Wann wird es ein Junge, Wann ein Mädchen?

Guten Tag,

ich frage mich immernoch wovon es abhängig ist, dass es ein Mädchen oder ein Junge wird.
Kommt diese Information aus dem Spermium, was die Eizelle befruchtet oder ist das bisher unbekannt?

Danke im vorraus,
Christian

Das hängt von der Tierart ab.
Beim Menschen liegt die Information im Spermium.
Jeder Mensch hat 2 Sätze Chromosomen, auf denen die Gene liegen. Der eine Satz ist vom Vater, der andere von der Mutter. Dabei gibt es Dominante, Rezesive und neutrale Merkmale. Treffen ein Dominates Merkmal auf ein Rezessives oder ein Neutrales, bestimmt das Dominante was passiert. treffen zB zwei neutrale aufeinander (wie zB das Merkmal der Hautfarbe), dann gibt es eine Mischform (bei der Hautfarbe dann zB nicht ganz schwarz doer weiß, sondern etwas dazwischen.
Die Geschlechtsbestimmung liegt auf den X bzw. Y Chromosomen. Die heißen so, weil sie so ähnlich wie die betreffenden Buchstaben aussehen. Das X Chromosom legt weibliches Geschlecht fest, das Y Chromosom Männliches. Dabei ist das X Chromosom rezessiv, das Y Chromosom Dominant (genauer gesagt, nur die Geschlechtsinformation, in den Chromosomen sind noch andere Informationen enthalten, bei denen es evtl. anders ist).
Eine Frau hat also immer 2 X Chromosomen. Sonst würde die Information „Weiblich“ vom Y Chromosom überstimmt. Männer haben ein X und ein Y Chromosom.
Bei der Entstehung der Eizelle, bzw. des Spermiums wird der Chromosomensatz geteilt. Eine Hälfte landet in der einen Zelle, die andere Hälfte in der anderen. Folglich gibt es Spermien mit X Chromosomen, und welche mit Y Chromosomen. Eizellen haben immer X Chromosomen, weil Freuen keine Y haben.
Kommt nun das Spermium zum Ei, hängt es vom Spermium ab, ob zwei X-Chromosomen zusammen kommen, dann wird es ein Mädchen, oder ein X mit einem Y, dann wird es ein Junge.
Daher hat auch der „Männlichste“ Mann immer ein X und ein Y Chromosom. Zweimal Y gibt es nicht. Denn jeder Mann hat eine Mutter, und die hat immer ein X Chromosom ins Erbgut eingestreut.

Bei Tieren, zB krokodilen ist das anders. Hier wird erst bei der Reife festgelegt, was rauskommt. Je nach Temperatur beim Ausbrüten der Eier, kommen Weibchen oder Männchen raus.
Manche Fische, oder auch Amphibien können unter bestimmten Umständen sogar ihr Geschlecht im Alter wechseln.

Dankeschön für die ausführliche Antwort.
Bleibt nurnoch die Frage wieviele X und Y Chromosomen Menschen (oder auch Tiere) haben. Genau 50-50?

Gruß
Christian

Jeder Mensch (Tier) hat genau 1 X und 1 Y Chromosom je gesunder Körperzelle. Lediglich bei den Geschlechtszellen (Eizellen, Spermien) ist nur der halbe Chromosomensatz enthalten, also nur ein X Chromosom bei Frauen, und ein X oder ein Y Chromosom bei Männern.

Bei Zellen mit genetischen Schäden kann es anders aussehen, aber diese Zellen hören dann auch nach kurzer Zeit auf zu existieren.

Äh Sorry, kleiner Flüchtigkeitsfehler von mir:
Jeder Mann hat genau 1 X und ein Y Chromosom je Körperzelle, Frauen haben natürlich 2 X Chromosomen je Körperzelle.

Bei Eizellen dann entsprechend 1 X chromosom je Eizelle, bei Spermien ein X oder ein Y Chromosom je Spermium.

Was ich meinte ist: Wieviel % der Spermien sind weiblich und wieviele sind männlich? Ist das ein fixer Satz? Entscheidet das der Zufall?

Hi c.deveaux!

Was ich meinte ist: Wieviel % der Spermien sind weiblich und
wieviele sind männlich? Ist das ein fixer Satz? Entscheidet
das der Zufall?

Man sagt, dass in etwa ein Ausgleich herrscht, also 50-50!
Da aber insgesamt mehr männliche Babys geboren werden (51,2%) gibt es einen leichten unterhang der weiblichen (48,8).

Bin mir aber nicht sicher ob die Zahlen noch stimmen (Zahlen sind vom Stand 2007).

lg
PaleMan

Also weiss man nicht genau warum ~50% männlich => ~50% weiblich sind, nur dass es so ist.
Danke für die Antworten

Nun ja, es ist zumindest logisch, daß 50/50 die Verteilung ist.
Der Unterschied in der Geburtenrate kann auch andere Gründe haben. ZB. sind Spermien statistisch gesehen etwas unterschiedlich in Ihrer Leistung. „Männliche“ Spermien sind etwas schneller „Weibliche“ dafür ausdauernder. Daher ist es so, daß beim Geschlechtsakt am Tag des Eisprunges eher Jungen gezeugt werden, da die Männlichen Spermien die schon wartende Eizelle früher erreichen, und damit eine höhere Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung haben.
Findet der Akt etwa 2 Tage vor dem Eisprung statt, ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Mädchen höher. Die Männlichen Spermien, sind zwar zuerst in der Gebährmutter, finden aber dort kein Ei. Eine gewisse Zeit können Spermien dort überleben. Und da sind Weibliche im Vorteil. Die Leben nämlich länger. Und nach 2 Tagen sind die meisten Männlichen Spermien weg, und die nun „springende“ Eizelle tifft vorallem Weibliche Spermien, die dann natürlich größere Chancen haben.
Eine Garantie den Kinderwunsch so zu beeinflussen, gibt es aber nicht. Insgesamt werden die Chancen nur um ein paar Prozentpunkte in die eine oder andere Richtung verschoben.

Sehr Informatik, danke.

Ergänzung

Nun ja, es ist zumindest logisch, daß 50/50 die Verteilung
ist.
Der Unterschied in der Geburtenrate kann auch andere Gründe
haben. ZB. sind Spermien statistisch gesehen etwas
unterschiedlich in Ihrer Leistung.

Hi
Ganz richtig, ein weiterer Grund wurde statistisch nachgewiesen, auch die Frau kann beeinflussen, was es wird, Junge oder Mädchen. Dabei handelt es sich natürlich auch nur um sehr geringe Werte.

Und zwar hat man sich Kirchenbücher angesehen, von Leuten, die eine Hungersnot hatten. Nach der Hungersnot wurden mehr Mädchen getauft.

An sich ist das ja logisch, da ein Mann in 9 Monaten Schwangerschaft der Frau durchaus woanders unterwegs sein kann :wink:

Man geht also davon aus, dass durch irgendwelche chemischen Veränderungen der Schleimhäute die Spermien geringfügig selektiert werden.

Nur bewiesen ist (soweit ich das weiß) leider noch nix.

Grüße

Laralinda

An sich ist das ja logisch, da ein Mann in 9 Monaten Schwangerschaft der Frau durchaus woanders unterwegs sein kann :wink:

Hallo Laralinda, den Zusammenhang sehe ich noch nicht. Gibst Du noch ein Stichwort für Anfänger? Gruß, eck.

Eine Frau kann maximal ein Kind pro 9 Monate bekommen, genaúgenommen eher weniger, weil ja nicht direkt nach der Geburt wieder eine Befruchtung möglich ist. Solange die Frau schwanger ist, kann der Mann aber bei anderen Frauen auch für Nachwuchs sorgen. Biologisch gesehen, Gesellschaftliche Grenzen wie Ehe lassen wir mal außen vor.
Also kann ein Mann technisch gesehen viele Frauen gleichzeitig beglücken und Nachwuchs zeugen, wärend die Frauen durch die lange Schwangerschaft für eine ganze Weile „ausgeschaltet“ sind.

Moin,

Eine Frau kann maximal ein Kind pro 9 Monate bekommen,
genaúgenommen eher weniger,

Sagen wir mal, eine Geburt, denn es soll ja auch Zwillinge und mehr auf einmal geben.:wink:

CU

Axel, heute mal im Korinthenkackermodus :wink:

Hi

Ich würde mal auch behaupten, dass in gewissen Kulturen männliche Babys den weiblichen vorgezogen werden. In Indien und China werden nicht selten Mädchenbabys abgetrieben, weil in Indien ein Mädchen = finanzieller Ruin bedeutet und in China wegen der 1-Kindpolitik ebenfalls Buben bevorzugt werden. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass in China in gewissen Provinzen Millionen an Frauen „fehlen“, respektive Männer niemals heiraten könnten, weil es zuwenig Frauen hat.

Rein statistisch müsste das Verhältnis Frauen-Männer +/- gleich sein…

bye

l.

Man sagt, dass in etwa ein Ausgleich herrscht, also 50-50!
Da aber insgesamt mehr männliche Babys geboren werden (51,2%)
gibt es einen leichten unterhang der weiblichen (48,8).

Bin mir aber nicht sicher ob die Zahlen noch stimmen (Zahlen
sind vom Stand 2007).

Zahlen stimmen ungefähr, variieren aber von Land zu Land etwas https://www.cia.gov/library/publications/the-world-f…

Gruß Ian