Dehnungsmessstreifen

Wann benötige ich DMS mit 120 ohm und wann mit 350ohm.
Ist es egal wie hoch der Widerstand dr DMS ist?
Oder hängt dieser vom Messverstärket ab?

Im Grunde egal.

Allerdings je höher der Widerstand desto weniger beeinflusst der Messstrom den DMS.
Wenn man wählen kann, dann sollte man den mit 350 Ohm verwenden.
Schau hier rein : http://www.me-systeme.de/de/basics/TechNotes/TN-505-…

Trotzdem mit Gruß
duck313

Hallo Fragewurm,

Wann benötige ich DMS mit 120 ohm und wann mit 350ohm.
Ist es egal wie hoch der Widerstand dr DMS ist?

Die halbe Wahrheit hat Duck schon verraten: Sie Verlustleistung, also Eigenerwärmung.

Hinzu kommt aber noch, dass hochohmige Widerstände mehr Rauschen.

Desweiteren haben höhere Widerstandswerte meist auch höhere Toleranzen bei der Herstellung. Bei gleichem Material müssen die Widerstandsbahnen schmaler und dünner sein. Die absoluten Toleranzen bei der Herstellung bleiben aber die Selben.
Bei z.B. +/-1µm bei Schichtdicke, sind das bei einer 10µm Schicht +/- 10%, bei einer 100µm Schicht aber nur +/-1%.

Hochohmige Brücken stellen auch höhere Anforderungen an den Messverstärker, z.B. ergibt der Offsetstrom einen grösseren Fehler.

Das sind nur gerade einige Unterschiede.

Oder hängt dieser vom Messverstärket ab?

Der Messverstärker muss auch auf den Brückenwiderstand abstimmbar sein, der liefert auch den Brückenstrom.

MfG Peter(TOO)

Die 120 Ohm DMS sind noch ein Relikt aus uralten Zeiten, als man DMS noch aus Konstantandraht auf Rohre wickelte. Wird noch angeboten, aber wenig eingesetzt.

Heute sind in der 350 Ohm-Variante die meisen Gittergeometrien erhältlich, allerdings sind auch Widerstandswerte bis 5000 Ohm verfügbar. Letztere DMS kommen überwiegend dann zum Einsatz, wenn man sehr wenig Energie zur Verfügung hat oder einbringen darf.

Die Auswahl von DMS richtet sich in erster Linie nach dem Einsatzzweck. Die angesprochenen Messverstärker werden in der Regel für Brückenschaltungen eingesetzt, hier ist der Eingangswiderstand durch Verwendung von Instrumentenverstärkern so groß, dass er die Messqualität nicht beeinflusst. (Für Geräte zur Spannunganalyse bin ich nicht aussagefähig.) Ganz billige steinalte Kisten haben teilweise noch Differenzverstärker mit 20 kOhm Innenwiderstand, die muss man möglichst vermeiden. Wenn das nicht geht muss man halt den systemtischen Fehler durch die Belastung der Brücke rausrechnen.

Das Rauschverhalten von DMS in Abhängigkeit vom Widerstand spielt in der Praxis kaum eine Rolle, da andere Störgrößen weit überwiegen. Genannt sei thermische Fehlanpassung, schlechte Klebung, fehlende thermische Nullpunkts- und Endwertkorrektur der Brücke, Wahl ungeeigneter Werkstoffe, da gibt es einen ganzen Stall von Fehlerquellen.

Empfehle bei weiterem Interesse Applikationsschriften der DMS-Hersteller, z. B. VISHAY.

Gruß Thomas,

dessen Brötchengeber schon eine Million DMS verarbeitet hat.