Wie entstehen Spannungsspitzen

Hallo,
bei abschalten von induktivitäten z.B. Motoren entstehen ja Spannungsspitzen. Jetzt meine Frage:
Wie entstehen diese genau, was passiert im Abschaltvorgang?

Hier genau erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstinduktion#Selbsti…

kann man das auch leichter erklären bei Wiki hatte ich natürlich auch schon nachgeschaut ?

OK, ich versuch’s mal.
Eine Induktivität erzeugt bei jeglicher Stromänderung eine Spannung, die der Stromänderung entgegen wirkt.
Wenn Du also an eine Spule über einen Widerstand eine Spannung anlegst, gibt es eine (Selbst-)induktuionsspannung in der Spule, die der angelegten Spannung entgegen wirkt. Der Strom steigt dadurch langsam an auf seinen Endwert. Bildlich - aber wirklich nur als ziemlich krummer, physikalisch faslcher Vergleich - kann man sich ausnahmsweise mal (genug Einschränkungen?) die Spule als eine Schlauchtrommel vorstellen, also wie sie Papi von Gardena in der Garage hat, damit der Gartenschlauch schön aufgewickelt ist. Wenn da Druck (Spannung) draufgegeben wird, dann muss das Wasser erst mal in Schwung kommen, bevor die volle Durchflussgeschwindigkeit erreicht wird. (Elektronen haben in Wirklichkeit fast keine Masse und bewegen sich mit Geschwindigkeiten im mm/h Bereich, das ist also wirklich nur ein Bildnis, keine Erklärung!).
Wenn nun der Stromfluss (wir sind jetzt wieder im Labor und nicht mehr im Garten) unterbrochen wird, dann passiert analog zum Anlegen der Spannung wieder das mit der Selbstzinduktion: Das Magnetfeld hat noch Energie gespeichert, es gibt eine sehr schnelle, abrupte Stromänderung, dadurch gibt es eine Induktionsspannung, die die Stromänderung aufhalten will, also den Stromfluss aufrecht erhalten will, also eine recht hoch ist.
Ab in den Garten:
Wenn in dieser Schlauchtrommel das Wasser erstaml in Schwung ist und Du abrupt den Druck wegnimmst, dann wird der Schwung dafür sorgen, dass trotzdem noch einen Augenblick lang Wasser rausspritzt. Hältst Du das Ende dabei zu, gibt es einen Druckstoß.

Dieses Bildnis solltest Du aber nur zu „internen Zwecken“ benutzen, um Dir das Verhalten einer Spule im Sinner einer Eselsbrücke ins Gedächtnis zu rufen. Erzählst Du das deinem Ausbilder oder Berufsschullehrer, dann wird er mir den Kopp abreißen und das gäbe doch ne unangenehme Sauerei!

Hallo Fragewurm,

kann man das auch leichter erklären bei Wiki hatte ich
natürlich auch schon nachgeschaut ?

Nunja.

In einem bewegten Leiter in einem Magnetfeld wird eine Spannung induziert.
Ein bewegtes Magnetfeld, bewirkt den selben Effekt in einem Festen Leiter.

Unterbricht man nun bei einer stromdurchflossen Spule den Strom muss sich das Magnetfeld erst abbauen, es verschwindet nicht einfach Schlagartig. In diesem Moment hat man also stehende Leiter in einem sich bewegenden Magnetfeld.

MfG Peter(TOO)

Das war jetzt sowohl einfach als auch richtig erklärt.
Vielleicht noch als Stichwort die Lenz’sche Regel dazu packen, die wird er in seiner Ausbildung noch ein paar mal hören.

Und meine Erklärung (nicht mein Bildnis!) war einfach nur umständlich, aber wenn man bedenkt, dass das Magnetfeld und der Strom zusammenhängen, kommt es wieder aufs selbe hinaus. Ich hab’s halt von der Stromänderung erklärt, Du von der Magnetfeldänderung.

Deine war besser!

(Und nochmal der Hinweis: Strom ≠ Wasser. Ist als Eselsbrücke aber oft brauchbar.)

Bauteilgesetz Induktivität:
u = L *di/dt

wenn jetzt der Strom sehr schnell fällt (oder steigt), hat man eine große Steigung. Diese Steigung wird mit L multipliziert -> Überspannungsspitze.