Was bedeutet kategorischer Imperativ

Hallo,

würde mir jemand bitte erklären was genau kategorischer Imperativ bedeutet.
Ich kenne zwar alle Erklärungen von Kant, aber ich versteh das einfach nicht !

Ich denke am besten würde ich es verstehen wenn ihr es mir so erklärt wie einem 11 jährigen…

Ich habe bereits 60 Webseiten dazu gelesen, aber ich verstehe es einfach nicht… :frowning:

Danke

Stefan

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

CU

Axel

Hi Axel,

danke für dei schnelel Antwort, leider ist die Seite eine derer die ich bereits gelesen habe…
„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“

also ich möchte es mal von mir aus interpretieren :

behandele andere Menschen so wie du gerne behandelt werden würdest…

ODER (eine andere definition)

geh den Weg des geringsten Widerstandes…

ändere deine Meinung steets in die, die die allgemeinheit vertritt


wenn ich mich da vertan habe vielleicht kann jemand paralellen ziehen die mir das verdeutlichen

Gruss

Stefan

kategorischer Imperativ
Hallo Stefan

behandele andere Menschen so wie du gerne behandelt werden
würdest…

Ja genau! negativ formuliert:

„was du nicht willst - das man dir tu - das füg auch keinem andern zu!“ (Konfuzius)

Liebe Grüße, Anna

Hallo Stefan,

erlaube mir - unabhängig von einer philosophischen Kritik zum Thema IK/KI - den Hinweis, dass Sprache sinnvollerweise wörtlich genommen werden sollte.

Dieses:

behandele andere Menschen so wie du gerne behandelt werden
würdest…

was noch eher in der Nähe zu IK/KI liegt, und

diese beiden:

geh den Weg des geringsten Widerstandes…

ändere deine Meinung stets in die, die die allgemeinheit
vertritt

haben fast überhaupt nichts miteinander zu tun. Schau einfach nochmal bei IK/KI rein, ob da von größerem oder geringerem Widerstand die Rede ist. Und wenn „Meinung“ von „Handeln“ abgeleitet wäre, müsste sie „Handlung“ heißen.

Inhaltlich hast Du mit diesen Interpretationen IK/KI so ziemlich in sein Gegenteil verdreht. Aus seiner Anwendung auf die zwei Thesen, die Du vorschlägst, würde der KI bedeuten:

(a) „Geh den Weg, der nach Deiner Überzeugung der beste für alle wäre“
(b) „Kümmere Dich bei der Definition Deines Handelns nicht um Mehrheiten, Allgemeinheiten und -plätze, sondern ausschließlich darum, was Du vertreten kannst und als richtiges Handeln von jedem anderen auch fordern könntest.“

Schöne Grüße

MM

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Hallo Stefan!

Ich denke, man kann sich das regelutilitaristisch vorstellen. Will heißen, dass man nur nach einem Leitsatz handeln soll, von der man auch wollen kann, dass er Gesetz werde. Wenn du z.B. zu schnell fährst, dann nur, wenn du mit einer Änderung des Tempolimits einverstanden wärst, wenn also dann auch alle anderen schneller fahren dürften.

Grüße Mat

nicht korrekt
Hallo Stefan, hallo Anna,

Ja genau! negativ formuliert:

„was du nicht willst - das man dir tu - das füg auch keinem
andern zu!“ (Konfuzius)

das ist nicht die Aussage des kategorischen Imperativs, nur ein Spezialfall.
Der von Dir genannten Regel würde beispielsweise auch ein Mensch mit Todessehnsucht folgen, der jeden Menschen tötet, den er trifft(er will ja auch, dass man es ihm antut). Kant geht aber weiter, er fordert, dass die Handlung auch zur allgemeinen Handlungsmaxime erhoben werden könnte, also, dass alle Menschen einer Gesellschaft nach diesem Prinzip handeln können müssten, was bei dem Beispiel nicht möglich ist.
lg
F.

wenn er die Antwort wüsste, würde er nicht fragen
Hallo Martin,

erlaube mir - unabhängig von einer philosophischen Kritik zum
Thema IK/KI - den Hinweis, dass Sprache sinnvollerweise
wörtlich genommen werden sollte.

Erlaube mir den Hinweis, dass man das seinem Diskussionspartner den Versuch dazu erst mal unterstellen sollte, auch wenn er sich irrt.

Dieses:

behandele andere Menschen so wie du gerne behandelt werden
würdest…

was noch eher in der Nähe zu IK/KI liegt, und

diese beiden:

geh den Weg des geringsten Widerstandes…

ändere deine Meinung stets in die, die die allgemeinheit
vertritt

haben fast überhaupt nichts miteinander zu tun.

Ja, deshalb fragt er ja auch, welche Interpretation die korrekte ist. Für jemanden, der mit Kant und Texten in der Sprache der Zeit keine Erfahrung hat, ist die Interpretation gar nicht so abwegig.

„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Man könnte den Satz tatsächlich auf die genannte Art falsch verstehen, ist natürlich nicht das, was Kant gemeint hat, muss man aber erst mal wissen.

Schau einfach
nochmal bei IK/KI rein, ob da von größerem oder geringerem
Widerstand die Rede ist. Und wenn „Meinung“ von „Handeln“
abgeleitet wäre, müsste sie „Handlung“ heißen.

Jemandem, der philosophisch unerfahren ist, die Lektüre des Originaltextes zu empfehlen, wenn er nur diese eine Frage stellt, halte ich für nicht sinnvoll.

Inhaltlich hast Du mit diesen Interpretationen IK/KI so
ziemlich in sein Gegenteil verdreht. Aus seiner Anwendung auf
die zwei Thesen, die Du vorschlägst, würde der KI bedeuten:

(a) „Geh den Weg, der nach Deiner Überzeugung der beste für
alle wäre“

Das hat Kant so nirgends gesagt und auch nicht gemeint.

(b) „Kümmere Dich bei der Definition Deines Handelns nicht um
Mehrheiten, Allgemeinheiten und -plätze, sondern
ausschließlich darum, was Du vertreten kannst und als
richtiges Handeln von jedem anderen auch fordern könntest.“

schon eher
lg
F.

Hallo Fredun,

Erlaube mir den Hinweis, dass man das seinem
Diskussionspartner den Versuch dazu erst mal unterstellen
sollte, auch wenn er sich irrt.

das ist freilich richtig und wichtig. Aber erwarten tu ich diesen Versuch schon auch. Im vorliegenden Fall bin ich höchlich überrascht, Thesen zu finden, die gar nicht von dieser oder jener Schlussfolgerung oder Interpretation abhängen, sondern maximal assoziativ mit dem im Zitat vorgelegten KI in Verbindung zu bringen sind. „Handle so…“ heißt halt „Handle so…“ und nicht „Denke so“ oder „Rede so“. Und nachher steht „Maxime deines Willens … Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung“ in dieser Reihenfolge, und halt nicht in der umgekehrten.

Ich beklage mich keinesfalls drüber, wenn der Begriff „Maxime deines Willens“ nicht jedem und aus dem Stand bekannt ist. Das ist m.E. das, was vom Aspekt „Sprache“ - um den es in diesem Brett geht - unklar sein könnte.

„Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich
als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Man könnte den Satz tatsächlich auf die genannte Art falsch
verstehen, ist natürlich nicht das, was Kant gemeint hat, muss
man aber erst mal wissen.

Ich versuchs jetzt, weniger aufbrausend, mal mit dieser Gegenprobe, aber es gelingt mir nicht. Vielleicht bin ich hier borniert oder sonstwie voreingenommen.

Schau einfach
nochmal bei IK/KI rein, ob da von größerem oder geringerem
Widerstand die Rede ist. Und wenn „Meinung“ von „Handeln“
abgeleitet wäre, müsste sie „Handlung“ heißen.

Jemandem, der philosophisch unerfahren ist, die Lektüre des
Originaltextes zu empfehlen, wenn er nur diese eine Frage
stellt, halte ich für nicht sinnvoll.

Ist bissel flapsig ausgedrückt. „Beim Kategorischen Imperativ reinschauen“ heißt schlicht: Den Satz, um den es geht, nochmal Wort für Wort lesen.

(a) „Geh den Weg, der nach Deiner Überzeugung der beste für
alle wäre“

Das hat Kant so nirgends gesagt und auch nicht gemeint.

Hier verweise ich nicht auf Kant, sondern bleibe stur immanent beim vorliegenden KI. Und dieser einzelne Satz enthält genau dieses - ob IK das (auch) gemeint haben kann, muss ich philosophisch Beschlageneren überlassen. Ich betrachte das nur aus dem Gesichtspunkt der vorliegenden isolierten Äußerung.

Ob man dieses darf, um IK zu verstehen, geht in eine andere Richtung.

Schöne Grüße

MM

@ Fredun Mazaheri
Hallo Fredun Mazaheri,

was denkst du darüber :

ein Mensch der etwas verwirrt ist , oder negative Grundregegeln hat, der einfachheit nehme ich mal etwas bekanntes und von der Mehrheit als falsch angesehenes: Rassismus.

(bitte, dieses Beispiel nicht falsch verstehen und nicht detalieren, es hat keinen Hintergrund, es ist nur oberflächlich als Beipiel benutzt)

einige deutsche sahen 1935 Menschen in mehreren wertigkeitsstufen (abstufungen).
kann man dieses „denken/handeln/meinen“ als KI bezeichnen.

Was ich damit sagen will, ein KI ist doch abhängig von der Person, (auch wenn man es mit der gesellschaft vergleicht) es nutzt ja nicht’s wenn man so verwirrt ist das man die Gesellschaft mit den falschen augen sieht.

weist du was ich damit meine ?

danke

Stefan

p.s.
Hallo nochmal,

du erwähnst oben die Unterteilung in Spezialfaelle…
würdest du mir das erklären ?

Gruss

Stefan

noch ein p.s.
sorry das ich so unklar hier operiere…

aber wenn ich nicht falsch liege dann ist ein spezialfall dieses KI :

wenn jemand die Maxime sich selbst definiert,die dann ist: seine weiteren Maximen an andere weiter zu geben (wie z.B. ein Lehrer/Führer/Rassist), kann es sein das sein KI der Lehre und alle anderen KI (die die er lehrt) falsch sind…

stimmt das?

gruss

Stefan

Hi!

würde mir jemand bitte erklären was genau kategorischer
Imperativ bedeutet.
Ich kenne zwar alle Erklärungen von Kant, aber ich versteh das
einfach nicht !

Ich denke am besten würde ich es verstehen wenn ihr es mir so
erklärt wie einem 11 jährigen…

Vereinfacht ausgedrückt:
Lebe stets so, dass dein Verhalten jederzeit als ein allgemeingültiges Gesetz für jeden anderen Menschen gelten kann.

Grüße
Heinrich

hi,

da wir hier im sprach- und nicht im philosophiebrett sind, würde ich folgende erklärung anbieten:

„kategorisch“ steht (bei kant) im gegensatz zu „hypothetisch“. „hypothetisch“ ist ein imperativ, wenn er unter besimmten bedingungen gilt (wenn ich a erreichen will, muss ich b tun). „kategorisch“ ist ein imperativ, der immer und überall, ohne ansehen der äußeren umstände gilt.

hth
täubchen

Hallo Stefan,

einige deutsche sahen 1935 Menschen in mehreren
wertigkeitsstufen (abstufungen).
kann man dieses „denken/handeln/meinen“ als KI bezeichnen.

Wenn ein Mensch danach handelt, dass er Menschen einer anderen Rasse für minderwertig hält, also beispielsweise sie tot schlägt, gehorcht er nicht dem KI, denn das würde bedeuten, dass eine funktionsfähige Gesellschaftsform darauf basieren könnte, dass alle nach seiner Maxime handeln, also jeder Menschen einer anderen Rasse tot schlägt.

Was ich damit sagen will, ein KI ist doch abhängig von der
Person, (auch wenn man es mit der gesellschaft vergleicht) es
nutzt ja nicht’s wenn man so verwirrt ist das man die
Gesellschaft mit den falschen augen sieht.

Bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstehe, aber ich versuche es mal.
Wenn jemand eine Handlung begeht, von der er denkt, dass sie als allgemeine Handlungsmaxime denkbar wäre, weil dieser Mensch verblendet/dumm/o.ä. ist, dann könnte er glauben, dass er dem KI gehorcht und die Handlungen könnten trotzdem moralisch äußerst fragwürdig sein. Das ist bei jedem moralischen Prinzip denkbar, nicht nur beim KI.

Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, Du solltest die Frage im Philosophie-Brett posten, da treiben sich die Cracks rum (Thomas Miller, usw.), die können Dir sicher kompetentere Antworten geben.

lg
F.

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