Der Wortstamm

Hallo liebe Experten,

an sich weiß ich, was ein Wortstamm ist. Nehmen wir einmal den Wortstamm „geh“: GEHen - verGEHen - beGEHt

Wie ist das aber dann bei den Wörtern wie beispielsweise „gegangen“, „Vorgänger“ - Ist der Wortstamm dann immer noch „geh“ oder wäre es hier dann „gang“?

Wenn dies immer noch „geh“ ist, dann verstehe ich manche Definitionen nicht, die besagen, dass der Wortstamm ein unveränderbarer Kern des Wortes ist und Ausgangspunkt für weitere Wortbildungen. Habt ihr für den Begriff Wortstamm dann eine passendere?

Vielen Dank!

Chris

Hallo Chris!

Wie ist das aber dann bei den Wörtern wie beispielsweise
„gegangen“, „Vorgänger“ - Ist der Wortstamm dann immer noch
„geh“ oder wäre es hier dann „gang“?

Der Wortstamm ist hier „gang“. Vor dem Wortstamm steht hier die Vorsilbe „ge-“, welche bei vielen Verben das Partizip II kennzeichnet (Ausnahmen z.B. Fremdwörter auf -ieren oder Wörter, die bereits eine unbetonte Vorsilbe besitzen); nach dem Wortstamm steht die Endung „-en“ (bei unregelmäßigen - sogenannten „starken“ - Verben die Standard-Endung fürs Partizip II).
Ein Wortstamm ist schlicht und ergreifend das, was vom Wort übrig bleibt, wenn man alle Vorsilben, Nachsilben und Endungen weglässt. Bei Umlauten kann man sich nun streiten; aber da sie meist auf eine altdeutsche Form ohne Umlaut zurückgehen, gehören die Pünktchen für gewöhnlich nicht zum Stamm.

Dass der Wortstamm nicht immer unverändert bleibt, sondern sich gern einmal vollkommen verändern kann, sagt der Begriff „unregelmäßig“: denn so bezeichnet man ja genau die Wörter, bei denen dies geschieht.
Eine einfache Form der Unregelmäßigkeit ist dann noch der Stammvokalwechsel, bei der - naja, was wohl? - ein Vokal im Wortstamm gewechselt wird, z.B. geben (Stamm geb-, Endung -en) - ich geb-e, du gib-st (Stammvokal gewechselt), er gib-t, wir geb-en, ihr geb-t, sie geb-en.

Liebe Grüße
Immo