Herstellung von basischem KupferII-carbonat?

Guten Abend =)

Ich muss ein Protokoll über eine Experimentstunde schreiben, Grundthema ist Grünspan (Kupfer(II)-acetat) und Patina. Erst ging es um die Herstellung von Grünspan, dann um die Verwendung von Grünspan in Feuerwerken und zum Schluss um die Verwendung von Grünspan zur Herstellung von basischem Kupfer(II)-carbonat und genau hier liegt mein Problem.

Im Versuch selbst wird ein halber Spatellöffel Kupfer(II)-acetat in ein kleines Becherglas gegeben und dann mit 20 ml Wasser bedeckt. Das Glas wird nun geschwenkt, bis sich das Kupfer(II)-acetat gelöst hat. In diese Lösung gibt man dann noch einen halben Spatellöffel Soda dazu und füllt diese dann in einen Trichter ab, durch den die Lösung in das darunter stehende Reagenzglas tropft.

Aufgabenstellung ist nun:

Stellen Sie die Reaktionsgleichung zu dieser Fällungsreaktion auf. Es soll vereinfacht nur Kupfer(II)-carbonat entstehen (ohne Hydroxid-Anteil).

Und ich habe ehrlich gesagt nicht die geringste Ahnung, wie ich das angehen soll, ich weiß im Grunde nur „da mischt man was zusammen -> da kommt was raus“ -.-
Außerdem:

  1. Es gibt scheinbar keine Summenformel zum Kupfer(II)-carbonat?
  2. Müssen das jetzt zwei Gleichungen werden? Weil ich ja erst den Grünspan mit Wasser und dann mit Soda mische…
  3. Wenn die fertige Lösung filtriert wird, tropft in das Reagenzglas das Kupfer(II)-carbonat, während der Schaum, der durch das Soda entsteht, im Filter zurückbleibt. Muss das auch beachtet werden?

Danke schon mal und liebe Grüße =)
Liz

Cu(Ac)2(aq) + Na2CO3(aq) --> CuCO3 (s) + 2 NaAc (aq)

Ac- = CH3COO-

Wenn Kupfercarbonat ausfällt, tropft es nicht unten raus, sondern bleibt im Filter hängen.

Soda sollte in basischer Lösung nicht schäumen. Es schäumt eigentlich nur unter sauren Bedingungen: Na2CO3 + 2H+ --> 2 Na+ + H2O + CO2 (aber in neutraler bzw. schwach basischer Kupferacetatlösung sollte das nicht passieren).

Die Reaktion des Lösevorgangs kann man auf verschiedene Weisen schreiben, bzw. meisten lässt man sie weg.

CuAc2(s) —> Cu2+(aq) + 2 Ac- (aq)
oder
CuAc2 (s) --> CuAc2 (aq)

wobei man auf denn Reaktionspfeil noch „H2O“ schreibt, was meint, dass man es in Wasser tut.
Kennt man die größe der Hydratülle, kann man es auch so schreiben (hier nehme ich „n“ als Variable, da ich die genaue Zahl in der ersten Hydrathülle nicht kenne / meist ist es 6, aber ich glaube, bei Cu ist es anders - bin aber grad zu faul nachzugucken :smile: ):

CuAc2 + n H2O --> Cu2+ * n H2O + 2 Ac- (wobei auch das eig. vereinfacht ist, da sich auch an Anionen Wasser anlagert, allerdings nicht koordinativ = kovalent gebunden)
Statt Cu2+ * nH2O schreibt man aber auch [Cu(H2O)n]2+ (die Schreibweise "…*n H2O verwendet man i.d.R. nur bei Neutralverbindungen). Die Anzahl der Wasserliganden in der eckigen Klammer bezeichnet dabei lediglich die erste Hydrathülle (darum sind dann lockerer gebunden noch mehr Wassermoleküle).

Aber um dich nicht völlig zu verwirren: Ich nehme an, die allererste Gleichung reicht völlig aus :smile:

Gute Nacht :smile:

den Versuch hast du ganz gut beschrieben.
Es hätte an Stelle deiner folgenden Beobachtung

man dann noch einen halben Spatellöffel Soda dazu und füllt
diese dann in einen Trichter ab, durch den die Lösung in das
darunter stehende Reagenzglas tropft.

nur genauer heißen müssen:
„und füllt diese dann in einen Trichter mit Filter ab, durch den die Lösung in das darunter stehende Reagenzglas tropft.“
Dazu paßt dann die „Fällungsreaktion“ von der du weiter berichtest:

Aufgabenstellung ist nun:

Stellen Sie die Reaktionsgleichung zu dieser Fällungsreaktion
auf. Es soll vereinfacht nur Kupfer(II)-carbonat entstehen
(ohne Hydroxid-Anteil).

Didaktisch ungünstig war die Zugabe von
„ … dann noch einen halben Spatellöffel Soda“ also von festem Soda.

Besser wäre es gewesen, wenn ihr zur Lösung von Kupferacetat gelöstes Soda hinzugegeben hättet. Dann hättet ihr die Bildung des Kupfercarbonat-Niederschlags aus zwei Lösungen heraus auch gesehen.

So war vorher ein „Niederschlag“ = Soda da, der sich (teilweise) in Kupfercarbonat, auch ein Niederschlag der im Filter verblieb, umgewandelt hatte.

Um es kurz zu machen: „die Reaktionsgleichung zu dieser Fällungsreaktion“

Cu(CH3COO)2 (gelöst) + Na2CO3 (= Soda als Pulver) --> CuCO3 (Niederschlag) + 2 NaCH3COO (gelöst)
In das Reagenzglas tropft das nicht gefällte, lösliche Cu(CH3COO)2.
Im Filter verbleibt das nicht lösliche, gefällte CuCO3 als Niederschlag.
Einen entstehenden Schaum berücksichtigst du erst einmal gar nicht. Das würde dich nur noch mehr verwirren.

Danke schon mal und liebe Grüße =)

Bitte erst jetzt und viel Erfolg

watergolf