ein paar Infos zum Wortschatz
Hallo simpel,
bei Fremdsprachen (Deutsch ist ja auch eine) unterscheidet man gerne den Grundwortschatz und den Aufbauwortschatz.
Ersterer umfasst etwa 2000 Wörter und letzterer zusätzliche 2000-4000 Wörter. Diese Zahlen sind zumindest bei den europäischen Sprachen gleich.
Der Grundwortschatz ermöglicht eine fließende Kommunikation zu allen möglichen Themen, reicht aber nicht aus, um jedes Wort zu einem bestimmten Thema zu verstehen. Der Aufbauwortschatz enthält dann schon eine ganze Reihe gebildeter Wörter, die auch mancher Muttersprachler nicht mehr versteht.
Eine Analyse mehrerer europäischer Sprachen ergab, dass 50% eines durchschnittlichen Textes aus den 100 häufigsten Vokabeln besteht. Die 1000 häufigsten Vokabeln genügen, um 80% zu verstehen und 3000 reichen für 90%. Nimmt man alle wissenschaftlichen Fachbegriffe, alle flektierten Formen und Namen dazu, dann soll der deutsche Wortschatz aus 1 Mio. Wörtern bestehen. Demnach würden nur 0,01% aller Wörter 50% eines dicken Lexikons füllen und die anderen 50% müssten sich die 99,99% der anderen Wörter teilen.
Wenn man die Wörter eines Wortschatzes nach ihrer Häufigkeit sortiert, dann erhält man eine Rangfolge. Der Zusammenhang zwischen Rang und Häufigkeit wird durch das Zipfsche Gesetz beschrieben, das in etwa widergibt, was ich oben als Beispiele anführe.
So, nach diesen Vorbemerkungen zu deiner Frage. Ein Messverfahren wäre, dass du einen langen Text schreibst, je länger, desto besser, in dem du dich über alle Themen auslässt, zu denen du etwas sagen kannst. Das dürfte dann ein Buch sein. Dann bestimmst du die Anzahl der verschiedenen Wörter. Das wäre dann dein aktiver Wortschatz.
Einfacher ginge es so: Du schnappst dir den Duden und zählst auf zehn zufälligen Seiten wie viele Stichwörter du kennst und wie viele nicht. Sagen wir du kennst 40% der Stichwörter. Dann kann man hochrechnen, dass du vermutlich 40% des gesamten Dudens kennst, der wohl aus 120000 Stichwörtern besteht, also etwa 48000 Wörter.
Viele Grüße, Tychi