Kann man im Weltall Geschwindigkeit empfinden?

Wissenschaft Astronomie
#1

Ich habe nicht soo besonders viel in meiner Googlerecherche gefunden,denn in den meisten Foren wurde immer irgendwie um den heißen Brei geredet…deswegen ja auch hier meine Äußerung,Frage,wie immer man es nennen will…

Es geht um das Empfinden der eigenen Geschwindigkeit im Weltall.Klar,dass man die Beschleunigung,sofern sie denn stark genug ist,empfindet,jedoch gehe ich mal von dem Fall aus,dass ein Raumschiff langsamer im All beschleunigt,es muss ja nicht binnen 5 Minuten auf nahezu Lichtgeschwindigkeit sein,das ganze darf auch ruhig mal zwei,drei Stunden in Anspruch nehmen:wink:

Es geht mir vielmehr darum,ob man,ohne Bezugspunkte irgendwelcher Himmelskörper und ohne das Empfinden einer Beschleunigung,eine solch enorme Geschwindigkeit irgendwie bemerken würde,ob es dem Organsimus überhaupt bewusst sein würde.Ich denke nicht,da meiner Meinung nach keine Geschwindigkeit existiert(siehe Quantenverschrenkung,Spukhafte Fernwirkung),sie ist das Empfinden des Menschen in Bezug auf eine Entfernung zwischen A und B,die in einer bestimmten Zeit zurückgelegt wird.Wir reisen aber bei meiner Annahme nicht von A nach B,sondern bewegen uns durch den interstellaren Raum,ohne eine Richtung,eine Strecke…

Ich knüpfe gedanklich mal an die Expansion des Universums an,wobei erwiesen wurde,dass sich die Galaxien alle voneinander wegbewegen,wie Punkte auf einem sich aufblähenden Luftballon.Wo sie sich hinbewegen,ist wohl die Frage aller Fragen,wahscheinlich in das Gegenteil einer Singularität,wobei ja eben nicht von einem zugeordneten Punkt,einer Strecke etc geredet werden kann,sondern vielmehr um einen Zustand in einer anderen Dimension.Ich weiß nicht in wie weit das miteinander zusammenhängt,aber ich denke viel drüber nach und bekomme hoffentlich interessante Stellungnahmen.

Liebe Grüße an alle,die’s lesen .-)

#2

Du bist schon auf dem Richtigen Weg.
Um es genau zu sagen: Eine konstant beibehaltene Geschwindigkeit bemerkt man nicht. Generell bemerkst Du diese auf der Erde auch nicht, solange Du diese Geschwindigkeit beibehältst, und keine Kurven etc fliegst, merkst Du nichts davon. Versuch mal im Auto (bitte nur als Beifahrer :smile: ) oder noch besser in einem fahrenden Zug, während der Fahrt die Augen zu schließen. Dann merkst Du auch nicht mehr, daß sich das Auto/der Zug bewegt. In einem Flugzeug bemerkt man die Geschwindigkeit auch nicht.
Generell merkst Du ja auch nichts von der Geschwindigkeit mit der sich die Erde bewegt. Schon allein die Rotation um die eigene Achse bringt in Deutschland etwa 1000km/h zusammen. Im Süden eher mehr, im Norden etwas weniger. Dazu kommt die Geschwindigekit der Erde auf dem Weg um die Sonne, die Geschwindigkeit der Sonne um das Zentrum der Milchstraße, die Geschwindigkeit der Milchstraße zu den anderen Galaxien und so weiter… Davon merkt man nichts.
Geschwindigkeit als solches kann man nie empfinden. Nur Beschleunigung bemerkt man. Geschwindigkeit an sich kann man nur bemerken, wenn man Bezugspunkte hat, die man sehen oder messen kann. Hat man diese nicht, hat man keine Chance Geschwindigkeit zu messen oder sonstwie festzustellen.

#3

Hallo Fragewurm,

Schon allein die Rotation um die
eigene Achse bringt in Deutschland etwa 1000km/h zusammen. Im
Süden eher mehr, im Norden etwas weniger.

Am Äquator sind es grob 40’000km/24h = 1’666km/h
Wenn du auf dem Pol stehst, sind es 0km/h, da drehst du dich nur in 24h einmal um dich selbst.

MfG Peter(TOO)

#4

Es gibt nicht viel, was man der Antwort von Brainstorm64 hinzuzufügen könnte.
Physikalisch gibt es keine Möglichkeit, eine konstante Geschwindigkeit relativ zu einem beliebigen Bezugspunkt, zu bemerken.

Die Erde bewegt sich mit 30 km/s um die Sonne, und das ganze System bewegt sich mit 220 km/s um das Zentrum der Milchstraße. Zumindest ich habe von diesen Geschwindigkeiten noch nichts bemerkt.
(Die offensichtlichen Abweichungen dieser (in erster Näherung kreisförmigen) Bewegungen von einer geradlinigen Bahn erfordert zwar Beschleunigungen v^2/R, aber aufgrund des astronomisch großen Krümmungsradius R sind diese wirklich sehr klein.)

#5

Das ist schon klar. Ich hatte mich aber auf Deutschland bezogen. Und da Deutschland nicht vom Äquator bis zum Pol reicht, liegt die Geschwindigkeit hier bei ca 1000 km/h.

#6

In wenigen Punkten knapp erklärt
1.) Du befindest Dich im Weltall
2.) Geschwindigkeit (einer linearen Bewegung) kannst Du grundsätzlich nicht empfinden sondern nur positive und negative (Bremsen) Beschleunigungen Deiner Masse.
3.) Bei Kreisbewegungen spürst Du die Zentrifugalkraft (Karussell)
4.) Bei Himmelskörpern sind die Bahnradien meist so groß, dass Du trotz der hohen Geschwindigkeiten die Zentrifugalkraft nicht spürst
5.) Interessant auf einer rotierenden Kugel sind die Korreoliskräfte (siehe wiki), ein wichtiger Teil der Wettermaschine auf der Erde.

#7

Hallo und guten Tag, Geschwindigkeit und Veränderung des Standortes sind bekanntlich relativ. Sitzt man in einem fahrenden Auto, fliegen die Straßenbäume an einem vorbei. Aber schon ein entfernter Berg bewegt sich relativ langsam geschweige denn ein sich am maximal 40 Km entfernten Objekt am Horizont, das nennt amn den Vordergrund-Mittelgrund-Hintergrund-Effekt. Im Weltall ist das noch viel  ausgeprägter, flöge man am Mond von der Erde aus gesehen mit hoher Geschwindigkeit vorbei würde man das sehen und empfinden, aber je größer die Entfernung von anderen Objekten wird, desto weniger. Wir Menschen sind nun mal angepasst an die Erde und da gilt z.Bsp. so etwas wie der Doppler-Effekt. Und was die Beschleunigung angeht gilt immer noch dass es keinen Unterschied gibt zwischen Gravitation und Beschleunigung z.Bsp. in einem Fahrstuhl. Letztendlich stelle man sich einen Fahrgast in einem fensterlosen Transrapid vor, ohne Sicht nach draußen wäre der gar nicht in der Lage, überhaupt festzustellen, dass er sich bewegt.

#8

Moin,

Erstes newtonsches Gesetz

„Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.“

bewegst Du Dich gleichförmig, wirken keine Kräfte auf Dich ein und Du spürst mithin nichts.

Gandalf

#9

Hallo,

2.) Geschwindigkeit (einer linearen Bewegung) kannst Du
grundsätzlich nicht empfinden sondern nur positive und
negative (Bremsen) Beschleunigungen Deiner Masse.

siehe bereits bei: Brainstorm: „Nur Beschleunigung bemerkt man.“

Gruß

Tankred

#10

Die Erde bewegt sich mit 30 km/s um die Sonne, und das ganze
System bewegt sich mit 220 km/s um das Zentrum der
Milchstraße. Zumindest ich habe von diesen Geschwindigkeiten
noch nichts bemerkt.

Es gibt ein wissenschaftliches Experiment, um die Rotationsgeschwindigkeit der Erde zu spüren.

Dazu muss man sich auf die Spitze eines hohen Berges begeben. Wichtig ist, dass der Himmel nicht wolkenbedeckt ist. Die Temperatur sollte nicht unter -5°C betragen und eine maximale Windgeschwindigkeit von 10km/h nicht überschritten werden. Wichtig wäre noch das Ausschalten des Handys. Die Strahlung hat sonst einen Einfluss aufs Gespür.
Dann muss man eine Prise Salz und eine Zungenspitze Pfeffer in den Mund nehmen und 300ml Jim Beam trinken.
Dann beginnt man die Rotation der Erde zu spüren.

Für die Rotation des Sonnensystems sind noch etwas mehr Salz und die doppelte Menge Jim Beam notwendig.

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#11

Hello again und danke für Eure Kommentare.Soweit so gut,das mit der Empfindung ist klar,und ich hätte es mir mit etwas mehr brainstorming sogar selber beantworten können,aber was ist mit der Frage der Existenz von Geschwindigkeit im interstellaren Raum,wo sich alles in verschiedenste Richtungen bewegt,jedoch in der Definition nur,wenn sie einen Bezugspunkt haben,den sie aber eben außerhalb eines Sonnensystems oder anderer Anhäufungen/Begebenheiten nicht haben.Körper bewegen sich meiner Meinung nach durch dunkle Materie,die wie das Wort schon sagt,nicht Nichts ist und auch keinen Raum im eigentlichen Sinne darstellt,wie durch einen Wackelpudding.

Ok,Geschwindigkeit ist logischerweise Abhängig vom Bezugspunkt.Rase ich mit 200km/h auf die Erde zu,ist das verdammt schnell,aber der Stein,der neben mir ebenfalls auf die Erde zurast,fliegt nur gemächlich an mir vorbei.Angenommen,man wird auf eine enorm hohe Geschwindigkeit beschleunigt,ein anderer Körper hat eine ähnliche ‚Flugbahn‘ und ist minimal schneller,wüsste man nichts von seiner eigentlichen Geschwindigkeit,von der,die man selber durch die vorige Beschleunigung erhalten hat.Der Körper schwebt langsam neben einem her,man kann ihn einfach so in die Hand nehmen und damit auf die eigene Geschwindigkeit abbremsen…aber da ist doch im Prinzip gar keine Geschwindigkeit mehr,sie existert also ohne Bezugspunkt nicht.Ich finde diesen Gedanken einfach interessant und versuche es mir vorzustellen und weiterzudenken…

Ein zweiter Gedankenwulst,den ich im Kopf habe,handelt von der Polarität aller Dinge.Nach meiner Logik muss es für alles ein Gegenteil geben,zumindest in unseren für uns logischen,vertrauten Dimensionen.Für hell gibt es dunkel,für Rot Grün,für Wasser Feuer,für Hitze Kälte,Mikrokosmos,Makrokosmos,Materie,Antimaterie…Alles und Nichts?Einer weiteren Logik nach gibt es aber kein Nichts.Denn Nichts wäre ohne ein Etwas kein Nichts.Ist absolut jedes Teilchen mit einem anderen Teilchen im Universum verschrenkt?Vielleicht auch in anderen Dimensionen?Das würde vieles erklären.Das hieße aber auch,dass alles quasi Vorherbestimmt ist,von Anfang an dagewesen und nicht beeinflussbar,selbst wenn wir denken,wir würden etwas beeinflussen.Das würde auch ein wenig zum vorigen Thema passen,denn die Verschrenkung ist eine Verbindung,die unvorstellbare Größenordnungen darstellen kann,was allerdings schon wieder eine realtive,empfundene Sache ist aufgrund des Bezugspunktes.Wollen wir also ‚große Entfernungen‘ meistern,müssen wir uns von der Art des Reisens,nämlich dem zurücklegen einer Strecke mit einer bestimmten relativen Geschwindigkeit,trennen und umdenken.Bewegt sich das verschrenkte Teilchen simultan zur Zustandsveränderung des anderen Teilchens,aber auch selbst wenn es mit kaum messbarer vielfacher Lichtgeschwindigkeit reagieren würde,zeigt dies doch ganz deutlich,dass Entfernungen nur für uns eine relative Rolle spielen,genauer gesagt nur ein reines Empfinden sind.Nur führt das ganze jetzt zum Thema ‚Raumkrümmung‘ oder dem Reisen in einer Warp-Blase oder ähnlichem,Wurmlöcher etc…?Sind wir im Alles und Alles ist in uns?Ich glaube,ich bin jetzt etwas abgeschweift und konnte gewisse Zusammenhänge nicht nach meiner vollen Zufriedenheit rüberbringen,was wohl auf die Uhrzeit zurückzuführen ist,aber ich werde versuchen,nach ein paar weiteren hilfreichen Kommentaren und Gedanken wieder Fuß zu fassen und weiter zu spinnen…

#12

Gute Frage!
Klar ist Geschwindigkeit relativ.
Doch der Frager hat eine interessante Theorie. Wenn man den weit genug zurück zum Urknall zurückgeht, dann muss er von einem Urspung ausgegangen sein. Diese Ursprung wäre der Bezugspunkt zu allem und würde sich auf jede Bewegung im Weltall beziehen.

#13

Ich habe seit gestern ununterbrochen einen Gedanken…Licht könnte doch den Raum gar erst erschaffen.Ohne Licht,kein Raum.Dort wo kein Licht ist,und ich meine ausnahmslos kein einziges Photon,dort ist eventuell gar kein Raum.Wenn die Quantenwelt uns dermaßen verrückte Sachen präsentiert,wie es in den letzten Jahren und Jahrzehnten ‚ans Tageslicht kam‘,dann halte ich kaum noch etwas für unmöglich.Licht erschafft Raum…oder hat das beretis vor mir schon mal jemand behauptet?

#14

Hallo Fragewurm,

Ich habe seit gestern ununterbrochen einen Gedanken…Licht
könnte doch den Raum gar erst erschaffen.Ohne Licht,kein
Raum.Dort wo kein Licht ist,und ich meine ausnahmslos kein
einziges Photon,dort ist eventuell gar kein Raum.

Wäre erst mal praktisch, dann würde man sich im Dunkeln nicht an den Wänden und Schränken stossen.
Aber wo ist dann nachts das WC ???

Und wieso sehen dann die Fledermäuse per Ultraschall etwas ?

MfG Peter(TOO)

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#15

Ich will mal widersprechen. Bemerken tut man beides nicht. Eine gleichbleiben Geschwindigkeit (sofern es sowas gibt), übt keine Veränderung auf den Körper aus.
Bei einer Beschleunigung spürt man die Kraft, die auf den Körper einwirkt, Ob man sich dabei bebegt lässt sich ohne Bezugssystem nicht feststellen. Man kann auch den Bezugspunkt von sich wegbeschleunigen. Das wäre eine beschleunigte Bewegung die man wegen der fehlenden Kraft auf den eigenen Körper nicht spürt.