… Sozialarbeit? Und wie sind die Chancen?
Bin Geisteswissenschaftlerin und möchte im sozialen Bereich arbeiten. Ich frage mich, ob das auch ohne zweites Studium - eben ohne den Abschluss als Sozialarbeiter_in geht. Verdient man weniger? Bekommt man Stellen?
Falls mir da jemand weiterhelfen und Erfahrungen berichten könnte, wäre ich sehr dankbar.
Hallo!
Z.Z. sieht es gar nicht so schlecht aus in der Branche. Auch als Quereinsteigerin hast du ganz gute Chancen. Insbesondere auf dem Bildungsmarkt dürfte es da keine Probleme geben. TÜV Nord Bildung, Kolping, etc. würden da in Frage kommen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass du mit deinem Hochschulstudium andere Gehaltsvorstellungen hast, als 1500 - 2400 € Brutto. Soweit reicht die Spanne nämlich. Einpendeln dürfte sich das Gehalt zu Beginn so bei 2100€ im Schnitt.
Wenn du was im ÖD suchst, (wo auch mehr gezahlt wird…^^) wird es wohl schwieriger als Quereinsteigerin.
Ich hoffe, erst mal geholfen zu haben!
Viel Spaß!
Sozialarbeit wird in Österreich entweder von Körperschaften öffentlichen Rechtes oder von Sozialträgervereinen bzw. Sozialunternehmen angeboten. Solche Vereine oder Unternehmen bekommen Aufträge von der öffentlichen Verwaltung zur Durchführung übertragen. Die Entlohnung erfolgt nach Tarifverträgen, die man auch im Internet suchen kann. Bsp.: Kollektivvertrag BAGS. „http://www.betriebsrat-lebenshilfe.at/kv_bags_2010.pdf“ BAGS ist der größte Tarifvertrag und gilt als Maßstab für sehr viele Arbeitgeber.
Geisteswissenschaften ist ein weit gefasster Begriff. Da fällt so vieles darunter (Geschichte, Religion,…)
Sozialarbeit ist eine eigene Profession. Sozialarbeiter arbeiten oft mit Psychologinnen, Therapeuten, Berufen des Betreuungsbereiches, Sozialpädagogen … aber auch mit anderen Professionen Bsp. Juristen oder Betriebswirten -> Bsp. Schuldnerberatung zusammen. Auch mit Ärztinnen - zB im Krankenhaus, Case Management etc.
Zur Frage: Man muss nicht unbedingt Sozialarbeiterin sein um im Sozialbereich zu arbeiten aber man braucht dafür einen sozialen Grundberuf. Als ehrenamtlicher Helfer kann man auch ohne Ausbildung Erfahrung sammeln aber für die Berufsausübung braucht es eine Berufsausbildung.
Verdient man weniger? Das kommt darauf an womit man den Verdienst vergleicht. Wohlhabend wird man mit sozialer Arbeit aber nicht werden - zum Leben reicht es aber.
Es kommt sicherlich auch darauf an ob man in Österreich lebt oder in Deutschland.
kann ich leider nicht helfen
Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Danke für die Mühe, die ihr euch gemacht habt. Es war einiges dabei, was mir weitergeholfen hat.
Ich werde es letztendlich aber einfach ausprobieren müssen, wenn ich fertig mit dem Studium bin…
Hallo Frau Rey,
komme leider erst heute dazu, zu antworten. Es ist eher die Ausnahme, dass jemand im sozialen Bereich ohne Studium der Sozialpädagogik/Sozialarbeit eine Stelle bekommt. Es wäre da in erster Linie an Berufe wie Krankenschwester, Erzieher oder Heilerzieher zu denken. In dem Bereich, in dem ich als rechtliche Betreuerin tätig bin, kommt es ab und zu vor, dass jemand aus einem anderen Bereich einsteigt. Der Ansprechpartner ist für eine Bewerbung die regional zuständige Betreuungsstelle, an die ich mich an Ihrer Stelle wenden würde, falls dieser Berufsbereich für Sie in Frage kommt.
Der Verdienst als rechtliche Betreuerin ist sehr unterschiedlich, es gibt Betreuer mit 25 Betreuten und Betreuer mit mehr als 70 Betreuten. Mit ungefähr 45 Betreuten ist der Verdienst meines Erachtens etwa der gleiche, wie im Angestelltenbereich (als Alleinstehende).
Viele Grüße
Rosinas
… Sozialarbeit? Und wie sind die Chancen?