Hallo Sonja,
wir haben eben im Bekanntenkreis auch dieses Problem gehabt. Eine junge Mutter wollte nach der Elternzeit wieder in den Beruf zurück, aber nicht in ihre alte Firma.
Sie ist alleinerziehende Mutter eine Kindes, das jetzt im August in den Kindergarten kam, im Oktober drei Jahre alt wird.
Nach sechs Bewerbungen hat die junge Frau einen Job, als Sachbearbeiterin in einer mittelständischen Firma in der Nähe ihrer Wohnung bekommen. Sie hat in ihrer Bewerbung schon aufgezeigt, dass sie die Betreuung der kleinen Motte auch „notfallmäßig“ organisieren kann.
Bekam noch im Juli einen Anruf, mit der sie für ein paar Stunden später schon zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurde. Sie konnte die Versorgung der Kleinen regeln, kam an und erhielt ein paar Tage später den Vertrag. Beim Gespräch wurde ihr gesagt, dass die kurzfristige Terminierung sozusagen der Einstellungstest gewesen ist.
Sie hat an ihrer Bewerbung aber auch bis ins Detail, zum Beispiel die Gestaltung des Briefkopfes, gefeilt. Die Formulierung des Bewerbungsschreibens wurde NICHT aus Ratgebern abgeschrieben, sondern war individuell und unterschied sich stark von anderen Bewerbungsschreiben. Jede Bewerbung wurde dann nochmals von einem Deutschlehrer korrigiert.
Gut kam scheinbar auch an, dass sie die Elternzeit genutzt hat, um eine Zusatzausbildung und Fortbildung zu machen. Obwohl noch eine Prüfung offen steht, fanden es die neuen Chefs gut, dass sie die Zeit nicht nur zur Kinderbetreuung genutzt hat.
Bei Bewerbungen wirklich auf Details achten. Aus diesem Grund sind die Lücken - die sich ja sichtbar und automatisch durch die Elternzeit ergeben - besser gut erklärt als verschwiegen.
Ich habe früher selbst Einstellungen und die Gespräche gemacht. Es war wirklich öde, wenn man einen Stapel Mappen vor sich liegen hatte, die alle ungefähr so anfingen: Bezugnehmend auf Ihr Inserat in der Xy-Zeitung vom vergangenen Wochenende möchte ich mich hiermit …
Gruß
Ingrid