Coronavirus: Wie ist der Krankheitsverlauf?

Und welcher Denkfehler wäre das?

1 Like

Weil die Zahlen, die Helmut_Taunus genannt hat nicht der Realität entsprachen. Das wäre dann richtig, wenn die Zahl der bestätigt Erkrankten mit der Zahl der tatsächlich erkrankten übereinstimmen würde. Er hat ja eine Mortalitätsrate von 25 % errechnet, was definitiv nie gestimmt hat.
Udo Becker

Hallo,
im Moment liest man
erkrankt 76.787 ; gestorben 2.248 : gesund geworden 18.864
2000 von 21.000 waeren nach der alten Betrachtung 10 Prozent. Sie ist falsch. Der Zeitfaktor ist tatsaechlich der Denkfehler. In jedem Betrachtungszeitpunkt sind zukuenftig gesund werdende noch nicht in den Zahlen drin.
.
Andere Quellen sprechen von 2,3 Prozent sterbenden aus der Zahl der Infizierten. Dies sei sehr hoch fuer eine Virusinfektion. „Nach einer aktuellen Auswertung sterben in China 2,3 Prozent der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten.“ klick
.
Nach laengerem Lesen zum Thema muss ich mal mit „alle Achtung“ die chinesische Vorgehensweise bewerten. Und zur Gefaehrlichkeit anmerken, bei hunderten von Millionen ( so viele wie etwa ganz Europa ) Menschen in Quarantaene oder Ausgangssperre verbreitet sich das Virus immer noch, dennoch.

Ja, ich meine das ausschließlich auf Deutschland bezogen! In meiner Stadt rennt so gut wie jeder, der eine Erkältung hat zum Hausarzt, von daher sind die Hausarztpraxen zurzeit mehr als überfüllt, weil jeder denkt es könnte das Corona Virus sein. Sogar wir (ich arbeite in einer Facharztpraxis für Psychiatrie) haben von unserem Labor mit dem wir zusammenarbeiten, bereits entsprechende Anordnungen erhalten.
Ich kann dich verstehen, dass du so reagierst, wenn du Kontakte in China hast. Mein Schwager hat übrigens auch Kontakte in China. Und ja dieses Szenario dort ist mehr als heftig. Ich weiß auch sehr genau wie es sich anfühlt einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren: Eine sehr gute Freundin von mir gehörte zu den Todesopfern der Tsunami-Katastrophe von 2004. Meine Mutter habe ich vor dreieinhalb Jahren an Pankreas-CA verloren. Davor haben mein Bruder und ich sie noch durch diese Krankheit begleitet und ich war auch bei ihr, als ihr die Ärztin diese Diagnose mitteilte. Meine sonst so starke Mutter (sie hatte den zweiten Weltkrieg er- und überlebt) brach in Tränen aus. Auf ihre Frage wie lange sie noch zu leben hätte, konnte ihr die Ärztin keine Antwort geben. Kann man auch nicht. Insgeheim wusste ich es: ca. sechs Wochen. Aber dass konnte und wollte ich meiner Mutter nicht sagen und das war auch gut so: denn es waren nur vier Wochen. Gestorben ist meine Mutter in einem Hospiz. Am Tag vor ihrem Tod bekam sie noch ganz viel Besuch, das habe ich organisiert und auch habe es geschafft einen Telefonkontakt zu ihrer Schwägerin (meine Tante) nach Bayern zu organisieren über meine Cousine. So konnten unsere Mütter noch mal miteinander reden. Als meine Mutter letztlich für immer ihre Augen geschlossen hat, war ich bei ihr, ebenso auch mein Bruder. Aber vorher gab ich meinem Mann noch die Chance sich von meiner Mutter zu verabschieden, indem ich ihn zuerst anrief, der kam auch sehr schnell, ebenso wie auch mein Bruder, denn ich habe unsere Mutter an diesem Tag völlig apathisch vorgefunden. Da konnten mir auch die Hospizschwestern erzählen was sie wollten, ich vertraute mir und wusste instinktiv, dass ich jetzt meinen Bruder und meinen Mann herbitten muss. Dabei zusehen zu müssen, wie die eigene Mutter immer mehr körperlich abbaut, ihr sogar ihr Lieblingsessen nicht mehr schmeckt, weil sie sich vor dem Essen sogar ekelt und sie Angst davor hat überhaupt zu Essen, weil sie Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang hat oder sie auf ein Stück Fleisch aus der Suppe „gefühlte Ewigkeiten“ herumkaut, sodass ich sie Bitte, mir das Herumgekaute einfach in meine bloße Hand auszuspucken und ich dabei merke, dass da noch was in ihrem Mund ist, sodass ich zu ihr sage: „Mama mach noch mal den Mund auf, da ist noch was“ und ich ihr das auch noch aus ihrem Mund entferne.
Ja, ich bin hartgesotten, und ich bin wahrscheinlich auch so rüber gekommen. Aber ich bin der Meinung, dass man sich selbst da, so schlimm die Lage auch sein mag, nicht emotional reinhängen darf/sollte sondern die Situation/die Lage eher sachlich betrachten sollte und man selbst seine eigenen Emotionen nach Hinten anstellt. „Kämpfe jetzt, Heulen kannste später“ und dich Aufregen über andere Menschen, die es evtl. „besser wissen“ ebenso. Wir hatten in dieser Welt schon so viele Katastrophen: in den 80er Jahren war es Aids und Tschernobyl, in 2001 das Attentat auf das World Trade Center… Es gab damals schon Katastrophen und es wird sie auch Heute und mit ziemlicher Sicherheit auch in Zukunft geben. In meinem Ort trauert derzeit eine Familie um ihren 12jährigen Sohn, der bei einem Straßenbahnunfall ums Leben kam. Der Sohn (12 Jahre alt) meiner Freundin besuchte die Mutter und sprach sein Beileid aus. Sie kannten sich. Am zweiten Weihnachtstag 2016 stellte ich bei mir einen Knoten in der linken Brust fest. Einen Termin beim Gyn. bekam ich am 06…01. 2017. Dann wurde schnellstmöglich ein Termin zur Mammografie und zur Biopsie vereinbart und meine Gyn. wollte mich krankschreiben, was ich aber ablehnte und mein mich begleitender Mann ebenso mit den Worten „lassen Sie sie bloß nicht zu Hause, dann kommt sie erst recht ins Grübeln, die kann ihre Arbeit, sie ist Arzthelferin und arbeitet bei einer Psychiaterin“. Dem konnte ich nur zustimmen, denn meine Chefin und meine Kollegin waren für mich da. Nach 10 Tagen bekam ich endlich die Erlösung: kein Mamma-CA.

So, und jetzt erzähl mir nochmal, dass ich deinen Job machen soll…

1 Like

Ich hatte diese Woche das zweifelhafte Vergnügen 2 x im Wartezimmer eines Allgemeinmediziners zu sitzen. Um mich rum alles am schniefen und husten aber das allgemeine Gesprächsthema war Karneval und das Ereignis 2 Orte weiter. OK, das ist nicht repräsentativ, war ich doch beide male recht schnell wieder weg.

Mein Beileid. Auch ich habe mein Paket zu tragen. Und so hart es klingt, sachlich gesehen hat das nichts mehr mit der Ursprungsfrage zu tun. Dein negativer Befund freut mich trotzdem, denn ich weiß, wie grausam die Wartezeit ist.

Da gebe ich dir recht.

Es hat stattdessen damit zu tun „wie gehe ich mit dem Verlust geliebter Menschen um“?

LG
SonjaT

Zwischen Deiner Frage und meiner Antwort ist ja einige Zeit vergangen. Die allgemeine Aufgeregtheit hat zugenommen und überschattet andere weltweit existierenden Probleme.
Zu Corona und Deinen konkreten Fragen:
A) , B) und C): Corona gibt es in anderer Ausprägung wohl schon länger bei Tieren. Dort allerdings mit anderen Symptomen.
Bislang ist unbekannt, ob es Menschen gibt, die eine Corona-Infektion qua natürlicher Resilienz mit vorgewarnten Immunsystem ohne jede Krankheitserscheinung wie „geimpft“ abschütteln.
Eine entsprechende Untersuchung der Weltbevölkerung ist nicht durchführbar.
Kommt mir vor wie die bei mir ( alt) nicht angehende „Pocken-Impfung“:. Da gab es aber einen Impfstoff. Soweit ist man bei Corona aber noch nicht.
Ansonsten verweise ich gerne auf die Grippedaten, Um die Aufgeregtheit rauszunehmen.
Klar ist, dass der Virus ernst zu nehmen ist. Mehr aber auch nicht.
LG
Amokoma1

1 Like

Gibt’s die wirklich? Ich kann eine Aufregung nur in den Medien, bei Politikern, bei Geschäftsleitungen (aus anderen Gründen) und bei einigen einfachen Gemütern erkennen. Allen anderen geht das Gewese ziemlich auf den Zeiger, weil denen klar ist, daß a) sich eine Infektion über kurz oder lang ohnehin nicht vermeiden läßt und b) dann nichts schlimmes passiert.

Gruß
C.

Ich denke, dass wird bei den Menschen sehr unterschiedlich sein. Die Gruppe der Panischen gibt es auf jeden Fall. In Hamburg sind jedenfalls seit vielen Tagen in allen Drogerien und Supermärkten die Regale mit Desinfektionsmittel leergefegt, da haben sich Menschen auch mit sechs Flaschen gleichzeitig eingedeckt, auch die Regale für Nudeln und Konserven sind merklich leerer. In bildungsfernen Haushalten, die meist unter dem Radar liegen, werden einige Menschen große Ängste haben, weil sie die Sache gar nicht einschätzen können.

Auf der anderen Seite leben viele Menschen ihr Leben fast normal weiter, zum Glück!

Halt die einfachen Gemüter. Bei uns gab’s das auch. Nudeln und fertige Tomatensaucen waren u.a. betroffen. Was stand noch massenweise rum? Vegane Tomatensauce mit Tofu-Schnitzeln.