Größtes denn je

Hallo,

eine Überschrift heute bei n-tv.de:

„Größtes Haushaltsloch denn je“

Kommt mir das nur so vor, oder ist das wirklich einfach falsch?
Ich meine es kann nur „größer denn je“ heißen.

Ciao
Kaj

Hallo, Kaj,

jaja, so steht es mit der deutschen Sprache! ;-(

„Größtes Haushaltsloch denn je“
Kommt mir das nur so vor, oder ist das wirklich einfach
falsch?

Das ist, wenn nicht ganz falsch, doch auf jeden Fall ganz schlechtes Deutsch.

Ich meine. es kann nur „größer denn je“ heißen.

Oder wenn man den Superlativ gebrauchen will, mit einem anschließenden Relativsatz: „Das größte Haushaltsloch, das es je in D. gab“

Na, wenigstens wir hier können noch Deutsch. Es wurde ja schon vorgeschlagen, WWW-Deutsche Sprache zur Pflichtlektüre für Journalisten und Politiker zu machen!

Fritz

Hallo, Leute,

es tut mir Leid, das so einfach und platt sagen zu müssen, aber es ist genau so falsch wie „größer wie“. Bei Zweifeln mit dem dem Komparativ behilft man sich am besten wie seinerzeit B.B. (alias Bum-Bum Boris), der die Formulierung „größer als wie“ eingeführt haben soll (aber dafür hatte er einen granatenmäßigen Aufschlag; das ist allemal mehr wert als wie gutes Deutsch ;&gt:wink:

Allerdings wäre ein Deutsch-Coach auch nicht zu verachten, wenn man öfter mal öffentliche Statements abgeben muss. Trifft nicht nur für Sportler, sondern auch für Politiker und Journalisten zu (die auch keinen Anspruch auf Perfektion erheben sollten).

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich weiß nicht …

„Größtes Haushaltsloch denn je“
Kommt mir das nur so vor, oder ist das wirklich einfach
falsch?

Das ist, wenn nicht ganz falsch, doch auf jeden Fall ganz
schlechtes Deutsch.

Ich meine. es kann nur „größer denn je“ heißen.

Oder wenn man den Superlativ gebrauchen will, mit einem
anschließenden Relativsatz: „Das größte Haushaltsloch, das es
je in D. gab“

Lieber Fritz.
Du weißt, ich mäkle nur ungern rum, aber hier muß ich Dir sagen, da0 ich auch diese ‚Konstruktion‘ noch daneben finde. Wenn Du die Aussage nur auf Deutschland beziehen willst und nicht auf andere Länder muß es heißen :„Größtes Haushaltsloch Deutschlands!“ Oder bei einer zusätzlichen Bestimmung dann noch ‚in der Nachkriegszeit‘ oder ähnliches. Aber meiner Meinung nach nie ‚das es je gab‘. Das Größte ist das Größte! Aus! ‚das es je gab‘ wiederholt diese Tatsache.
Ich weiß auch, daß es eine gern gebrauchte Floskel ist, aber dann ist es eine Worthülse.
Mit freudlichen Grüßen
Alexander

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Goldwaagen
Hallo, Alexander,

Du weißt, ich mäkle nur ungern rum, aber hier muß ich Dir
sagen, da0 ich auch diese ‚Konstruktion‘ noch daneben finde.

Den übereifrigen Gebrauch von Goldwaagen kenne ich von mir selber, darum kann ich auch ganz gut mäkeln.
Darum versuche ich auch, das Gemäkel anderer Leute ebenso positiv zu betrachten wie meines.

Mit einer Briefwaage gewogen kann man einiges erträglich finden, mit einer Küchenwaage gewogen manches akzeptieren und in der Hand gewogen kann man manchem gewogen sein, das man im Ernstfall selber nie sagen würde.

Wenn Du die Aussage nur auf Deutschland beziehen willst und
nicht auf andere Länder muß es heißen :„Größtes Haushaltsloch
Deutschlands!“ Oder bei einer zusätzlichen Bestimmung dann
noch ‚in der Nachkriegszeit‘ oder ähnliches. Aber meiner
Meinung nach nie ‚das es je gab‘. Das Größte ist das Größte!
Aus! ‚das es je gab‘ wiederholt diese Tatsache.
Ich weiß auch, daß es eine gern gebrauchte Floskel ist, aber
dann ist es eine Worthülse.

Ist stilistisch vielleicht nicht in Ordnung, aber als rhetorisches Mittel innerhalb eines argumenti ad hominem ist dem Ochsen vieles erlaubt, was Jupiter nicht gestattet ist.

Mit freudlichen Grüßen
Fritz

Noch eine - sehr junge - Goldwaage
Hallo, Roland,

genau so falsch wie „größer wie“.

Ich werde dies vermutlich noch oft wiederholen.
„größer wie“ konnte über Jahrhunderte gebraucht werden, ohne dass es beanstandet wurde und wird in Süddeutschland millionenfach verwendet, ohne dass dadurch die Verständlichkeit der Rede gemindert wird.
Ebenso hat niemand Oswald von Wolkenstein kritisiert, wenn er singt: „Grob als ein Stier.“

Zu wie und als => [FAQ:673]

Lausige hundert Jahre ist es her, dass hier normiert wurde und zwar willkürlich normiert wurde:

„größer als / so groß wie“ und „als wie“ ist zu vermeiden.

Bei Zweifeln mit
dem Komparativ behilft man sich am besten wie seinerzeit
B.B. (alias Bum-Bum Boris), der die Formulierung „größer als
wie“ eingeführt haben soll

Man hat noch nicht einmal Tennis gespielt, als die Kombination „als wie“ sowohl beim Positiv und beim Komparativ unterschiedslos gebraucht wurde.

Woher nur diese Autoritätshörigkeit bei Grammatikregeln?

Fritz

Haste auch wieder Recht! (o.w.T.)
A.B.