Woher kommt die Asche bei Vulkanen?

Hallo,
der Titel sagt schon alles. Ich Frage mich gerade, was da verbrennt um solche Mengen an Asche zu produzieren.

Cu Rene

Hallo,
der Titel sagt schon alles. Ich Frage mich gerade, was da
verbrennt um solche Mengen an Asche zu produzieren.

Cu Rene

Auch Hallo,

wenn man Asche als Verbrennungsprodukt definiert ist die Frage berechtigt, aber ich glaube das ist nur die halbe Wahrheit.
Betrachten wir so einen Vulkan mal aus Sicht des Technikers, die Vulkanier, äääh, Vulkanologen mögen mir einige Vereinfachungen nachsehen:
Wir haben dann eine glutflüssige Schmelze die weitgehend aus Oxiden, Karbonaten, Silikaten, Metallen und Sulfiden besteht und in der Gase entweder gelöst vorliegen (abhängig von der Löslichkeit bei gegebener Temperatur und Druck) oder als Gasblasen.

Kommt diese Schmelze an die Luft, so können eigentlich nur die Metalle und die Sulfide oxidieren, dazu natürlich die brennbaren Bestandteile des Gases (CO, H2S ??).
Wenn es aber zum Ausbruch kommt, dann ist das vor allem eines: eine schlagartige Druckverminderung, das ist es ja, was die Masse etliche km hoch schleudert: der Champagnerflascheneffekt sprich Korken knallt und Schampus schäumt.
Die damit einhergehende Abkühlung (Joule Thomson Effekt) ist bei den Temperaturen klein, aber in der Schampuspulle bzw. beim Mineralwasser sieht man die Nebelbildung schon.

Diese physikalische Reaktion ist es, die die Schmelze in kleine Bruchstücke bzw. Tröpfchen zerschießt, die dann mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft fliegen, wenn sie noch flüssig sind auch vom „Fahrtwind“ während des Abkühlens zerfleddert werden und als mehr oder weniger leichte Flocken zu Boden rieseln.
Letztendlich macht man bei der Herstellung von Steinwolle oder -schaum nichts anderes.

Ich hoffe das hat ein wenig beigetragen und die gelernten Vulkan…ologen häufen nicht die beschriebene Asche auf mein Haupt…

Gruß
Bernd

Hallo,

wenn man Asche als Verbrennungsprodukt definiert ist die Frage
berechtigt, aber ich glaube das ist nur die halbe Wahrheit.

Das war meine Frage. Da ich noch nie einen Vulkan aus der Nähe gesehen habe dachte ich, daß es sich bei der „Asche“ um die Asche handelt, die man aus dem Ofen kennt (also „Klumpen“ aus Kohlenstoff). Der Rest war mir eh klar, da ich einige Jahre in der Sprayforschung tätig war.

Cu Rene

Hallo,
der Titel sagt schon alles. Ich Frage mich gerade, was da
verbrennt um solche Mengen an Asche zu produzieren.

Cu Rene

Hallo Rene
Der Ausdruck ist eigentlich falsch, denn da verbrennt im wesentlichen gar nichts.
Er stammt noch aus der Zeit, als man tatsächlich glaubte, Vulkane würden „brennen“.
Er hat sich aber in der Fachsprache für feinkörniges vulkanisches Material enigebürgert und wird wohl nicht mehr abzuschaffen sein.

Asche besteht also aus feinkörnigen Lavafetzen, die durch die eruptionen in die Luft geschleudert werden und vom Wind verfrachtet werden.
Die Aschenbildung des Magmas ist normalerweise auf den Gasgehalt (CO2 & H2O überwiegend) des Magmas zurückzuführen. das gelöste gas wird frei und die Lava wird (z.T) in kleine Fetzen Zerlegt. Das geht wie bei einer warmen Coladose, wenn man sie öffnet…
In der Asche können daneben auch noch Anteile von nebengestein enthalten (also Material, das bereits vor dem Ausbruch am Ort der eruption war .).

Noch was: Magma kann tatsächlich oxidierbare Substanzen enthalten, insbesondere FeO; Fe3O4. Die Oxidation zu Fe2O3 kann das magma bei Luftkontakt nocheinmal etwas aufheizen, es wird dann etwas dünnflüssiger.

Aber, in der Magma brennt nix, ausser das fällt was Brennbares hinein.

Alle Klarheiten beseitigt?

Gruß
und Glückauf
Mike

… ich weiß, aber trotzdem sei es angemerkt:
wenn bei einer Verbrennung Kohlenstoffklumpen übrigbleiben, so war die Reaktion (meist wegen Sauerstoffmangel) nicht vollständig. Die Ausbeute ist dann schlecht und der Schadstoffausstoß unnötig hoch.
Die Asche die wir aus Omas Kohleofen kennen ist letztendlich der Mineralgehalt des Holzes aus dem die Kohle entstanden ist. Sie ist meist gelblich oder weiß.

Gruß
Bernd
*grinsenddieHaarewiederzusammenklebend*

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Gruss vom Popocatépetl
Hallo Mike,

war ja 'ne prima Antwort!
Kannst Du mir jetzt auch noch erklären, warum man die gesammelte „Asche“ gut zum Düngen und/oder Bodenverbessern benutzt?
Zumindest ist das hier üblich

Gruss aus Mexiko

Michael

Gruß zum Vulkan…
Hi Michael

war ja 'ne prima Antwort!

Oh, Danke *erröt*

Kannst Du mir jetzt auch noch erklären, warum man die
gesammelte „Asche“ gut zum Düngen und/oder Bodenverbessern
benutzt?
Zumindest ist das hier üblich

Vulkanische Asche ist ja schon von Natur aus sehr feinkörnig und durch die meist unregelmäßige, lappige Form verfügen die Aschenpartikel über eine große Oberfläche relativ zu ihrem Volumen. Ausserdem handelt es sich meist nicht um spezielle Minerale, sondern oft um Glas. Dadurch sind derartige vulkanische Aschen sehr anfällig gegen Verwitterung, sie wandeln sich in Tonminerale um. Dabei werden die gebundenen Spurenelemente (Ca, Na, K !! P !! Mg etc) freigesetzt, die die Pflanzen zum Stoffwechsel benötigen. Die neu gebildeten Tonminerale haben z.T die Eigenschaft, diese Ionen schwach an sich zu binden und langsam freizusetzten (sozusagen Dauerdünger…).
Dadurch sind die Hänge der meisten Vulkane meist sehr fruchtbar, wenn sich die Asche zersetzt hat, bzw die Lava zerfallen ist (Der Zerfall und die Verwitterung von Laven dauert aber ein vielfaches länger als der Zersatz der Asche… Asche benötigt ein paar Jahre bis Jahrzehnte, Lava Jahrhunderte…
Und darum siedeln auch oft viele Menschen an den Hängen der Vulkane…

Alle Klarheiten beseitigt

Gruß und
Glückauf

Mike