Warum vergilben weiße Stoffe & hilft da Chlor? :-(

Hallo zusammen,

ich hab 2 weiße Sommerkleidungsstücke, die stellenweise vergilbt sind :frowning:… Eine Hose, eine Jacke. Einfach so an deutlich sichtbaren Stellen, mitten auf dem Bein z.B.

Ärgerlich :frowning:, zumal ich die Hose im letzten Sommer gekauft habe und sie eigentlich noch top ist (bis auf die Gilb-Stellen natürlich *grummel*…) beim letzten Waschen und verstauen vor dem Winter schien mir alles noch in Ordnung.

Könnt Ihr mir erklären, wie das passiert? Ich würde gern mal verstehen, was da los ist.

Und gibt es eine Chance, das wieder rauszubekommen? Gardinenwaschmittel half nicht, vielleicht doch etwas mit Chlor?

Danke Euch schon mal!

lg
Cappucci

Dafür kann es viele Ursachen geben. Zum einen enthält die Luft neben den Gasen auch Schwebstoffe die besonders in Städten durch Abgase etc. für eine gelbliche Färbung sorgen können.
Außerdem sondert auch unser Körper mit dem Schweiß und Talk ein paar Farbstoffe mit aus. Diese sieht man besonders an Hemden (Speckkragen). Auch Rauch (Raucherhaushalt) trägt dazu bei. Und wenn es nur eine kleine Stelle ist, hat man möglicher Weise einfach mal nicht aufgepasst und sich leicht beschmiert, mit was auch immer.

Was die Reinigung angeht kenn ich mich nicht aus. Mit Chlorverbindungen ist eine Bleichung sicherlich möglich. Ebenso mit Wasserstoffperoxid (H2O2 auch zum Haare bleichen verwendet). Aber ob das dem Stoff gut tut ist (besonders bei Chlorverbindungen) eine andere Sache. Es gibt doch auch spezielle Waschmittel für helle Stoffe. Hast du die schon einmal probiert?

Gruß
Torben

Also ich kenne das aus der Zeit, als ich keinen vernünftigen Kleiderschrank hatte. Wenn man dann raucht, zieht der Gilb in die bloßliegenden Stellen, v.a. Kanten. Eine Vergilbung ohne Tragen kann ich mir anders nicht erklären, läg’s am Material wär’s gleichmäßiger.

Also 1 bis 3 mal waschen, dann müsste es gut sein. Zoelomat

Weiße Stoffe/Gewebe sind weiß, weil sie keine Verbindungen enthalten, die Licht im sichtbaren Spektrum absorbieren. Wenn sie gilben, enthalten sie Stoffe, die die Komplementärfarbe von gelb aus dem Licht absorbieren. Wie die Stoffe hineingekommen sein könnten (Schweiß, Fett, auch Cremes und Sonnencremes) wurde schon gesagt. Ob diese Stoffe nur im Gewebe adsorbiert sind und damit prinzipiell auswaschbar, kann man nicht sagen. Sie können auch an die Kleidungsfasern und die zur Herstellung verwendeten Textilhilfsstoffe chemisch gebunden sein. Dann sind sie nicht mehr auswaschbar sondern nur mit chemischen Mitteln wieder weiß zu bekommen. Da es sich bei farbgebenden Stoffen oft um Kohlenstoff- Doppelbindungen handelt, die mit Fett zu tun haben, kann man sie chemisch durch Oxidation spalten (Peroxide, Perborate, Chlorverbindungen) und damit wieder weiß machen, obwohl die nun nicht mehr Licht absorbierenden Substanzen immer noch im Stoff gebunden drin sind.
Dies als vereinfachte Darstellung dessen was passieren könnte.
Grüße Udo Becker

Guten Morgen

und danke für die Antworten! :smile:

Creme, das könnte tatsächlich eine Ursache sein, Schweiß bei Sommerkleidung natürlich auch. Wobei es sich ja nicht direkt um Kragen/ Achseln handelte, sondern einfach um flächige Vergilbungen mitten auf der Kleidung. Aber klar, warum soll nicht auch mein Bein und mein Arm schwitzen :wink:.

Ansonsten könnte ich es auf Stadtluft samt Flugzeugabgasen schieben. Raucher bin ich glücklicherweise nicht.

Weißwaschmittel half nicht. Deshalb hatte ich es noch mit Gardinenwaschmittel versucht, weil ich in Chemie mal lernte, dass danach durch Blautöne das Gelb vom Auge nicht mehr wahrgenommen wird. Leider auch ohne Erfolg.

Dann werde ich mir mal eine Bleichkeule besorgen - zu tragen sind die Sachen ja sonst ohnehin nicht mehr.

Bei Erfolg folgt Bericht :wink:

Einen schönen sonnigen Frühlingstag Euch

Cappucci

Hallo,

Chlorhaltige Bleichmittel sind ein zweischneidiges Schwert: hochwirksam, aber — als Zerfallsprodukt wird Salzsäure freigesetzt, wenn man nicht chemisch vorbeugt: IMMER mit Antichlorlösung - muss nicht sehr konzentriert sein - nachwaschen. Das Produkt ist auch als Fixiersalz, Natriumthiosulfat, bekannt und verhindert Spätschäden im Gewebe. Keine Probleme machen Sauerstoffbleicher wie Wasserstoffsuperoxydlösung oder die neuerdings als Weisswaschzusatz gehandelten Peroxydbleichmittel z.B. mit dem englisch übersetzten „Verschwinden“ benannt.

Bester Gruß
von Julius

Hallo Cappucci,

eine natürliche Methode weiße Stoffe zu bleichen ist ein ausgiebiges Sonnenbad derer (früher, als Bleichmittel noch nicht im Waschmittel vorhanden waren, sind diese in der Sonne gebleicht worden). Ist den Flecken damit nicht Herr zu werden, versuche es mal mit Gallseife. Ansonsten empfehle ich ein bleichen mit Wasserstoffperoxid.
Chlor ist giftig und extrem umweltschädlich.

Viel Erfolg

Kai

Vergilbte weiße Stoffe
Hallo,

Sonnenbleichen wie unten erwähnt wäre eine Möglichkeit, wenn Rasenflächen zur Verfügung stehen. Einfach angefeuchtete Stücke auf den Rasen legen, (sichern bei Wind) und nach Trocknen wieder nass machen. Uraltes Hausmittel, war schon lange vor Waschmittelchemie üblich.

Gruß
von Julius

Wieso macht ihr euch gedanken über H2O2??? Ihr sagt, sie solle kein H2O2 nehmen, sonder „spezielles Waschmittel“

So jetzt mal eine kleine Waschmittelkunde:
In Waschmittel ist der Hauptbestandteil Natriumperborat

Natriumperborat+Wasser -> Natriumhydrogenborat + Wasserstoffperoxid…

also kannst du ruhig Wasserstoffperoxid nehmen… gibts in der Apotheke für wenig Geld… es ist nix andres als die Wirkung von Spezialwaschmittel…

Ehem achja und zum Bleichen wird kein Chlor verwendet sonder Natriumhypochlorit :wink:

Hallo,

Ehem achja und zum Bleichen wird kein Chlor verwendet sonder
Natriumhypochlorit :wink:

… dessen deutlich riechbarer Bestandteil ???
Du ahnst es …
tja, CHLOR ist!
Die Produkte enthalten NaClO und gelöstes Cl, hydrolysieren zu NaOH und HClO,diese Säure ist für die starke oxydative Wirkung verantwortlich; Nebenprodukt ist HCl - daher dringende Empfehlung zum Nachspülen mit Natriumthiosulfat.

Gruß
von Julius