zu haben.

Warum?

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Servus,

Ja, man merkt dem Zeugnis an, dass Du eher nicht im Laufschritt arbeitest.

Ist aber nichts Negatives für Dich, weil Du auf einer Stelle, wo richtig Leben in der Bude ist, ohnehin nicht glücklich würdest - Dein Stil ist halt anders, und das wird in dem Zeugnis auch beschrieben. Das macht das Zeugnis nicht schlechter.

Der ausdrückliche Dank und das „weiterhin“ wünschen gehört dazu, wenn man einen guten bis sehr guten Mitarbeiter verliert. Das war hier ja nicht der Fall - ein Zweiminus-Mann ist gegangen, hat ein ordentliches Zweiminus-Zeugnis bekommen, und eigentlich können jetzt alle Beteiligten zufrieden sein.

Schlecht ist das Zeugnis nicht, im öffentlichen Dienst gibt es massenhaft Dreier-Leute, und es gibt kein Recht auf eine Eins im Zeugnis.

Schöne Grüße

MM

Moin,

hatten wir da nicht schon mal darüber gesprochen? Das Zeugnis ist in Ordnung, zumal ja jetzt auf einmal der Zeitraum noch einen Monat kürzer ist. Du warst da gerade 4,5 Monate. Da kann man nix beurteilen. Wenn du allerdings wirklich LV erstellt hast und das kannst, dann sollte das mit rein. Ansonsten lass es so. Über viel Erfolg oder „nur“ Erfolg solltest du dir keine grauen Haare wachsen lassen.

Soon

Tach,

ich bin über das hier gestolpert:

Wenn man das wortwörtlich gegen dich interpretiert, dann steht da:

Er hatte keine eigenen Ziele, sondern verfolgte nur die Ziele, die man ihm vorgab, er zeigte also keine Eigeninitiative. Zudem hat er die Ziele nur verfolgt, scheinbar aber nicht erreicht.

Das finde ich auch sicher nett gemeint, aber auch da stolpere ich drüber. Eigentlich hat der AG Erwartungen, die man dann halt mehr oder weniger erfüllt.

Hier gehört meiner Meinung nach unbedingt ein „weiterhin“ hin.

Wobei das weitere Aufzählen von irgendwelchen Sachen, mit denen der Mitarbeiter auch mal zu tun hatte, leicht in eine langatmige Leier umschlagen kann, die zusammen mit

kein freundlicher Hinweis auf eine gewissen Neigung zur Über-Ausführlichkeit mehr ist, sondern umschlägt in die Aussage „wurstelt und wurstelt und kriegt nix gebacken“.

Um die Beschreibung des Aufgabengebiets prägnant und knapp zu halten, sollte in dem Fall - LV erstellen ist natürlich schon was - statt dessen ein anderer Punkt raus, z.B. der fünfte, der einen hohen Anteil heißer Luft enthält.

Wobei die Frage ist, ob nicht in „Planung und Vergabe …“ bereits alles enthalten ist, was eben zur Planung und Vergabe gehört. Auch das Erstellen von Leistungsverzeichnissen.

Schöne Grüße

MM

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  • grade noch gesehen:

bitte nicht. Entweder so, wie das da steht: Neutral und knapp, alles in Ordnung - Einzelheiten können dann beim Vorstellungsgespräch behandelt werden. Oder vollständig, ohne Raum für Spekulationen zu lassen, die sich bei halb Gesagtem unweigerlich einstellen: Bei einer „betriebsinternen Abwägung“ war es das kleinere Übel, sich von dem Mitarbeiter zu trennen. Da fragt sich der Leser sofort, was denn das größere Übel gewesen wäre, das dadurch vermieden wurde? War der etwa mit solcher Zudringlichkeit hinter der Teamleiterin her, dass zu befürchten gewesen wäre, dass er ihr demnächst auch ohne ihr Einverständnis an die Wäsche ginge? Hat er sich so großzügig am Materialschrank bedient, dass man nicht mehr recht wusste, was man bei der Revision erzählen sollte? Etc. etc. Die vollständige Beschreibung würde aber diesen Punkt, der kein Ruhmesblatt ist, unnötig aufblasen. Also lieber so, wie das dasteht.

Schöne Grüße

MM

Ach ja, das Lesen…

Und wenn Du es vielleicht lieber mit Klarinettespielen probierst? Das ist auch was Schönes - braucht allerdings Geduld beim Lernen.

Schöne Grüße

MM

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Das hat hier mit dem Thema zu tun?

Meine Erfahrung, ich hab schon einiges durch. Neuer Arbeitsvertrag? Lass ihn vom Anwalt lesen, bevor du unterschreibst. Zwischenzeugnis? Auch beim Anwalt prüfen. Dauert nur 10 Min. Es gibt soviele Satzkonstruktionen, die ich als Laie nicht verstehen kann. Es kann durchaus sein, in dem Zeugnis steht was, das dir die Jobsuche erschwert. Und: Das Endzeugnis darf nicht schlechter sein. Bekommst du eine Kündigung, auch prüfen lassen.

Die Euro sind gut angelegt!

Ja, ja, das Lesen…

:cry:
:cry:
:cry:

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Ja, lesen, nicht flöten! :wink:

Warum soll man eine Kündigung prüfen lassen, wenn de facto kein Kündigungsschutz existiert?

Gruß
Guido

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