Wie Trafo auf Funktion testen?

Hallo zusammen,
ich habe für eine defekte Lampe einen neuen Halogentrafo erworben, den
ich auch korrekt eingebaut habe. Die Lampe geht aber trotzdem nicht.
Um den neuen Trafo auf seinen Funktion zu testen, habe ich einfach den
230V Anschluss gelassen, wie er ist und versucht auf der anderen Seite
die Spannung zu messen. Da kommt aber nichts an. Jetzt meine
eigentliche Frage:
Muss ich beim Messen etwas Besonderes beachten, oder ist der neue Trafo
defekt?

Danke im Voraus,
Erik

Hallo Erik.

Handelt es sich bei dem neuen Trafo um einen elektronischen Trafo, dann wirst Du beim Messen der Ausgangsspannung Probleme haben. Elektronische Trafos geben eine hochfrequente Rechteckspannung raus, keine sinusförmige mit Netzfrequenz.

Möglicherweise hat der neue Trafo eine „lernende“ Sicherung. Diese erfordert (wenn ich mich recht erinnere) eine „erste Inbetriebnahme“ durch Betätigen eine Knopfes. Dann wird die Leistungsaufnahme gemessen und irgendwie gespeichert.

Vielleicht ist aber auch irgendwo eine kleine Schmelzsicherung versteckt, die nun kaputt ist. Sie könnte z.B. irgendwo beim Schalter sein, teilweise auch direkt an der Anschlußklemme der Lampe.

Hoffe, das hilft Dir schon weiter.

Viele Grüße
Carsten

Hallo Carsten,

wieso geben elektronische Trafos eine hochfrequente
Rechteckspannung raus und keine sinusförmige mit Netzfrequenz?

Hat das einfach was mit der elektronischen Schaltung (Bauweise)zu tun und kann systembedingt nicht anders gemacht werden?

Welche Vor- und Nachteile hat diese hochfrequente Rechteckspannung?
Wofür kann man sie und wo sollte man sie eher nicht einsetzen?

Mit freundlichen Grüßen Matthias und vielen Dank im Voraus für die Antwort.

Hallo Matthias!

Welche Vor- und Nachteile hat diese hochfrequente
Rechteckspannung?

Vorteil gegenüber einem mit Netzfrequenz betrieben Transformators: Mit höherer Frequenz wird der benötigte Trafo immer kleiner und leichter.

Nachteil: Prinzipiell geringere Lebensdauer aufgrund der hohen Anzahl benötigter Bauelemente. Außerdem sind hochfrequente Schwingungen eine Störquelle.

Gruß
Wolfgang

Hi…

wieso geben elektronische Trafos eine hochfrequente
Rechteckspannung raus und keine sinusförmige mit Netzfrequenz?

Weil das mit der verwendeten Technik am einfachsten ist. So richtig rechteckig ist die Spannung auch nicht.

Hat das einfach was mit der elektronischen Schaltung
(Bauweise)zu tun und kann systembedingt nicht anders gemacht
werden?

Könnte, wäre aber Mehraufwand, der sich nicht lohnt, weil einer Glühlampe die Wellenform völlig egal ist.

Welche Vor- und Nachteile hat diese hochfrequente
Rechteckspannung?

Ein elektronischer Trafo ist leichter und billiger als ein konventioneller Trafo. Ein elektronischer Trafo, der 50 Hz Sinus ausgibt, wäre zwar immer noch leichter aber nicht mehr billiger.

Wofür kann man sie und wo sollte man sie eher nicht einsetzen?

Kein Problem sind ohmsche Verbraucher (Glühlampen, Heizelemente). Schwierigkeiten bekommt man oft mit induktiven Lasten (alles, was Spulen enthält, zB Motoren).

genumi

Hallo Matthias.

Mal sehen, ob ich das noch alles zusammenkriege. Ist schon elf Jahre her, das ich das mal gelernt habe.

wieso geben elektronische Trafos eine hochfrequente
Rechteckspannung raus und keine sinusförmige mit Netzfrequenz?

Also: Elektronische Trafos sind im Grunde „primär getaktete Schaltnetzteile“. Das heisst: Die Netzspannung wird über eine Gleichrichtung und eine Glättung in eine Gleichspannung umgewandelt. Dann kommt sie in einen …ja, ich nenne es mal „Zerhacker“, der diese Gleichspannung dann in diese hochfrequente Rechteckspannung umwandelt. Diese wiederum speist dann einen kleinen Trafo und der ist der Clou an der ganzen Geschichte. Das ist nämlich ein Hochfrequenz-Trafo.
Hochfrequenz-Trafos habe die Eigenschaft, das sie trotz ihrer extrem kleinen Bauweise sehr hohe Leistungen übertragen können und genau diese Eigenschaft macht man sich zu Nutze. Deswegen sind elektronische Trafos auch so leicht.

Welche Vor- und Nachteile hat diese hochfrequente
Rechteckspannung?

Dazu kann ich eher wenig sagen, genau genommen fällt mir spontan nur ein Nachteil ein: Diese hochfrequente Spannung wirkt sich störend auf Rundfunk- und und Fernsehgeräte aus, wenn die Leitung an der Sekundärseite des Trafos zu lang wird. Aus diesem Grund wird empfohlen die Leitung nicht länger als zwei Meter zu machen, denn sonst wirkt sie wie eine Sende-Antenne.

Wofür kann man sie und wo sollte man sie eher nicht einsetzen?

Auf jeden Fall kann man sie einsetzen für alle ohmschen Verbraucher wie Glühlampen. Ich denke, sie sollte besser nicht eingesetzt werden für elektronische Kleingeräte und Induktive Verbraucher (obwohl es bestimmt interessant wäre, mal zu beobachten, wie ein kleiner Motor darauf reagiert).

Hoffe, das hat Dir schon geholfen.

Ach so, vielleicht gibt es dazu ja noch mehr Info bei dieser „Online Enzyklopädie“

Viele Grüße
Carsten

2 Like

hallo alleine,

viele (die meisten? ich bin ein paar jahre raus aus der thematik) elektronische trafos brauchen eine mindestlast am ausgang, bevor du dort eine spannung messen kannst.

eine möglichkeit wäre natürlich noch, daß die lampe kaputt ist, deshalb die midnestlast nicht gegeben ist… usw.

gruß
ann

Handelt es sich bei dem neuen Trafo um einen elektronischen
Trafo, dann wirst Du beim Messen der Ausgangsspannung Probleme
haben. Elektronische Trafos geben eine hochfrequente
Rechteckspannung raus, keine sinusförmige mit Netzfrequenz.

Danke, das wusste ich nicht. So konnte ich immerhin messen, dass der
Trafo eine Spannung mit ca. 55 kHz abgibt. Kaputt ist er also nicht
und der Fehler liegt woanders.

Vielleicht ist aber auch irgendwo eine kleine Schmelzsicherung
versteckt, die nun kaputt ist. Sie könnte z.B. irgendwo beim
Schalter sein, teilweise auch direkt an der Anschlußklemme der
Lampe.

Das war mein allererster Gedanke, allerdings konnte ich nichts
dergleichen finden bzw. die Sicherung am alten Trafo war in Ordnung.

Danke,
Erik

viele (die meisten? ich bin ein paar jahre raus aus der
thematik) elektronische trafos brauchen eine mindestlast am
ausgang, bevor du dort eine spannung messen kannst.

An so etwas dachte ich auch, aber mit der Hilfe von Carsten konnte ich
etwas messen, wenn auch keine Spannung.

Hi Erik!

An so etwas dachte ich auch, aber mit der Hilfe von Carsten
konnte ich
etwas messen, wenn auch keine Spannung.

Sondern was??
Wie hast Du gemessen? Oszilloskop?

Gruß,
Arndt