Neuer Kater verträgt sich nicht mit altem

Hallo zusammen,

vielleicht weiß ja noch jemand Rat?

Ich hatte zwei ca. 5 Jahre alte Kater (Geschwister), von denen der eine vor ca. 1,5 Monaten verstorben ist. Da der verbliebene Kater sehr gelangweilt und depressiv wurde, anfing in der Wohnung zu markieren etc. und wir selbst beide voll berufstätig sind, hatten wir uns überlegt, es wieder mit einem zweiten Kater zu probieren.

Wir sind dazu ins Tierheim gefahren und haben uns beraten lassen und ein verlängertes Wochenende für die geplante Zusammenführung freigenommen. Zurück sind wir mit einem (laut Tierheim) ca. 2 Jahre altem Kater (ich gehe inzwischen davon aus, dass er jünger ist), der sich laut Tierheim mit anderen Katern gut vertragen würde.

Der neue Kater ist echt wunderbar, unheimlich anhänglich, verschmust und auf meinen Freund und insbesondere mich fixiert, noch sehr verspielt und rundum einsame Klasse. Wäre da nicht das Problem, dass er sich einfach nicht mit unserem alten Kater verträgt.

Unser alter Kater ist ziemlich dick, faul und scheu. Als wir den neuen Kater zu uns geholt haben, hatten wir ihm extra erst einmal ein eigenes Zimmer angelegt, mit eigenem Schlafplatz, Katzentoilette und Fressnapf. Nach einem Tag haben wir dann die Tür geöffnet. Erst schien es, als würden sie sich nicht füreinander interessieren. Doch dann fing der alte Kater an zu knurren, sobald der Kleine in seine Nähe kam. Der Kleine hat ihm daraufhin eine gewischt und seitdem war der alte Kater sehr verstört und hat sich überall versteckt. Wir haben sie die ersten zwei Nächte deshalb getrennt gehalten, den alten Kater verwöhnt und bei uns schlafen lassen und es die dritte Nacht probiert mit beiden frei in der Wohnung. Allerdings haben die sich so gestritten, dass wir kaum schlafen konnten, weshalb wir sie die nächste Nacht wieder getrennt hielten.

Die Male, die wir sie daraufhin zusammen in der Wohnung gehabt haben, hat der Kleine jedes Mal hinter dem großen hinterhergejagt, der sich völlig ängstlich irgendwo verkrochen hat. Gestern war es dann soweit, dass der kleine Kater die Zimmertür des Dicken aufbekommen hat, während wir bei der Arbeit waren. Als wir nach Hause kamen, saß der alte Kater mit blutiger Nase im Badezimmer und hatte das ganze Bad volluriniert und mit Durchfall verziert… Wir haben dann den kleinen wieder in sein Zimmer getan und uns den ganzen Abend um den alten Kater gekümmert, ihn gewaschen, ihm einen warmen Platz gemacht, was zu essen und gestreichelt etc. Nun ist er wieder hier im Arbeitszimmer neben meinem Computer und leckt sich. Sobald ich aber den kleinen rauslasse, geht das Geknurre los und der Kleine fängt wild an mit seinem Schwanz zu schlagen und zu mautzen.

Es sind nun zwei Wochen rum, wir haben auch dem Alten Kater bereits Bachblüten (gegen Angst) verabreicht und dachten es würde besser werden, aber nach dem gestrigen Tag sind wir nun kurz davor, den Kleinen wieder abzugeben.

Ich habe gerade Feliway bestellt und auch noch Bachblüten für den kleinen Kater. Außerdem hatte ich gelesen, dass man am Schwanzansatz etwas Parfüm auf beide Kater tun soll, was ich soeben auch getan habe…

Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass wir am Wochenende in eine neue Wohnung ziehen wollen (doppelt so groß und mit Garten). Kann das dort dann besser werden? Meint Ihr, dass wir das noch retten können? Oder sollte man die beiden doch wieder trennen, weil es einfach nicht passt?

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir den Kleinen doch behalten könnten und sich die beiden noch verstehen. Doch beide Katzen immer getrennt zu halten wird auf Dauer keine Lösung sein und macht sie ja auch nicht glücklich…

Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp, dass würde uns sehr freuen

Hallo,

der „Dicke“ xD da hab ich mich kringelig gelacht. Nein zum Thema:wink:
Wir haben eine Zusammenführung von zwei jungen Katern gerade hinter uns. Die waren beide noch kein Jahr alt und es hat trotzdem, ich glaub, 4 Wochen gedauert bis das einigermaßen gepasst hat. Der Neue war durchgehend nur unterm Sofa und hat sich nie bewegt. Stress gab es auch zwischen denen, kannst dir denken wie toll das bei der Fütterung war…puh.
Also prinzipiell glaub ich, dass es durchaus Katzen gibt die sich einfach nicht leiden können. Aber ich denke so wie du deinen alten Kater beschreibst ist er einfach nur ein scheues Tier, so wie unser Neuer. Ich denke der Zeitraum ist fast zu kurz um etwas bestimmtes sagen zu können. Überlegt euch einfach ob es eure Nerven noch weiter mitmachen.
Im Übrigen kenn ich keinen bei dem Bachblüten tatsächlich gewirkt haben (eher psychosomatisch bei den Haltern :wink:). Ein Tierarztbesuch wäre nicht schlecht, die haben oft bessere Möglichkeiten. Im schlimmsten Fall auch was zur Beruhigung.
Das mit dem Umzug ist ein ganz schön heikles Thema. Wenn ich mal einfach prophezeien darf :smile: es wird wahrscheinlich eurem alten Kater noch mehr verstören. Also nicht dass ihr jetzt nicht umziehen sollt, das ist halt einfach so. Aber Katzen reagieren oft ganz schön krass auf sowas. Die hassen Veränderungen.
Ist euer alter Kater kastriert? Sonst ist es ja eh problematisch…der junge ist es ja bestimmt.
Vielleicht hilft es auch in der neuen Wohnung die Katzen an Freilauf zu gewöhnen? Das würde mehr Freiraum bedeuten. Da treffen die sich nicht mehr so oft. Ansonsten möglichst wenig eingreifen. Ich kenne das Problem, ich hatte auch blutende Kater hier…:frowning: aber solange die Verletzungen nicht „ernster“ Natur also wirklich gefährlich ist, einfach die Tiere ihre natürliche Rangordnung ausmachen lassen. Sie müssen rausfinden wer was zu sagen hat. Kann schon mal rund gehn…die Aggressionen vom kleinen Kater könnnen durchaus auch vom alten provoziert sein. Man weiß es nicht. Einfach mal noch etwas abwarten und Tee trinken :smile:
Ich wünsche euch viel Glück.
Olga

Hallo Anna,

kommt mir bekannt vor, auch ich hatte bis vor zwei Wochen zwei fünf Wochen alte Kater. Jetzt ist einer nach drei Jahren Kampf umgezogen, weil er sich nicht mit meiner Tochter (3) vertrug. Katzen sind halt schwierig manchmal und nicht immer führt unser Bemühen zum Ziel.
Eure Geschichte stimmt mich pessimistisch. Der „Alte“ (wobei 5 ja kein Alter ist) fühlt sich überfahren und gegängelt vom Jungspund, das sollte man ernst nehmen. Sein Verhalten wird er vermutlich nicht ablegen, denn schließlich hat er die „älteren Rechte“. Probiert es in der neuen Wohnung - ist für beide ein Neustart - vielleicht geht das aber wenn nicht, tut dem Alten den Gefallen und gebt den Jungen zurück.

Meine Tierärztin hat mir geraten, eine weibliche Katze, möglichst jung anzuschaffen, sollte unserer sich einsam fühlen. Da sei die Rangordnung von vorneherein klar und der Kater fühlt sich in seiner Rolle nicht bedrängt.

Ich drück die Daumen!
Katta

Hallo Katta,

bin mir auch nicht sicher, ob wir im Tierheim so gut beraten wurden bzüglich der gemeinsamen Haltung mit dem älteren Kater. Auf alle Fälle danke ich Dir für Deine Antwort! Ich denke die Tage bis zum Umzug können wir noch abwarten und dann schauen wir, ob es sich bessert.

Viele Grüße
Anna

Hallo Olga,

danke für Deine Antwort. Das beruhigt ja, wenn es bei Dir vier Wochen gedauert hat, dann gäbe es ja noch einen Funken Hoffnung. :smile:

Kastriert sind beide Kater ja und Freilauf (nach Eingewöhnungszeit in der neuen Wohnung) sollen sie auch beide bekommen, sofern sie mögen. :smile:

Ich warte jetzt den Umzug und die Woche nach dem Umzug ab… vielleicht bessert es sich dann ja doch noch. Hatte gelesen, dass manche Kater sich erst angefreundet hatten, nachdem sie gemeinsam auf „Erkundung“ gegangen sind. Das wäre natürlich toll :smile:

Viele Grüße
Anna

Hallo liebe Anne,
ich würde Ihnen raten den jungen Kater wieder wegzubringen.Sie tun Ihrem alten Kater nichts gutes.Der Junge hat gemerkt das der Alte Angst hat und wird ihn immer wieder bedrängen.Wenn es nur fauchen wäre ,aber es gibt richtig klopperei wobei der Alte aus Angst alles vollpinkelt und kotet.Er hat erst einen schweren Verlust erlitten weshalb er auch mit pinkeln anfing aus Kummer.Für Ihren Alten muss es ein anderer sein in seinem Alter der auch recht zurückhaltend sein sollte .Der Junge in seiner Art passt nicht zu dem Alten.
Ist meine Meinung.
Ganz liebe Grüße von Gaby

Hi Anna,

super dass ihr es nochmal versucht. Das wird schon, spätestens wenn sie sich draussen aus dem Weg gehen können:smile: und wie gesagt wir haben sogar jetzt noch ab und zu hier Streitereien…:smile: aber nich mehr schlimm und die machen das normal eh ganz alleine aus.
LG und weiterhin viel Erfolg!
Olga

Hallo,

kurze Info, dass es die ersten Tage noch sehr viel Mühe und Geduld gekostet hat, aber dass es langsam aber sicher wird. Die beiden fressen jetzt friedlich nebeneinander, beschnüffeln sich Nase an Nase und es wird nicht mehr so arg geknurrt, gejagt oder in die Ecke verzogen. Ich bin guter Dinge :smile:

Viele Grüße und nochmal einen Dank an alle Antworten!

Hi,

ja super, hört sich doch gut an…bei uns gings ja auch langsam…
Freut mich!
Lg
Olga

Hallo,

ich habe schon mehrmals ältere Katzen mit jüngeren Katzen sozialisiert. Es gab, bis auf ein Mal, immer erst Gezeter u. gezicke. Der „Neue“ dringt ins Territorium des „Alten“ ein. Und der „Neue“ will Action, der „Alte“ seine Ruhe. Trotzdem würde ich nicht zu früh aufgeben. Und eine neue Wohnung ist eine Chance, da es für beide ein neues Territorium ist. Mit Freilauf könnten sie sich auch noch besser aus dem Weg gehen, wenn sie sich nun wirklich nicht mögen. Aber meine Erfahrungen haben in 95 % der Fälle gezeigt, dass es nach einigen Wochen klappt. Mein 5 Jähriger hat sich mit dem 1 Jährigen Jungspund auch arrangiert. Er ist zwar manchmal genervt vom „Kleinen“, aber mittlerweile kuscheln sie zusammen. Und mein 5 Jähriger Willy ist auch eher bequem u. ruhig, während Tequila das Leben pur ist. Ich denke, das hält Willy jung u. Tequila profitiert von Willy’s Ruhe:smile:. Ich wünsche Euch ganz viel Glück u. starke Nerven. Ach ja, ich habe den „Kleinen“ am Anfang mit Hilfe der Blumenspritze davon abgehalten, Williy ständig zu überfallen.

LG
Maria