Tierarztstudium

Ich überlege seit längerem ob ich, da ich meine eine gute Hand für Tiere zu haben, Tiermedizin studieren soll.
Als ich mich etwas mehr darüber informierte, las ich, dass man in seinem Studium wohl auch mal mehrere Wochen in einer Schlachterei arbeiten muss, Fleischkontrolle etc., stimmt das? Kann man genau das nicht umgehen?
(Ich möchte Tieren helfen und nicht gucken ob das Fleisch welches gegessen wird auch ok ist…das ist für mich eine ganz andere widersprüchige Richtung)

Wie sind die Arbeitsmarktchancen?

Mit wieviel Verdienst und Ausgaben kann man rechnen wenn man sich selbstständig macht? (Wohne in Stuttgart)

Habt Ihr vielleicht noch hilfreiche Internetseiten zum Thema Studium/Berufswahl oder sogar Tiermedizin/Hundeberufe?

Liebe Grüße,
Jasmin

schau mal unter tierärztliche hochschule hannover.

Hallo, der Amtstierarzt macht Fleischbeschau UND rettet verwahrloste Tiere vor ihren Besitzern. Auch Fleischbeschau ist im Grunde Tierschutz, denn wenn der Tierarzt etwas an einem halben Schwein findet, kann der restliche noch lebende Bestand auch darauf untersucht und ggf. behandelt werden.
Wenn du Tiermedizin Studierst wirst du zu Anfang nicht nur mit süßen Hunden und anderen Haustieren zu tun haben sondern auch mit Nutztieren, ob du Vegetarier bist oder nicht. Auch das Sezieren von tieren gehört dazu, denn wie willst du irgendwann mal einen hund Operieren, wenn du nicht vorher mal an einem anderen Hund die Stukturen gesehen und gespürt hast (ohne den Druck einer akuten Op, sondern eben an einem Patienten, dem nichts mehr gefählich werden kann).
Ansonsten hilft Wiki weiter http://de.wikipedia.org/wiki/Veterin%C3%A4rmedizin
insbes. in der Approbationsordnung wirst du fündig, was muss ist und was nicht.
Und natürlich die Links zu den einzelnen Hochschulen, evtl findest du auf deren Seiten, welche Studieninhalte auch durch PC_Simulation erlernt werden können (aus der Psychologie kenn ich das zB. für den Froschschenkel und die Ratte in der Skinnerbox, die sonst mit Stromschlägen oder Lekkerli lernen soll.)

Gruß Susanne

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Hallo, der Amtstierarzt macht Fleischbeschau UND rettet
verwahrloste Tiere vor ihren Besitzern. Auch Fleischbeschau
ist im Grunde Tierschutz, denn wenn der Tierarzt etwas an
einem halben Schwein findet, kann der restliche noch lebende
Bestand auch darauf untersucht und ggf. behandelt werden.

woher hast du diese information?
wenn der veterinär ne klitzekleine kleinigkeit an einem schwein findet,fliegt alles in die tonne–früher hat man da was heraus geschnitten–aber ist ja das geld des bauern!

Na die noch lebenden, die noch aufm Hof stehen und noch keine Schlachtreife haben meinte ich, die fliegen nicht unbedingt gleich in die Tonne.
Es kommt natürlich auf die Krankheit an, aber wegen nem Bandwurm oder so ist noch kein Bestand gekeult worden.
Dass bei Vieh natürlich Kosten und Nutzen immer noch in einem Verhältnis stehen müssen ist eine andere Sache.

Allerdings ging es eben hier drum deutlich zu machen, dass Fleischbeschau eben zum Studium genauso dazugehört wie eben andere unangenehme Dinge wie Sektionen.
Gruß Susanne

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Was aber meine Frage nicht wirklich beantwortet hat. Mir muss nicht klar gemacht werden, dass die meisten wohl der Meinung sind, ich müsse im Studium alles mitmachen wie jeder andere auch, sondern ob es die Möglichkeit gibt dies nicht tun zu müssen, z.B. indem man vor Studienbeginn mitteilt man wolle nicht in der Lebensmittelkontrolle & -industrie arbeiten.

Moralisch ist das Ansehen von Schlachttieren etwas ganz anderes.
Wenn ich ein Schlachtschwein untersuche und etwas finde, dann trage ich wohl auch die Verantwortung für die anderen Schweine die eng mit ihm zusammenleben. Die Leute die das Fleisch kontrolliert bekommen sind keine tierlieben Menschen und sehen diese Tiere nicht als Lebewesen sondern als Essen, als Ding.
Natürlich ist es für einen Bauern Verlust wenn sein ganzer Tierbestand getötet wird weil sie z.B. MKS haben, aber ich studiere mit Absicht Tiermedizin und nicht Humanmedizin oder Psychologie.

Für mich steht Tieren helfen im Vordergrund, so dass es ihnen wieder gut geht. Schlachttiere werden nun wirklich nicht gut gehalten und sterben müssen sie früher oder später, ob durch Krankheit oder beim Metzger.
Ich finde das sind Unterschiede wie Tag und Nacht.
Wenn ich einen toten Hund „operieren“ muss um zu lernen wie ich einem Lebenden helfen kann ist das auch etwas ganz anderes und absolut kein passender Vergleich Susanne.
Ich bin eben der Meinung, dass Begutachtung von zukünftigem Essen, eine ganz andere Arbeit und Studium voraussetzt als Tierhilfe.

Im Grunde möchte ich auch nicht über mein Anliegen diskutieren, sondern einfach hören ob es Wege gibt oder jemand mehr Ahnung hat.

Hallo, naja es wäre schon schön gewesen, wenn du dir zB. bei der örtlichen Landestierärztekammer die Approbationsordnung mal eingesehen hättest, denn dann wüsstest du dass Lebensmittelkunde und Fleischhygiene Prüfungsfach sind, und damit eben Pflicht.
Ich kenn mich zwar eher im Humanmedizinstudium aus, doch auch da kann ein arzt nur weil er kein Blut sehen kann nicht sagen, dass er kein Chirurg werden will, oder wer mit Kindern nicht umgehen kann, kann nicht einfach beantragen, Kinderheilkunde abzuwählen.
Doch auch wenn man es lernen MUSS, entscheidend ist noch immer was man draus macht. Ich muss dabei immer an den einen Tierarzt Nikki Schirn in dieser Tierarztodoku auf Vox(?) denken, der duchaus ein tolles Verhältnis zu den armen Fleischproduzenten hat (womit ich nun die Schweine, Kühe etc. meine).
Du kannst eben entweder die Approbation als Veterinärmediziner anstreben oder dir eine Alternative suchen, wie zB. den Tierheilpraktiker.
Doch eine Teilapprobation nur für Kuscheltiere gibt es eben nicht, dafür musst du im Anschluß an das Studium eben einen Facharzt für Haustierheilkunde oä. machen, denn Groß- und Nutztiere sind dann eben nicht mehr dein Gebiet, und auch der Facharzt für Lebensmittelkontrolle ist dann nicht mehr dein Gebiet, doch für den anfang musst du eben alles kennenlernen. Denn im Notfall bist auch du dann dazu ermächtigt zu entscheiden, ob aus dem sterbenskranken süssen Pony nicht doch noch eine Wurst (äh ich meine Geld) gemacht werden kann.
Der Vergleich mit der anatomischen Sektion als Vorbereitung für die Chirurgie stammt übrigens aus meinen Humanmedizinischen Einführungsveranstaltungen. Man muss eben nicht nur wissen wie die Teile heißen, dafür reicht ein Anatomieatlas, sondern man sollte auch die Strukturen mal gefühlt haben und auch mal erfahren, dass nicht alle Adern da liegen, wo sie laut Atlas sein sollten, und das ist für Humanmediziner doch noch etwas schwieriger, als für Tiermediziner, die zum üben auch mal zum Schlachter gehen oder sich einen Grillgockel holen können.
Die Frage ist also, bist du Tierfreund genug, um diese Fächer über dich ergehen lassen zu können…
Denn wenn du erst mal Approbiert bist, entscheidest du was du mit dem Wissen anstellst.
Ansonsten solltest du dich eher für eine Alternative entscheiden, die eben keine Fleischbeschau machen darf, und das wäre der Tierheilpraktiker, allerdings ist das ein Beruf, den man auch ohne jegliche Ausbildung anfangen kann, da liegt es an dir, die Tätigkeit auf ein vernünftiges Fundament zu stellen um dich von selbsternannten Pferdeflüsterern abzusetzen.
Gruß Susanne

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