Elektroinstallation in Garage und Garten absichern

Hallo zusammen,

unsere neu gebaute Garage soll mit Strom versorgt werden und von dort dann auch das ein oder andere im Garten (Teichpumpe, Licht,…).

Aus diesem Grund habe ich von einer freien Sicherung im Hauptverteiler ein Kabel in einen Kleinverteiler in der Garage gezogen. Die Sicherung ist über einen FI-Schalter abgesichert.

Vom Kleinverteiler in der Gargage geht es dann über weitere Sicherungen an die einzelnen Kreise (z.B. Garagentor, Licht, verschiedene Kreise im Garten).

Meine Frage: ist der Schutz mit dem FI-Schalter im Hauptverteiler ausreichend oder muss ich im Kleinverteiler in der Garage noch einen weiteren FI-Schalter vorsehen?

Vielen Dank,

Dirk

Hallo Dirk,
ich bin inzwischen 6 J.nicht mehr in meinem Beruf tätig,es ist mir aber bekannt,daß man neuerdings in Wohnungen u.Büro E-Anlagen jeden Steckdosenstromkreis
mit einem FI-Schutzschalter absichern muß!Das betrifft
natürlich auch Gartenlichtanlagen u.Teichpumpen,soweit
diese über 230V laufen.Ein FI-Schalter für mehrere
Stromkreise wäre möglich ,ist aber nicht mehr erlaubt!!

Gruß
Kurt

Hallo Dirk,

Zunächst einmal möchte ich dich fragen, von was für einer „freien Sicherung“ du was für ein „Kabel“ zum Kleinverteiler in deiner Garage gelegt hast. Möglicherweise ist dies schon zu klein ausgelegt. Gehst du z.B. von einer 16A Sicherung im Hauptverteiler weg mit 3x1,5mm² Kupferleitung, so dürftest du in der Garage nur noch 6A-Sicherungen einsetzen, da sonst die Sicherungen, die ja eigentlich Leitungsschutzschalter heißen, die Leitung nicht mehr wirkungsvoll schützen können. Willst du in dem Kleinverteiler also 16A Sicherungen verbauen, so müsstest du eine Zuleitung mit mindestens 6mm² Kupfer legen und diese mit 35A vorsichern.

Nun aber zu deiner eigentlichen Frage: Wenn du die Zuleitung zum Kleinverteiler mit einem FI-Schalter gesichert hast, dann musst du keine weiteren FI-Schalter mehr nachordnen. Voraussetzzung ist natürlich, dass der Nennstrom (i.d.R. 40A) und der Auslösestrom (i.d.R.30mA) dieses Schalters den Anforderungen entsprechen und der Schalter richtig angeschlossen ist.

Hier, wie in allen Fällen, bei denen lebensgefährliche Spannungen und brandgefährliche Ströme involviert sind, gilt: Im Zweifelsfalle besser einen Fachmann vor Ort hinzuziehen als einen Elektrobrand, für den keine Versicherung aufkommt, oder - noch schlimmer - Personenschäden zu riskieren.

mit freundlichem Gruß

deCarlo

Hallo und vielen Dank für die Antworten,

um es nochmal etwas deutlicher zu erklären:

im Anschlussraum meines Hauses hat ein professioneller Elektriker den Zählerschrank installiert. Dort gibt es 2 FI-Schutzschalter (mit unterschiedlichem Auslösestrom 0,3 und 0,03) und daran hängen dann x Leitungsschutzschalter 16 A (quasi für jeden Raum einer).

Er hat aber direkt noch ein paar Leitungsschutzschalter mehr eingebaut, da der Keller noch nicht elektrifiziert und die Garage noch gar nicht gebaut war.

Von einem dieser freien LS-Schalter habe ich jetz ein Kabel (wahrscheinlich 1,5 - max 2,5) in die Garage gezogen und um das ganze dann noch etwas übersichtlicher zu gestalten dort erstmal in einem Kleinverteiler (Hager Volta)enden lassen.

Von dort wollte ich dann abzweigen: Gartenlampe, Gartenteich und eben Garage. Und die Idee war die einzelnen Bereiche dann nochmal getrennt mit LS-Schaltern auszustatten.

Das geht jetzt in der beschriebenen Konfiguration nicht? Wie würde Eure Empfehlung für die Geschichte lauten? Den FI-Schutz müsste ich aber doch auf jeden Fall aus dem Zählerschrank haben?

Vielen dank für die Hilfe,

Dirk

Hallo Dirk
Um es kurz zu machen. Ein FI-Schalter im Hauptverteiler ist ausreichend.

Aber es ist dennoch besser einen eigenen FI-Schalter zu verwenden. Das hat folgenden Grund.
Eine Garage, Teichpumpe, Licht (möglicherweise ebenfalls im Garten), usw. sind allesamt einer höheren Feuchtigkeit ausgesetzt. Da kann es leichter passieren dass der FI-Schalter auslöst.
Wenn der FI-Schalter im Hauptverteiler auslöst, sind alle Stromkreise die über diesen FI-Schalter geschützt werden, Spannungslos. Solange der Fehler besteht ist ein wieder einschalten nicht möglich.
Bei diesen Stromkreisen kann die Küche mit dem Kühlschrank dabei sein, das Wohnzimmer mit dem Fernseher, :smile: usw…

Hoffe ich konnte helfen.

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ok, das mit dem FI-Schalter habe ich verstanden. Wobei bei uns die „sensiblen“ Bereiche (Bad, WC und Garten) ohnehin über den einen und der Rest über den anderen FI laufen (so hat mir mein Elektriker das zumindest erklärt).

Bleibt nur noch die Frage mit dem Kabel vom Zählerschrank zum Kleinverteiler in der Garage und den zwei LS-Schaltern an den Enden. deCarlo hat da ja ein Problem erwähnt und ich wüsste gerne, wie das verhindern/ändern kann?

Vielen dank für die Hilfe,

Dirk

Hallo,

In den Kleinverteiler LS-Schalter einzubauen bringt m.E. nichts, da sie im Fehlerfall nicht auslösen würden. Ich würde an deiner Stelle Einbauschalter (wie LS-Schalter, aber ohne Fehler-Auslösung) einsetzen, die sind zudem auch billiger.

Wenn der vorgeschaltete FI 0,03A Auslösestrom hat, dann brauchst du dir keine weiteren Gedanken um FI-Schutz zu machen, das reicht völlig aus. Allerdings wird natürlich das gesamte nachgeordnete Netz im Fehlerfalle abgeschaltet.

Wenn du die Möglichkeit hast, könntest du im Hauptverteiler besser noch einen weiteren FI-Schalter nur für die Außenanlage einbauen (lassen), so dass im Fehlerfall auch nur diese abgeschaltet wird.

mit freundlichem Gruß

deCarlo

Hallo deCarlo,

vielen Dank für Deine Antwort - langsam kommt Licht ins Dunkel.

Für Außen würde ich den FI-Schutz mit 0,03A nutzen (da hängt im Haus Bad und WC dran und Außensteckdosen). Dass das nachgeordnete Netz mit abschmiert ist gar nicht so schlimm: dann bekomme ich den Fehler wenigstens mit - es soll nämlich auch eine Pumpe dran, die unseren Keller vor Regenwasser schützt…

Aber noch eine Frage zu den LS-Schaltern (die habe ich halt schon da und die sind auch billiger als die Einbauschalter, die ich gefunden habe…). Du schreibst: die lösen im Zweifelsfall nicht aus. Heißt das, dass weder im Zählerschrank noch im Kleinverteiler auslöst? Bastel ich mir dann echt eine Lösung die richtig gefährlich ist (Kabelbrand usw.)? Gibt es eine Alternative zum Schalter (theoretisch würde mir ja auch eine Art Klemm- oder Schraubleiste im Kleinverteiler reichen, wo ich dann die einzelnen Kreisläufe abgehen lassen kann?

Viele Grüße,

Dirk

Hallo Dirk,

Wenn du die LS-Schalter schon hast, kannst du sie natürlich einsetzen, sie lösen eben nur nicht mit Sicherheit aus. Das macht im Prinzip nichts, da ja in diesem Fall die vorgeordnete Sicherung auslösen wird.

Normalerweise werden hintereinander angeordnete Schutzorgane „gestaffelt“. Hast du also im Kleinverteiler 6A-Sicherungen, dann lösen die im Fehlerfalle aus und die vorgeordnete 16A-Sicherung bleibt drin. Hast du allerdings vor- und nachgeordnet nur 16A-Sicherungen, dann ist nicht klar definiert, welche dann auslösen wird, was aber in deinem Falle nicht gefährlich wäre, da eine von beiden auf jeden Fall auslöst.

Fachlich ist es also nicht korrekt, elektrisch ist es in Ordnung - vorausgesetzt du hast keine 100m Leitung dranhängen, dann könnte der Kurzschlussstrom zu knapp ausfallen.

Gruß

deCarlo

Super, danke!

Es sind nur knapp 10 m, d.h. wenn ich dich richtig verstehe, löst ein Schalter aus - auch wenn ich nur 1,5 mm Kabel verlegt habe…

Nach deinem ersten Beitrag hatte ich schon einen gehörigen Schrecken bekommen (dass bald alles abbrennt…).

Ich danke Dir nochmal vielmals für Deine Hilfe - hat mich sehr weiter gebracht!

Viele Grüße,

Dirk

Hallo Dirk,

Ja, das hast du richtig verstanden. Ein Elektriker dürfte das so zwar nicht bauen, weil es nicht fachgerecht wäre, aber du kannst bei dir privat tun und lassen was du willst solange niemand zu Schaden kommt. Und so wie du die Anlage geschildert hast, besteht aus meiner Sicht keine Gefahr für Haus und/oder Leben.

Gruß

deCarlo

Hallo Dirk
Wie ich sehe hat sich das Problem (Frage) heute schon von selbst gelöst.
Daher noch viel Spaß beim Haus bauen!

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

ja, die Infos aus Euren Antworten haben mir sehr geholfen.

Nochmals vielen Dank!

Dirk

Hallo Dirk,

ich vermute mal, dass in der Hauptverteilung ein 4 poliger FI-Schutzschalter (RCD) eingebaut ist mit 30 mA Auslösefehlerstrom. Du benötigst keinen weiteren RCD in der Garage. Es würde auch nicht funktionieren, da im Fehlerfall beide auslösen. Die Reihenschaltung von RCD’s funktioniert nur dann, wenn der übergeordnete eine selektive Auslöse - Charakteristik hat, was Dein vorhandener sicher nicht hat.

Grüsse

Werner

Eigentlich reicht der vorhandene FI, aber nur wenn er einen Auslösestrom kleiner 30mA hat. Ein zweiter FI in der Garage ist aber auf jeden Fall sinnvoll, weil im Fehlerfall ,also wenn der FI auslöst, auch andere Stromkreise abgeschalten werden die mit dem fehlerhafte Gerät gar nichts zutun haben. Ein Beispiel: Deine Teichpumpe verursacht einen FI -Fehler und deine Gefriertruhe wird mit abgeschalten, weil beide Absicherungen hinter dem gemeinsamen FI sitzen.
Du solltest unbedingt einen Fachmann mit der Installation beauftragen, denn bei installieren von Stromkreisverteilern hört die normale Heimwerkerkompetenz auf, das sieht deine Versicherung übrigens genauso.

Mfg Jens

hallo Dirk,
ein weiterer FI macht keinen sinn,weil du ja schon einen hast,in deinem fall empfehle ich einen überspannungsschutz zu installieren,den der regelt die einzelnen stromkreise,der FI löst ja aus wenn nur ein fehlerstrom besteht und damit machst du ja alles "tod " wenn der auslöst,im falle des überspannungsschutz kommt die jeweilige sicherung allein

Wenn du in dem Hauptverteiler einen 30 milli Amper FI eingebaut hast reicht dieser aus. Alle anderen sind in dem Fall eh nicht mehr zulässig