Elektroinstallateur: PU-Schaum, Heißkleber

Hi!

Bei uns wird gerade das Mehrparteienhaus renoviert und da habe ich zwei Dinge gesehen, wie Elektroinstallateure arbeiten, die mir bisher nicht bekannt waren.

Das erste ist dass sie FX-Schläuche (oder FXP) mit PU-Schaum in die gestemmten Nuten eingeschäumt haben. Ich selbst kannte bisher nur Gips.

Das zweite neue war mir, dass beim Verlegen einer Aufputz-Feuchtraum-Montage im Keller die Schellen für die Evilon-Rohre mit Heißkleber „befestigt“ (oder so) waren. Was genau er da gemacht hat weiß ich leider nicht, es ist aber jedenfalls eine Bohrung in die Mauer und wohl auch eine Schraube drin, und es hängen viele Heißkleber-Fäden weg (ich hab auch eine Heißklebepistole beim Elektriker herumliegen gesehen). :smile: Ich seh aber nicht genau ob auch ein Dübel drin ist, und auch nicht ob der Heißkleber auf der Mauer-Seite oder auf der Evilonrohr-Seite der Schelle ist.

Meine Frage ist jetzt: Ist diese Arbeitsweise neu und welche Vorteile (und Nachteile) bietet sie und gehört mein Wissen schon zum alten Eisen? Oder zeichnet das die Firma als Pfuscher aus? :smile:

Danke
  Hansi

Hallo!

PU-Schaum geht ja nun einmal wesentlich schneller als Mörtel,Schnellzement oder Gips.
Auch bei den Schalterdosen ist man ja inzwischen zum trockenen Einbau durch Klemmringe übergegangen. Den Rest macht der Putzer automatisch.

Es kommt ja noch Putz drüber, hier geht es mehr um das Auffüllen der größten Löcher.
Die Leitungen oder Schläuche sind ja noch mind. angeheftet (Schelle, „Hakennagel“,Montageband).

Übrigens, das großflächige Einhüllen der Leitungen und Leerrohre mit Isoliermaterial wie PU ist nicht unkritisch. Ggf. muss man die Belastbarkeit der Leitungen senken (also Sicherungswert verkleinern oder Querschnitt erhöhen) .
Grund ist die Verlustwärme, die nun nicht mehr gut abgeführt werden kann. Leitung wird zu warm.

Die Rohrmontage nur mit Heißkleber ist mir nicht bekannt, zumal ja nach Angabe auch gebohrt wurde.
Wenn man schon bohrt, gibts keinen Grund mehr fürs Kleben, kein Zeit-oder Handhabungsvorteil !

Es gibt ja Schellen mit angeformtem Dübel, den man nur einschlägt- fertig.

MfG
duck313

Hallo duck313,

Die Rohrmontage nur mit Heißkleber ist mir nicht bekannt,
zumal ja nach Angabe auch gebohrt wurde.
Wenn man schon bohrt, gibts keinen Grund mehr fürs Kleben,
kein Zeit-oder Handhabungsvorteil !

Doch, man kann mit dem Schraubendurchmesser bohren, also problemlos mit dem Bohrer auch durch das Befestigungsloch im Bauteil, wie bei den Nageldübeln.

Der Heisskleber ist dann der Dübel. Es spielt dann keine Rolle wenn das Loch ausgefranst oder zu gross ist, der Heisskleber überbrückt den Spalt,
Zudem hat man geringe seitliche Presskräfte, Es hält also auch im Putz mit einem kurzen Loch, wo man mit einem Dübel nur einen Krater erzeugt.

Ich sehe da schon Handhabungsvorteile, habe es aber erst vereinzelt ausprobiert.

Es gibt ja Schellen mit angeformtem Dübel, den man nur
einschlägt- fertig.

Ich liebe die Nageldübel? :wink:

MfG Peter(TOO)

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Danke euch beiden für die Antworten!

Ich hab mir schon gedacht dass es die Arbeit erleichtern soll, hätte mir aber nicht gedacht dass das Stand der Technik ist und Handwerker-Ehre entspricht.

Danke
Hansi

Hallo Hansi,

Ich hab mir schon gedacht dass es die Arbeit erleichtern soll,
hätte mir aber nicht gedacht dass das Stand der Technik ist
und Handwerker-Ehre entspricht.

Das ist so eine Geschichte mit der Handwerkerehre und der Technik!

Die Handwerkerehre sollte sich darauf beziehen, die beste mögliche saubere Arbeit abzuliefern, welche auch deutlich länger als die Garantiezeit hält.

Manche verwechseln das mit: Arbeiten wie vor 100 Jahren.

Es gibt heute viele neue, und bessere Materialien. Keiner kommt heute noch auf die Idee, zur Isolation, mit Baumwollfäden umsponnene Drähte zu verwenden.

Vor 30 Jahren habe ich auch noch meine Nase über meine erste Knipex-Abisolierzange aus Kunststoff gerümpft. Eine richtige Zange hatte damals noch aus Metall zu bestehen.
Übrigens, ich habe die selbe Abisolierzange immer noch :wink:

MfG Peter(TOO)

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