Hallo!
Hallo Lilly,
eigentlich wollte ich über dieses Thema gar nicht groß diskutieren, weil es einfach unmöglich ist, hier einen allgemeinen Konsens zu finden.
Aber meine Meinung zu dem Thema habe ich mir gebildet.
Daß ich damit nicht überall gut ankomme ist mir auch klar, aber meine Definition ist für mich absolut korrekt - wenn Du eine andere Definition anlegst, hast Du für Dich damit ebenso recht, aberes bleibt nun einmal eine Frage der persönlichen Empfindung.
Ich habe übrigens meine Definition nicht etwa übers Knie gebrochen, sondern mir auch recht lange dazu Gedanken gemacht. Meine Meinung ist also auch nicht wie Gras auf der Wiese gewachsen, sondern durchaus das Ergebnis gezielter und eingehender Überlegung gewesen.
Ich kann beim besten Willen nicht malen oder zeichnen, aber
ich habe Zeichnungen von „Künstlern“ gesehen, die ich selber
auch problemlos hinbekommen hätte.
nachdem Du sie gesehen hast,kannst Du es auch.
Daß dieser Einwand kommen mußte war klar - aber das meinte ich nicht!
Nur wenn ich ein „Kunstwerk“ sehe, welches ein „Pferd auf der Weide“ zeigen soll und exakt so aussieht wie die Bilder die ich als Sechsjähriger gemalt hatte, dann darf ich doch an Fähigkeit und ernsthafter Intention des „Künstlers“ zweifeln?
Und wieder ein Objekt meines Lieblings(pseudo)künstlers Beuys: mir ist einmal eine Kugelschreiberzeichnung von Beuys in die Hände gefallen, auf der er mit einem durchgehenden Strich einen Fisch gezeichnet hat! (in der Art des allseits bekannten „Jesusfischs“, nur mit einer geschlossenen Schwanzflosse)
Das ist keine Kunst, das ist (sorry) Verarschung!
Genausogut könnte man dann das „Haus vom Nikolaus“ aus Künstlerhand als Kunst verkaufen, oder seine Einkaufsliste, oder seinen Einspruch gegen den letzten Steuerbescheid…
schwer zu
verstehen ist natürlich ein Bild welche NICHTS
darstellt,z.B.eine Rote Leinwand.der Künstler wollte damit
etwas aussagen.(was?)da muß man wohl sehen was er sonst noch
malte.
Wenn ich noch einmal zurückblicke auf den damaligen Besuch in der Kunsthalle, dann waren es z.B. Kunstwerke wie diese:
Drei Leinwände nebeneinander, jeweils komplett mit einer Farbe überzogen
Eine nackte Leinwand mit fünf senkrechten parallelen Einschnitten
Eine Leinwand, auf der eine Tomate zerplatzt war
und eben die „zerstörte Geige“
die mir jegliches Verständnis für abstrakte Künstler geraubt hatten.
Jetzt kann man natürlich nach irgendwelchen Bedeutungen suchen, aber das wäre absurd - schließlich sollte ein Kunstwerk für sich selbst sprechen und nicht noch irgendwelche Recherchearbeiten beanspruchen, damit man „eventuell“ ahnen kann, was der „Künstler“ mit seinem „Werk“ wohl hätte aussagen wollen können.
Vielleicht sind ihm die anderen Farben geklaut worden, so daß er nur noch eine einzige übrig hat um die Leinwand zu füllen?
Vielleicht hat er seinen Pinsel verloren und mußte auf sein Schweizer Messer zurückgreifen?
Vielleicht mag er ja nur keine Tomaten?
Eventuell haßt er Geigenmusik?
Also wenn so etwas WIRKLICH Kunst ist, dann bin ich auch ein Künstler…
Ich habe mein Kunstwerk schon vor Augen: ein Schalbrett vom Betonbau, darauf einen Basaltpflasterstein, ein paar Scherben eines zersplitterten Käfer-Scheinwerfers (MUSS aber vom 1300 von 1969 sein, sonst ist es nicht authentisch!), eine verbogene und verrostete Fahrradfelge und ein ausgespuckter Kaugummi.
Voilà , fertig ist „die Straße der Einfalt“
(Gebote bitte an meine o.g. mailadresse, aber nicht unter vierstelligen Eurobeträgen…)
Aber wenn ich dann einen „Künstler“ sehe, der mit einer Horde
von „Jüngern“ (warum drängt sich in mir nur immer der Ausdruck
„Bekloppte“ auf?) in den Düsseldorfer Stadtwald geht um dort
ein Stück Waldboden leerzufegen(!), dann frage ich mich, ob
man solche Leute nicht lieber in die Psychiatrie einweisen
sollte…
wenn jemand etwas leistet,was der Durchschnitt nicht kann oder
will ist es nicht normal weil man unter normal doch den
Durchschnitt versteht.O=b das in der Literatur oder Kunst ist,
ist dabei egal.Nicht durchschnittlich ist deswegen nicht
bekloppt.
Nur: es IST keine Leistung, mit nem Besen in den Wald zu gehen um dort ein paar Quadratmeter Boden freizufegen! Das ist nur Blödsinn…
Genausowenig wie es Kunst ist, irgendwelche Sachen nur um der Zerstörung willen zu vernichten!
Wenn der Künstler jetzt aus dem ursprünglichen Gegenstand einen anderen herstellt, dann kann das Kunst sein, aber nicht wenn er das Objekt einfach nur zerstört!
H.A. Schult mag ich nicht besonders, aber z.B. sein „Flügelauto“ kann man durchaus noch als Kunst bezeichnen. Hier liegt tatsächlich ein Gedanke dahinter, für den man eben ggf. auch ein Auto „opfern“ würde.
Aber es einfach in die Schrottpresse zu stecken - nein, das ist absurd!
Aber wie schon gesagt, über nichts kann man so lange so fruchtlos diskutieren - nur wollte ich gern doch mal meine Meinung (und den Weg, wie ich zu dieser Meinung gekommen bin) darstellen, damit ich nicht nur als oberflächlicher Anti gelte…
Schönen Gruß,
Robert