Hi du!
Also ganz klar- man hört sehr wohl einen unterschied, auch wenn ich mich bemühe Hochdeutsch zu sprechen. Habe mich gleich am ersten tag an der Uni Köln als Bayerin (bzw. für Insider ganz wichtig: Fränkin) enttarnt. Dennoch liegt das an bruchstücken aus aus dem Dialekt. Zum Beispiel sprechen wir Franken (nördliches Bayern)keinen unterschied zwischen d und t. Das R rollen wir mehr, das l ist undefinierbar und wir verschlucken öfters mal auch im Hochdeutschen ungewollt ein e bei den Endungen. Und im richtigen Dialekt gibt es jede Menge nasallaute, vor allem beim o wird das deutlich ( Man merkt zum Beispiel beim „Richter Alexander Hold“ am R, dass er eigentlich zumindest längere Zeit in Franken gelebt haben müsste- mir fällt das zwar nicht so auf, weil ich hier lebe…) Oberbayern hat da wieder leicht andere unterschiede- aber so genau habe ich mich noch nicht damit befasst.
Aber eines Muss klar sein: fränkisch und Oberpfälzisch sind schon sehr unterschiedlich vom rest des bayerischen (liegt auch sicherlich an der Historie)- und jeder Dialekt spiegelt sich wieder im Hochdeutschen wider. Das was du als Hochdeutsch bezeichnest, denke ich, können nur die Leute aus Hannover und Umgebung (ich glaube das ist das ursprüngliche Hochdeutch sprechen). Wenn du in einer Region mit einem Minimalen Dialekt aufgewachsen bist, wirst du den nie 100%tig „wegbekommen“ und wird auch bei guter Übrung minimal dein Hochdeutsch färben. Bin zwar keine Germanistin, aber nachdem als Hochdeutsch im Prinzip ein Dialekt(ich glaube aus dem Raum Hannover) festgelegt wurde, ist jeder anderer minimaler Einfluss meiner Meinung nach mehr kein reines , sondern ein eingefärbtes Hochdeutsch.
Gruss, Regina
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