Potentialausgleich für Gartenhaus

Hallo Leute,

wir bauen momentan neu und machen auch den Garten komplett neu. Dabei will ich Erdkabel verlegen. Wie ich das mache und was ich dabei beachten muss, ist klar. Bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass für Dinge wie ein Gartenhäuschen einen Potentialausgleich bräuchte.

Meine Fragen dazu:

  • Reicht der Schutzleiter des Erdkabels (1,5mm²) aus?
  • Oder muss ich einen extra Leiter für den Potentialausgleich zum Haus ziehen?
  • Oder ist es sinnvoller, das Holzhäuschen nur mit Phasen und Nullleitern zu versorgen und die Schutzkontakte der Holzhausinstallation mit einem Staberder erden?
  • Oder ist die letzte Idee völliger Schwachsinn, weil ich mir damit irgendwelche anderen Differenzen (HausHolzhaus) einhandle?

Danke im Voraus für die Antworten. Viele Grüße
Stefan

Teile uns doch mal mit, wie hoch die Leitungslänge ist und was Du in der Hütte betreiben möchtest.

HC

Teile uns doch mal mit, wie hoch die Leitungslänge ist und was
Du in der Hütte betreiben möchtest.

HC

Leitungslänge sind schätzungsweise etwa 20m, wobei ich die Leitung an der Grundstücksgrenze verlege, also effektive Entfernung zwischen Haus und Holzhütte sind vielleicht 10m.

In der Hütte betreiben möchte ich normale Lampen, Kleinverbraucher, vielleicht mal im Sommer einen Kühlschrank. Also mehr Hobby…

Achja: Das Holzhaus soll noch nicht jetzt errichtet werden. Ich will nur vermeiden, dass ich am Ende nochmal alles aufbuddeln muss, weil ich noch das Kabel für den Potentialausgleich verlegen muss.

viele Grüße, MM

Wo soll der Anschluß im Wohnhaus erfolgen? Mit an eine Steckdose oder direkt an eine Verteilung?

HC

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Wo soll der Anschluß im Wohnhaus erfolgen? Mit an eine
Steckdose oder direkt an eine Verteilung?

HC

Da im Haus die Elektroarbeiten noch nicht mal angefangen sind, bin ich da recht frei. Hatte aber vor, die 5x1,5 die ich in den Garten lege, mit eigenem FI und eigenen Sicherungen abzusichern. Also direkt an der Verteilung.

Hallo Fragewurm,

Da im Haus die Elektroarbeiten noch nicht mal angefangen sind,
bin ich da recht frei. Hatte aber vor, die 5x1,5 die ich in
den Garten lege, mit eigenem FI und eigenen Sicherungen
abzusichern. Also direkt an der Verteilung.

Da es dir ja um unnötige Arbeit geht, würde ich da etwas dickeres als nur 1.5mm2 verbuddeln, macht auch nicht mehr Arbeit.
Auch ein 2.5mm2 kann man mit nur 10A absichern, man hat aber Reserve.

MfG Peter(TOO)

Lege 2,5mm². Ein Erdspieß brauch da nicht hin. Das Mit dem FI muß auch so.

HC

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Hi. Ich würde da gleich 5x2,5 oder gar 5x4 mm2 hin legen.
2,5mm2 bis ca 30 m entfernung, bei mehr 4mm2.
Würde das ganze auch ganz normal mit 16 A absichern damit man auch mal ohne Probleme einen starken Verbraucher im Gartenhäuschen anschliessen kann. (z.B Elektrogrill, Arbeitsmaschinen, etc)
Wenn du eh 5 Adrig legst am besten auch gleich 3 Phasig anschließen.
Einen separaren „Erdungsspieß“ brauchst du nicht.
Der FI Schalter sollte mit einem Fehlerstrom von 30 mA installiert werden.

Grüße

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Hallo,

nur als weiteren Punkt zum Überlegen und Grübeln:

Für spätere Arbeiten ist es manchmal ganz nützlich, wenn man so ein Erdkabel in einem Rohr verlegt hat.

Gerhard

Hallo

Wenn Du einen Potentialausgleich brauchst, dann solltest Du ihn auch richtig machen.

Meine Fragen dazu:

  • Reicht der Schutzleiter des Erdkabels (1,5mm²) aus?

Nein, ein Schutzleiter reicht nicht um Ströme dauerhaft und sicher abzuleiten.

  • Oder muss ich einen extra Leiter für den Potentialausgleich
    zum Haus ziehen?

Das ist Möglichkeit 1. Dazu benötigst Du mindestens einen Leiter von 16mm². Den musst Du direkt mit dem Potentialausgleich des Hauptgebäudes verbinden.

  • Oder ist es sinnvoller, das Holzhäuschen nur mit Phasen und
    Nullleitern zu versorgen und die Schutzkontakte der
    Holzhausinstallation mit einem Staberder erden?

Staberder ist Möglichkeit 2. Wenn das Holzhaus und das Hauptgebäude richtig geerdet sind, dann entstehen keine Potentialdifferenzen.

  • Oder ist die letzte Idee völliger Schwachsinn, weil ich mir
    damit irgendwelche anderen Differenzen (HausHolzhaus)
    einhandle?

Mit Möglichkeit 1 bist Du auf der sicheren Seite.

Gruss
Andi

Danke für die ganzen Antworten…

noch was.
Hallo Fragewurm,

Wenn man sich die ganze Arbeit schon macht, wäre es noch zu überlegen auch gleich noch ein Netzwerkkabel mit zu verlegen.

Man muss ja nicht unbedingt einen PC im Gartenhaus installieren, aber ein Telefon, eine zusätzliche Türklingel oder eine Gegensprechanlage kann man dann auch einfach darüber betreiben.

MfG Peter(TOO)

FI ist richtig. SL 16qmm ist ebenfalls sinnvoll.
Netzwerkkabel oder Telefonkabel oder …, oder … … .
Wie weiter oben schon steht: Leerrohr nehmen. Nicht jedes Kabel darf in Erdreich verlegt werden. Frage mal deine Versicherung, wenn etwas passiert, Brand, Stromschlag o.ä. Weiterer Vorteil: Beim Graben / buddeln o.ä bemerkt man das Leerrohr. Das Kabel kann dann schon durchtrennt sein!
Also Leerrohr und Zugdraht mit einziehen. Dann lassen sich später die Erweiterungen einziehen an die heute noch nicht gedacht werden.
Zugdraht: Ich habe immer KU-Wäscheleine genommen, rostet nicht usw.
Noch was: Falls Bögen gelegt werden, keine 90 oder 45 Grad bögen nehmen. Immer 15 bis 30 Gradbögen nehmen. Ist zwar teurer, aber versuche mal bei 90 Grad ein Kabel nachzuziehen, 45 geht wenn nur ein Bogen da ist. Aber das ist Ansichts- und Erfahrungssache.
Gruß Werner

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wir bauen momentan neu und machen auch den Garten komplett
neu. Dabei will ich Erdkabel verlegen. Wie ich das mache und
was ich dabei beachten muss, ist klar. Bei meiner Recherche
habe ich gelesen, dass für Dinge wie ein Gartenhäuschen einen
Potentialausgleich bräuchte.

Es wird selten gemacht, aber ich habe gelernt:
Wenn man sich nicht im Wirkungsbereich des Potenzialausgleichs des Hauses befindet (das dürfte bei 20m Entfernung so sein!), dann muss ein lokaler Potentialausgleich - und sei es auch nur für eine 10m² Holzhütte - geschaffen werden.
Wo sollte man die Grenze ziehen? Ein großes Gartenhaus mit 20m² Fläche ohne Potiausgleich, eine kleine Wohnbaracke mit 21m² mit Potiausgleich?
Nöö.
Elektrisch sehe ich keinen Unterschied zwischen einem 200m² Haus und einer 10m² Holzhütte. Für beide ist m.E. ein örtlicher Potentialausgleich vorgeschrieben.

Ich würde übrigens ruhig ein dickeres Kabel legen. Dann kannst Du vor Ort einen Kleinverteiler setzen, dann musst Du nicht in den Hauskeller, wenn es mal den Fi oder Sicherung heraus haut.

Wenn die Hütte ein kleines Streifenfundament bekommt, dann leg dort den Banderder herein, so dass er völlig von Beton umschlossen wird.
Ansonsten, je nach Boden, Tiefenderder oder Kreuzerder.

Vielleicht willst Du später mal vom Haus aus eine Leuchte im Garten oder so anschalten? Dann wäre die Hütte der ideale Verteil- und Anschlusspunkt.
Ein Koaxkabel (Erdkabel!) für Satellit wäre auch nicht verkehrt.
Netzwerkkabel hört sich vielleicht momentan abwegig an, aber es gibt mittlerweile auch Netzwerkkabel für draußen.

Wo soll der Anschluß im Wohnhaus erfolgen? Mit an eine
Steckdose oder direkt an eine Verteilung?

HC

Da im Haus die Elektroarbeiten noch nicht mal angefangen sind,
bin ich da recht frei. Hatte aber vor, die 5x1,5 die ich in
den Garten lege, mit eigenem FI und eigenen Sicherungen
abzusichern. Also direkt an der Verteilung.

Lege 2,5mm². Ein Erdspieß brauch da nicht hin. Das Mit dem FI
muß auch so.

HC

FI ist richtig. SL 16qmm ist ebenfalls sinnvoll.

Da kann man je gleich einen Potentialausgleich machen. Wir reden von einer Laube - das dort die Vorschriften für solche Bauten eingehalten werden muß selbstverständlich sein! Dann ist dies auch durch die Versicherung abgedeckt. Bei einer Leitungslänge von 20m sind die 2,5mm² und einer Absicherung von B16A in Ordnung. Es soll scheinbar nur Licht, Kühlschrank etc. betrieben werden.

Netzwerkkabel oder Telefonkabel oder …, oder … … .
Wie weiter oben schon steht: Leerrohr nehmen. Nicht jedes
Kabel darf in Erdreich verlegt werden. Frage mal deine
Versicherung, wenn etwas passiert, Brand, Stromschlag o.ä.

Wir reden auch von Kabel - nicht Leitung. Kabel ist für die Erde.
Telefonkabel für z.B. Klingel und/ oder Telefon sehe ich ein - Netzwerkkabel??? Es gibt WLAN und es sind Luftlinie 10m. Das soll jeder selbst wissen. Ich wäre warscheinlich genauso verrückt!!!

Weiterer Vorteil: Beim Graben / buddeln o.ä bemerkt man das
Leerrohr. Das Kabel kann dann schon durchtrennt sein!

Wenn man das Kabel selbst verlegt hat - und das Vorschriftsmäßig (Verlegequalität - einsanden und min. 60-80cm tief) wird man spätestens wenn man auf den Sand stößt vorsichtig. Und wer gräbt so oft seinen Garten auf diese Tiefe um?

Also Leerrohr und Zugdraht mit einziehen. Dann lassen sich
später die Erweiterungen einziehen an die heute noch nicht
gedacht werden.
Zugdraht: Ich habe immer KU-Wäscheleine genommen, rostet nicht
usw.

Flexrohre für Kabelverlegung haben solch einen Draht schon drin.

Noch was: Falls Bögen gelegt werden, keine 90 oder 45 Grad
bögen nehmen. Immer 15 bis 30 Gradbögen nehmen. Ist zwar
teurer, aber versuche mal bei 90 Grad ein Kabel nachzuziehen,
45 geht wenn nur ein Bogen da ist. Aber das ist Ansichts- und
Erfahrungssache.

Wenn wir schon dabei sind… das schlimmste was man machen kann ist, ein Stromkabel in Rohr zu verlegen! So findet man einen Kabelfehler nicht punktgenau!

HC

Hallo Peter,
danke für den Denkanstoß. Im Haus werde ich Netzwerkkabel verlegen, da werd ich mal über die Erweiterung ins Gartenhäuschen nachdenken. Für das Haus hatte ich normales FE/GE-Netzwerk vorgesehen und für den Garten ein WPA/PSK-verschlüsseltes WLAN. Aber die Idee mit der Klingel etc. gefällt mir gar nicht soo schlecht… Mal schaun…
Wie gesagt, danke für den Tipp :smile:

viele Grüße, Stefan

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