200m Erdkabel verlegen - Querschnitt?

Wie groß sollte der Querschnitt eines Erdkabels sein?
Länge: 200 m

Verlegt wird ein Erdkabel zu einem Gartenhaus / Bauwagen
zum Hauptstromzähler

Drehstromanschluss:
Durchlauferhitzer ca. 25 kW
Waschmaschine ca. 3,3 kW
Kühlschrank ca. 0,5 kW
1 Radiator á 1 kW
2 Kondensatoren á 2 kW
Licht / Fernseher,…

Was reicht?
ERdkabel NYY-O- 4 x 35 mm²
Vorsicherungen: 32 A
Hauptsicherung: 25 A
Gerätesicherung: 16 A

Hallo !

Das wird Dir alles der Elektriker machen. Auch entscheiden,wie man das System aufbaut,bzw. was überhaupt vorliegt, TN oder TT.
Wegen der großen Entfernung vom Hauserder kann man das m.E. nur als TT auslegen und am Bauwagenplatz einen neuen Erder nur für die E-Anlage dort anlegen.

Vorab nur so viel.

ich würde die Leitung nur nach dem Durchlauferhitzer berechnen,denn der ist der Hauptverbraucher mit 24 kW und damit einem Leiterstrom von ca. 35 A. Ob von den übrigen Kleinverbrauchern noch welche gleichzeitig an sind,das kann man verschmerzen,es wird nur kurzzeitig so sein.

Und dafür reicht eine Kupferleitung von 16 mm² wenn man die 3 % Regel etwas großzügiger auslegt,was unproblematisch ist.
Wenn DLE nicht an ist,dann ist die Leitung ja überdimensioniert.

MfG
duck313

Hi, Danke.
Ich mach das auch nicht, obwohl ich vor 25 Jahren Elektroinstallation gelernt habe, bin ich schon zu lange raus aus dem Fach.

Aber einkaufen und grob berechnen wollte ich schon mal - auch um die Unkosten zu wissen…

Im Forum habe ich einiges gelesen. Da wurde bei ähnlich Installation um 35 mm² - 70 mm² „gestritten“.

Auch wenn ein Erdungsstab eingesetzt wird, braucht es doch ein ERdkabel mit einem bestimmten Durchmesser. Meinst Du wegen dem Kursschluss-Strom, der dann nicht dadurch fließt, braucht es nicht so einen großen Durchmesser?

hi karla

Im Forum habe ich einiges gelesen. Da wurde bei ähnlich Installation
um 35 mm² - 70 mm² "gestritten … mehr auf %url%

der Kurzschlussstrom ist hier gar nicht so sehr das Problem bei der Bemessung der Zuleitung

An der 3%-Regel scheiden sich die Elektrikergeister. Die bestimmt den Querschnitt

Und bei einer privaten Gartenlaube rechnet der eine Elektriker eben realistisch vernünftig im Kundeninteresse, der Andere aber streng nach allen Vorschriften, die Deutschland so zu bieten hat

…und das beeinflusst die Berechnung so sehr

Gruss

Wie groß sollte der Querschnitt eines Erdkabels sein?
Länge: 200 m

Verlegt wird ein Erdkabel zu einem Gartenhaus / Bauwagen
zum Hauptstromzähler

Drehstromanschluss:
Durchlauferhitzer ca. 25 kW

Ich schließe mich Duck an:
Die 35A Absicherung für den DLE sind ausschlaggebend, der Rest ist nur Kleinvieh.

Nun müssen wir uns mal auf den Spannungsfall einigen.
Ans Ende der 200m kommt KEIN Zähler des Netzbetreibers, denke ich.
Dann würde man mit 4% rechnen - vom Hausanschluss bis zum Verbraucher (VDE-Norm), oder 3% vom Zähler bis zum Verbraucher (DIN18015-Norm).

Ich rechne mal mit 2,5% auf den 200 Metern, da ich nicht weiß, was vor und nach dieser langen Leitung noch kommt.
Das wären bei 400V Versorgung 10V.
Dann komme ich bei einem Betriebsstrom von 35A auf 25mm² Mindestquerschnitt (Kupfer), man hat dann 8,66V.
Sogar 40A Betriebsstrom wären zulässig, dann hast du fast genau 10V.

Die Absicherung der erfolgt am Anfang der Leitung natürlich viel höher als die 35A für den DLE. Hier würde ich 63A nehmen, um eine ausreichende Selektivität zu haben.

Ob die Leitung vieradrig oder fünfadrig sein soll, hängt auch vom Netzsystem ab.
Ich persönlich würde IMMER Schutzleiter und Neutralleiter separat führen. Also dann fünfadrig. Bei TT ist fünfadrig sowieso vorgegeben.
Eine „O“-Leitung kannst du nicht nehmen, da seit einiger Zeit in jeder Leitung ein Schutzleiter mitgeführt werden muss.

Das Gartenhaus gilt als eigenes Bauwerk. Es benötigt einen eigenen Erder. Wenn es noch nicht gebaut ist, dann ist auf jeden Fall ein Fundament/Ringerder einzubauen.

Mein Ausführungsvorschlag wäre demnach:

200m NYY-J5*25 als Minimum, Abgang mit 63A abgesichert, bei TT zusätzlich ein selektiver RCD an der Einspeisung.
Das Ganze dann auf eine Verteilung vor Ort, dort dann natürlich RCD (nun reichen einfache, nicht-selektive) vorsehen.

Ach super, vielen Dank für diese qualifizierte Antwort. Damit kann ich schon einiges anfangen. Ich geb es so weiter. Super auch der Hinweis mit der Erdung für den Bauwagen.

Jetzt erstmal danke.

Hallo,
Duck schreibt: Wegen der großen Entfernung vom Hauserder kann man das m.E. nur als TT auslegen und am Bauwagenplatz einen neuen Erder nur für die E-Anlage dort anlegen. …

Du schreibst: Ob die Leitung vieradrig oder fünfadrig sein soll, hängt auch vom Netzsystem ab. Ich persönlich würde IMMER Schutzleiter und Neutralleiter separat führen. Also dann fünfadrig. Bei TT ist fünfadrig sowieso vorgegeben.

Meine Frage nun: Im Falle von TT-Netz oder wie Duck schreibt wegen der Entfernung soll am Bauwagenplatz sowieso ein neuer Erder nur für die E-Anlage angelegt werden. Wird dann nicht dort direkt geerdet? Warum ist bei TT-Netz dann 5adrig vorgegeben?
Bei Wikipedia lese ich: ist die Erdung auch direkt beim Verbraucher (Zeichnung) und vom Netz zum Verbraucher 4adrig.

Oder muss es doppelt sozusagen geerdet sein?

Das macht doch nen ganz schönen Unterschied ob 4 oder 5adrig.

Oder verstehe ich irgendetwas grad nicht.

Meine Frage nun: Im Falle von TT-Netz oder wie Duck schreibt
wegen der Entfernung soll am Bauwagenplatz sowieso ein neuer
Erder nur für die E-Anlage angelegt werden. Wird dann nicht
dort direkt geerdet? Warum ist bei TT-Netz dann 5adrig
vorgegeben?

Weil in jeder Leitung ein Schutzleiter mitzuführen ist.
Bei TN kann man dann in der Leitung PE und N gemeinsam führen, dann wäre vieradrig zulässig.

Bei TN hat man den Vorteil, dass bei fünf Adern der Fehlerschutz durch die extreme Niederohmigkeit (PE und N sind ja am Hausanschluss gebrückt) durch die vorgeschaltete Sicherung erfolgen kann.
Bei TT kannst du das vergessen, da muss ein FI-Schalter das Kabel schützen. Und da man nicht bei einem Fehler ins Haus zum FI laufen will, nimmt man dort einen selektiven FI „für Alles“, in der Regel mit 300mA Auslösestrom.

Die Forderung, einen Schutzleiter immer mitzuführen, gibt es noch nicht sooo lange. In wie weit man Ausnahmen machen darf, weiß ich nicht. Verbindungsnetzbetreiber brauchen keinen Schutzleiter im Kabel, soviel ist sicher. Nun könnte man argumentieren, dass es ja keinen echten Unterschied gibt zwischen dem Kabel, was das Haus einspeist und dem Kabel auf privatem Grund.

Aber bevor wir lange raten:
Was ist da für eine Netzform vorgegeben? Bei TN musst du halt nur schauen, dass du einen PEN abgreifen kannst, bevor er in PE und N aufgeteilt wurde.

200m 25mm², das sind ja 5 Liter Kupfer, also rund 45kg. Wobei durch den Beschiss der Kupferindustrie du ja nur etwa 42kg geliefert bekommst aber für 47kg zahlen darfst.

Ja, das macht schon einen Unterschied…
Aber vorher haben dir doch Leute was von 70mm² erzählt. Nun freu dich doch über den kleineren Querschnitt und nimm fünfadrig…

Ich würde mir bei der Länge mal ernsthaft Gedanken machen, ob man nicht besser Alu legen sollte. Erfordert beim Anklemmen mehr Wissen und Sorgfalt, aber dürfte sinnvoll sein.