Nachtrag zu 'guter' Sprache

Gerade im Netz gefunden, wie in letzter Zeit häufiger. Schreiberin: 16 Jahre.

KiSS FoR mA ScHaTz Faruk ( I luv ya baby)
AnD GrEeZzz FoR
angel Sandra,Olivia,sweetElma,Elisa,
=Savi,Gaetano,Guido,Sara->vi voglio bene=
und Rami aus stuttgart!

>>>>>> K¦sSÊz 4 @ll m¥ F®¦3ndŠ @NÐ 4 m¥ B@B¥

Letzte Zeile mag ja noch als künstlerische Ausgestaltung durchgehen, aber es werden ganze Absätze so geschrieben.

In diesem Sinne,

Just my 3.141 EUR-Cents :wink:

Doc.

Alles war Recht ist,
lieber Doc,

so wenig wie ich ein Pornoheftchen mit einem Bildband über griechische Skulpturen vergleiche, so wenig scheint mir dieser Auswurf als ein Text in deutscher Sprache betrachtet werden zu können.

Fritz

KiSS FoR mA ScHaTz Faruk ( I luv ya baby)
AnD GrEeZzz FoR
angel Sandra,Olivia,sweetElma,Elisa,
=Savi,Gaetano,Guido,Sara->vi voglio bene=
und Rami aus stuttgart!

>>>>>> K¦sSÊz 4 @ll m¥ F®¦3ndŠ @NÐ 4 m¥
B@B¥

Hallo Doc,

aus Zeitgründen leider nur ganz kurz: dieses Beispiel dokumentiert zwar ganz gut, wie man nicht schreiben sollte, das ist dort aber unübersehbar so gewollt.

Es gibt verschiedene Gründe, so zu schreiben. Im Vordergrund aber steht ganz klar die Nutzung aller verfügbaren Schriftzeichen als Demonstration von bewusster Abgrenzung einerseits und Ausdruck des Zusammengehörens andererseits.

Der zitierte Absatz legt zunächst natürlich die Vermutung nahe, da solle doch jemand erst einmal richtig schreiben lernen, bevor er anfängt zu jonglieren. Aber bei genauerer Betrachtung relativiert sich das unter den genannten Vorgaben, es ist weniger falsch, als man zunächst vermutet.

Auch bei Deinem und kommt garantiert so manch ein Unbedarfter auf die Idee sich zu fragen, wo er denn gerade sei, denn auch das ist nicht gerade Duden-konform. Das ist Deine ganz persönliche Ausdrucksweise für die Darstellung eines Zitats, eben reinstes html. Wer das nicht kennt, gehört nicht dazu?!

Doc, ich versuche damit nur, meine eigene Toleranzfähigkeit zu erhalten, vom Fakt her gesehen ist das wirklich keine deutsche Sprache mehr.

Aber nach anfänglichem Herzrasen beim Querlesen von K¦sSÊz4@llm¥F®¦3ndŠ@NÐ4m¥ kann man (natürlich Haareraufend) etwas Kunst und sogar ein wenig korrektes fremdsprachliches „vi voglio bene“ erkennen. Ich schätze mal so als Laie, dass dieses Fräulein nicht die Schlechteste im Fach Deutsch ist. Und bestimmt gut malen kann. Und vielleicht sogar schon in Rom war …

Grüße McSofa
Ps: Und denk ja nicht, ich sei generell ein Weichei gegenüber solchem sSÊz4@llm¥F®¦-Pack, von wegen Toleranz und so. :wink:

Auch bei Deinem und
kommt garantiert so manch ein
Unbedarfter auf die Idee sich zu fragen, wo er denn gerade
sei,

Im Internet.

denn auch das ist nicht gerade Duden-konform. Das ist
Deine ganz persönliche Ausdrucksweise für die Darstellung
eines Zitats, eben reinstes html. Wer das nicht kennt, gehört
nicht dazu?!

Nee, nix ganz persönliches, seit Jahren Usus, quasi-Standard.

Doc, ich versuche damit nur, meine eigene Toleranzfähigkeit zu
erhalten, vom Fakt her gesehen ist das wirklich keine deutsche
Sprache mehr.

Ist ja richtig so. Fiel mir halt nur im Rückblick auf die vergangene Diskussion heute auf :smile: Soll heissen: „Schaut mal, sowas gibt es wirklich!“.

Gruß,

Doc.

Fiel mir halt nur im Rückblick auf die
vergangene Diskussion heute auf :smile: Soll heissen: „Schaut mal,
sowas gibt es wirklich!“.

Hi Doc,

achso, da hab ich mich wohl zu sehr am Ausgangsartikel „Richtig schreiben - Sinn oder Unsinn?“ orientiert. Na dann … :wink:

Viele Grüße Mc.

Hallo, Doc, McSofa, lieber Fritz,
nein, Deutsch ist das nicht mehr. Das meiste ist englischer Abstammung und die Schreibweise bedient sich (mangels der Möglichkeiten von Mimik/Gestik im Chat?) der Ausdrucksmöglichkeiten, die die Tastatur hergibt.

>>>>>> K¦sSÊz 4 @ll m¥ F®¦3ndŠ @NÐ 4 m¥ B@B¥

1 Like

Tertium comparationis
Lieber Eckard,

mit wieviel mehr Ausführlichkeit, Kulanz und Verständnis hast du, das was ich meinte, in Worte gefasst.

Ich habe weder etwas gegen diese Bilderheftchen, noch gegen solche „sprach- und tastaturartistischen“ Texte.

Aber man soll sie halt nicht in der selben Klasse spielen lassen wie Dokumentationen über griechische Kunst oder Erzeugnisse deutsche Sprachkunst.

Suum quique! gilt auch hier.

Und nochmals an Doc: Du hast eben Birnen mit Kartoffeln zusammen geworfen.:wink: Dagegen sprach ich mich aus.

Gruß Fritz

Tertium comparationis meint, dass man beim Vergleich ein Drittes meint und nicht die Teile des Vergleichs parallelisiert.

Suum quique! meint: Jedem das Seine! oder Jedes zu seiner Zeit und seinem Ort!

Alles was Recht ist gehört ins Brett ‚Recht‘ o.T.

l

Suum quique! meint: Jedem das Seine! oder Jedes zu seiner Zeit
und seinem Ort!

Hallo Fritz!

Daß ich DIch mal verbessern darf, wenn es um Spreche geht, hätt’ ich mir auch nicht träumen lassen:
Also: qui-/quae-/quodque heißt Jeder/-e/-s. Da „Jedem das Seine“ auch im Lateinischen den Dativ verlangt muß es hier also richtig ‚suum cuique‘ heißen.

Auch die übertragene Bedeutung mit ‚Jedes zu seiner Zeit / seinem Ort‘ kann ich nicht nachvollziehen, bzw. halte ich das sogar für eine Fehlinterpretation.
Der Spruch leitet sich aus dem griechischen und später römischen Gerechtigkeitssinn ab, der eben ‚Jedem das Seine‘ zukommen ließ (vgl. auch ‚quod licet iovi non licet bovi‘), aber auch abverlangte, eben im Gegensatz zu ‚Allen das Gleiche‘ (also eine Justiz ohne Rücksicht auf Rang, Name und Ansehen), was dem unsrigen Gerechtigkeitssinn eher entgegenkommt.

Gruß,
TheBeast

2 Like

Oh, du schönes, kluges Beast,

wie richtig du das doch siehst!

Ein Schreibfehler und ein - allerdings beabsichtigter - Übersetzungs- bzw. Interpretationsfehler! Ich wollte den Spruch, den ich vom Hausorden Friedrichs II. von Hohenzollern übernommen habe, ein bisschen der vorliegenden Situation anpassen.
Hab also mal wieder daneben gelangt!

Danke für die Richtigstellung!

Das kommt davon, wenn man zwischen Duschen und Verlassen des Hauses meint, schnell mal geistreich sein zu müssen.

Und in letzter Zeit häufen sich solche Fehler. *Seufz*

Fritz

Hi Fritz!

Oh, du schönes, kluges Beast,

Mann, das geht runter…

[…] Ich wollte den
Spruch, den ich vom Hausorden Friedrichs II. von Hohenzollern
übernommen habe, […]

Der liebe Mann hat aber bloß abgeschrieben. Zu finden ist das nämlich schon bei Cicero (bitte jetzt nicht nachfragen wo genau, wahrscheinlich irgendwo in seinen philosophischen Schriften. Aber wenn’s jemand wirklich wissen will, dann seh ich gerne noch mal nach). Selbst der hat jedoch meines Wissens nur einen Gemeinplatz eingebaut.

Danke für die Richtigstellung!

Aber gerne doch!

Und in letzter Zeit häufen sich solche Fehler. *Seufz*

Na soll nix Schlimmeres passieren… *tröst*

Gruß nochmal,
TheBeast

1 Like

Hi Beast,

Der liebe Mann hat aber bloß abgeschrieben. Zu finden ist das
nämlich schon bei Cicero (bitte jetzt nicht nachfragen wo
genau, wahrscheinlich irgendwo in seinen philosophischen
Schriften. Aber wenn’s jemand wirklich wissen will, dann seh
ich gerne noch mal nach). Selbst der hat jedoch meines Wissens
nur einen Gemeinplatz eingebaut.

Ist schon klar! Ist einer dieses uralten sprichwortartigen Rechtsgrundsätze wie:
In dubio pro reo, audiatur et altera pars, ne bis in idem, et cetera.

Gruß Fritz

Und um dir die Arbeit zu ersparen:

_ suum cuique ,
„jedem das Seine“,
Bei Cicero, de officiis I, 5, 15 und sonst; Teilstück aus der griechischen , von Rom übernommenen Definition der Gerechtigkeit, vgl. Cicero, de finibus V, 23, 67: iustitia in suo cuique tribuendo cernitur = „die Gerechtigkeitzeigt sich darin, daß man jedem das Seine gibt“; auch im > Corpus iuris zitiert.
Wahlspruch Friedrich I. von Preußen und Devise des Schwarzen Adlerordens._

Hier hast du übrigens einen weiteren meiner Fehler: Es war Friedrich I.!