Wer ist/war Aleister Crowley?

Hallo!

Dieser Name ist schon einmal gefallen und scheint eine Bedeutung in den Kreisen der Magie zu haben.
Wer weiss etwas über Aleister Crowley?

Ciao
Catmad

Hallo,

Dieser Name ist schon einmal gefallen und scheint eine
Bedeutung in den Kreisen der Magie zu haben.
Wer weiss etwas über Aleister Crowley?

http://www.hexenwelt.de/crowley.htm

Sonst einfach mal „Aleister Crowley“ bei Google eingeben - ca. 40000 Seiten.

Gruß

Thomas Miller

Hallo!

Mit was genau hat sich Crowley beschäftigt (Magie ist ja nur ein Oberbegriff)? Und was waren seine Gründe sein Leben lang damit zu verbringen Magie zu studieren?

Welche deiner Meinung nach sind die häufigsten Gründe wieso Menschen sich für Magie interessieren? Und „welche sind die edelsten Gründe“?

Ciao
Catmad

was der hat wirklich sein Leben lang Magie studiert- normalerweise bin ich ja net so der Typ, der sich im Esoterikforum aufführt, aber bei manchen Auswüchsen menschlciher Dummheit…Edle Gründe?! Was solld daran edel sein Hirngespinsten nachzujagen…
Tut mir leid-ich hab schon einiges von diesem typen gehört-meine Diagnose- Klappsmühle (wäre ihm jedoch net gut bekommen zu seiner Zeit :wink: )

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Hallo,

Mit was genau hat sich Crowley beschäftigt (Magie ist ja nur
ein Oberbegriff)? Und was waren seine Gründe sein Leben lang
damit zu verbringen Magie zu studieren?
Welche deiner Meinung nach sind die häufigsten Gründe wieso
Menschen sich für Magie interessieren? Und „welche sind die
edelsten Gründe“?

mir scheint bei Crowley - so weit ich ihn kenne (das ist nicht sehr gut) - in der Hauptsache die Selbstdarstellung im Zentrum zu stehen, verbunden mit einem Machtstreben und dem Hang, Ungewöhnliches zu praktizieren.

Edle Gründe? - Da bin ich überfragt.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

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Moment…
… nicht so schnell lesen, bitte ja!

was der hat wirklich sein Leben lang Magie studiert-
normalerweise bin ich ja net so der Typ, der sich im
Esoterikforum aufführt, aber bei manchen Auswüchsen
menschlciher Dummheit…Edle Gründe?! Was solld daran edel
sein Hirngespinsten nachzujagen…

Es geht hier um Geschichte!
Ich frage hier nicht nach ob Crowleys Taten (Sex-Orgien etc) edler Natur waren, sondern ob die Leute im Allgemeinen, die Magie studieren oder praktizieren es von ihrer Sicht aus „edlen“ Gründen tun!

Tut mir leid-ich hab schon einiges von diesem typen
gehört-meine Diagnose- Klappsmühle (wäre ihm jedoch net gut
bekommen zu seiner Zeit :wink: )

Eben weil er wie ich bisher erfahren konnte Crowley ein Mensch mit aufgeblähten Stolz/Ego war. Kein demütiger Mensch, sondern dachte er wäre etwas besonderes.
Das mit dem Antichristen hatte er auch vollkommen falsch verstanden.
Und das seine Frau sich mit ihm in Ägypten einen Scherz erlaubt hatte, war ihm wohl nicht bewusst! (Es soll Menschen geben, die sich von ihren Frauen wie Clowns anziehen lassen, und meinen sie wären hochmodisch angezogen. Der Kerl hat doch mit seinem Ding gedacht :wink: )

Hi,
Crawley war ein sexbesessener drogensuechtiger Psychopath. Mit sog. Magie versuchte er andere Menschen von sich abhaengig zu machen, besonders Frauen. Von ihm stammt der Satz: Wenn es Hitler nicht gegeben haette, so gibt es doch mich.
Zusammen mit anderen (Steiner, Reuss) war er massgeblich an der Grundsteinlegung der Naziideologie und des Rassenwahns beteiligt.

Peter

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Hi Catamd,

Hier findest du eine Biographie und Beschreibung A.C., die alle deine Fragen beantwortet.

Anna

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Sorry hier :

http://www.anthros-online.de/magie/oto.htm

Hi Catamd,

Hier findest du eine Biographie und Beschreibung A.C., die
alle deine Fragen beantwortet.

Anna

Von ihm stammt der Satz: Wenn es
Hitler nicht gegeben haette, so gibt es doch mich.
Zusammen mit anderen (Steiner, Reuss) war er massgeblich an
der Grundsteinlegung der Naziideologie und des Rassenwahns
beteiligt.

der typ scheint (dem zitat nach) nach dem herr hitler gelebt zu haben.
wie kann er dann massgeblich an der Grundsteinlegung der Naziideologie beteiligt gewesen sein?

Hi,
Ac lebte von 21.10 1875 bis 1.9.47

Peter

der typ scheint (dem zitat nach) nach dem herr hitler gelebt
zu haben.
wie kann er dann massgeblich an der Grundsteinlegung der
Naziideologie beteiligt gewesen sein?

Hi,

harsche Worte, das. Schon mal Crowley gelesen? Der fragliche Satz lautet übrigens „Before Hitler was, am I“ und ist so arg aus dem Kontext gerissen. Die Naziideologie und der Rassenwahn haben sicher leicht andere Quellen als ausgerechnet Crowley, dessen thelemitische Philosophie u.a. auf semitischen Wurzeln aufbaut. Obwohl Hitler ja (angeblich) von Crowleys Ideen angetan war (merkwürdig in dem Zusammenhang nur, dass die Nazis den O.T.O, G.D. usw. verboten haben). Man muss Crowley nicht mögen, aber das Meiste, was über ihn verbreitet wird, ist entweder esoterisch glorifizierter Blödsinn oder Hasstiraden christlich-fundementalistischer Autoren.

Gruss
Feanor *love shall be the law*

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Hi,

harsche Worte, das. Schon mal Crowley gelesen? Der fragliche
Satz lautet übrigens „Before Hitler was, am I“ und ist so arg
aus dem Kontext gerissen. Die Naziideologie und der Rassenwahn
haben sicher leicht andere Quellen als ausgerechnet Crowley,
dessen thelemitische Philosophie u.a. auf semitischen Wurzeln
aufbaut. Obwohl Hitler ja (angeblich) von Crowleys Ideen
angetan war (merkwürdig in dem Zusammenhang nur, dass die
Nazis den O.T.O, G.D. usw. verboten haben). Man muss Crowley
nicht mögen, aber das Meiste, was über ihn verbreitet wird,
ist entweder esoterisch glorifizierter Blödsinn oder
Hasstiraden christlich-fundementalistischer Autoren.

Hi,
deinen Ausfuehrungen entnehme ich, dass du Satanist bist.

Dazu dieses:
Mit Crowley verliert der aus dem französischen Kulturraum stammende Satanismus des 17. (Abbé Guiborg, Catherine Deshayes, Madame de Montespan) bis hin zum literarischen Satanismus des 19. Jahrhunderts (Charles Baudelairs, 1821 - 1867, Arthur Rimbaud, 1854 - 1891) endgültig seine Bedeutung (s. die einseitig gefärbten Ausführungen von Joachim Schmidt „Satanismus-Mythos und Wirklichkeit“, S.97, 131 Marburg 1992. Schmidt soll nach den beiden Grandt-Zwillingen und ihrem Buch „Schwarzbuch Satanismus“, S. 18, Augsburg, 1995 der in der Satanismus-Szene bekannte „Nadir“ sein. Außerdem soll er nach Kennern der Szene bekenndendes Mitglied des Ordo Saturni sein.) Im Gegenzug nimmt die Bedeutung und der Einfluß eines vom anglo-amerikanischen Kulturraum geprägten Satanismus zu. Crowley ist bis heute „Spiritus rector“ und Ideenlieferant für eine Vielzahl von Gruppen und Organisationen und ihren Ritualen geblieben. 1904 erhielt er in Kairo visionär eine Offenbarung von einem „Geistwesen“ namens „Aiwaz“ (oder auch „Aiwass“), einem Sendboten „Set’s“, dem König der Verwüstung und Zerstörung und dem Mörder des Osiris. Die Offenbarung findet ihren Inhalt im „Liber Al vel Legis“ („Buch des Gesetzes“) und soll den heranbrechenden neuen „Äon des Horus“ proklamieren. Aus seinem Liber OZ sub Figura LXXVI (zitiert bei Horst Knaut, „Das Testament des Bösen“, S. 171 f, Seewald 1979) entstammen die als thelemitisches Gesetz und als „Crowley-Charta“ bekanntgewordenen und bis heute bei den meisten Gruppen (nicht nur den thelemitischen) als heimlich-ideologisches Leitmotiv akzeptierten Gedanken:

"Das Gesetz des Starken: das ist unser Gesetz und die Freude der Welt.
Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
Du hast kein Recht als deinen eigenen Willen zu tun.
Tue den, und kein anderer soll Nein sagen.
Jeder Mann und jede Frau ist ein Stern.
Es gib keinen Gott außer dem Menschen.

Der Mensch hat das Recht, nach seinem eigenen Gesetz zu leben:
zu arbeiten wie er will,
zu spielen wie er will,
zu ruhen wie er will,
zu sterben wann und wie er will.

Der Mensch hat das Recht zu essen
was er will,
zu trinken was er will,
zu wohnen wo er will,
zu reisen auf dem Antlitz der Erde wie er will.
Der Mensch hat das Recht zu denken was er will,
zu sagen was er will,
zu schreiben was er will,
zu zeichnen, malen, schnitzen,
ätzen, gestalten und bauen wie er will,
sich zu bekleiden wie er will.

Der Mensch hat das Recht zu lieben wie er will;
auch erfüllet euch nach Willen in Liebe,
wie ihr wollt, wann, wo und mit wem ihr wollt!

Der Mensch hat das Recht all diejenigen zu töten, die ihm diese Rechte zu
nehmen suchen.
Die Sklaven sollen dienen.
Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!"

Hier wird defacto eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ausgerufen: die „Gods“ und das Palindrom dazu die „dogs“. „Die Dogs sollen machtlos dienen, die Gods regieren. Wer nicht erleuchtet ist, gilt als Sklave durch eigenen Willen. Doch sollen unsere Sklaven freie Männer sein. Sie sollen arbeiten, wo sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen. Der Unternehmer mag sie heuern und feuern wie er will. In dieser kontrollierten Anarchie gibt es keine Polizei (jeder sorgt mit Freundeshilfe für seine eigene Sicherheit), keinen Gesundheitsdienst und keinen Schulzwang. Kein Kind muß zu Schule ohne natürliche Neigung. Aufstiegschancen gibt es freilich genug. Wer die schweren magischen Prüfungen packt, kann sogar König werden, aus welcher Kaste auch immer er kommt. Aber die meisten sind ja zufrieden, wenn sie ein Stück Fleisch auf dem Tisch und ein Weib im Bett haben. Jeder tut eben, was er will: Laßt Schuster Schuster sein, Soldaten Soldaten, Physiker Physiker, Priester Priester! Keine Arbeitslosenunterstützung! Wer zu schwach zum Überleben ist, sei verdammt und tot! Amen.“ (aus: Josef Dvorak, „Satanismus - Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus Geschichte und Gegenwart“, S.123f, München 3. Aufl. 1994)

Dieses thelemitische Gesetz zementierte ein Unterdrückungssystem, daß im Grunde genommen nur einen „God“ zuließ und das war das „To Mega Therion-The Beast 666“. Er bestimmte die „Richtlinien der Politik“ und seinen Anordnungen, waren sie noch so unsinnig oder gefährlich, mußte unbedingt Folge geleistet werden! Dazu dienten Übungen und Trainings, die jeder durchlaufen mußte: von der Verpflichtung zur Führung des „magical record“, ein Tagebuch, das Crowley zur Begutachtung vorgelegt werden mußte, bis dahin, das Zeitungslesen verboten war und Außenkontakte auf ein Minimum reduziert wurden. Die Neophyten (1. Initiationsgrad) durften nicht das Wort „Ich“ gebrauchen. Bei Verletzung dieser Regel mußten sie sich mit einem Rasiermesser Schnitte in den Unterarm zufügen (s. Harald Baer, a.a.O., S. 18).

Crowley übernahm 1921 die Leitung des O.T. O. (Ordo Templi Orientis) vom damaligen Agenten Theodor Reuß und verlagerte einen Teil der Aktivitäten in die USA nach Kalifornien. In der Folge wurden aus der kalifornischen Sektion 40 „aktive Abteilungen“ gegründet, die zum Teil bis heute noch aktiv sind. 1947 starb Crowley zweiundsiebzigjährig als Alkoholiker und geistig umnachtet. In seinem Tagebuch gesteht er, daß er sich „hervorgetan“ hat „durch Verderbtheit und getrunken nach den 333 Regeln des Suffs“ (s. John Symonds, „Aleister Crowley-Das Tier 666“, Basel 1983).

weiteres:
"Wenn Hitler nicht gewesen wäre so gibt es doch mich”, bleibt ein traurig berühmter Satz von Crowley. Für den Literaturkritiker H. Perston: „Crowley wollte wie Rimbeau das Übernatürliche durch die Poesie erreichen. Als sie Inspiration verschwand erreichte er dieselben Resultate durch die zeremonielle Magie.“
Crowley wurde am. 12.10.1875 in Leanmington einem Ort nahe bei Manchester als Sohn eines reichen Kaufmanns, der die radikalste Protestantische Religion praktizierte, die sich die Brüder von Plymouth nannte. Seine Mutter praktizierte Puritanismus und Intoleranz bis zur Vollendung. Das war die triste Kindheit des A. Crowley, ohne Spielzeug, ohne Zerstreuung ohne das kleinste Gefühl von Liebe, Opfer der schwersten Strafen. Daher kann man seinen Hass auf alles, was mit Religion zu tun hatte, besonders auf das Christentum verstehen. Mit 14 vergewaltigte er sein Kindermädchen. Nachdem er seine schreckliche Kindheit in der Institution der Brüder von Plymouth überstanden hatte, schrieb sich Crowley in Oxford ein. 1897 erbte er von seinen verstorbenen Eltern ein stattliches Vermögen, das es ihm erlaubte ungezwungen zu leben und sich seinem Lieblingssport zu widmen, dem Alpinismus. Dann veröffentlichte er Alcadama ein poetisches Werk, das ihn in Nähe eines Vergleiches mit Baudelaire brachte. Darüber hinaus interessierte er sich seit langem für die hermetische Literatur für die Alchemie und die R+C. 1898 traf er in der Schweiz den Alchemisten Julien Baker, der ihn Georges Cecil Jones vorstellte, der ihn wiederum in den ersten Grad des GD (Golden Dawn) einweihte. Die Initiation fand am 18.11.1898 statt und Crowley erhielt seinen Ordensnamen Perdubaro. Er durchlief sehr schnell die einzelnen Grade der Hierarchie des Golden D und wurde bald einer der obersten Dirigenten. Zurück in London teilte Crowley mit einem Mitglied von GD, Allen Bennett, einem Eingeweihten des Tandra, die Wohnung, der die verschiedenen Wünsche A. Crowleys teilte: Homosexualität und Drogen. Das Abenteuer war von kurzer Dauer, nur einige Monate lang,
Bennett reiste nach Asien und Crowley nach Schottland, wo er das Herrenhaus Burleskin kaufte am Rande von Loch Ness. Hier gab er sich den magischen Praktiken und dem Okkultismus hin. 1900 erschien es unmöglich, den Orden des GD aufrecht zu erhalten und er machte sich daran, seine eigene initiatische Gesellschaft zu gründen. Abgesehen davon führte Crowley ein abenteuerliches Leben rund um die Welt voll mit Drogen und sexuellen Ausschweifungen. Bemerkenswert aber ist, dass anlässlich der Kriegserklärung von 1939 er sich unter denjenigen wiederfand, die sich bedingungslose Antinazis nannten und er schlug sogar W. Churchill vor, ein unfehlbares magisches Mittel zu haben, den Krieg zu gewinnen. Allerdings weigerte sich der Premier ihm zuzuhören. Man hat unterstellt, dass dies von Seiten Churchills ein außerordentlicher Fehler war. Am 1.9.1947 starb Crowley und noch im Tode beschuldigte er seinen Arzt, dass er ihm Morphium verweigert hätte und es deswegen zu einem Herzanfall gekommen sei. Kurz darauf starb sein Arzt bei einem Autounfall.

Es war William Butler Yeats, der das Schisma des GD gründete. Er hatte die Devise erlassen, der Dämon ist der umgekehrte Gott.

Ein berühmter Text bei den Okkultisten ist der, den man Crowley zuschreibt: „Was die geheimen Chefs betrifft, kann ich ihnen nichts sagen. Ich kenne nur ihre irdischen Namen und ich kenne sie nur durch gewisse geheime Devisen. Ich habe sie nur sehr selten in ihrem physischen Körper gesehen und in diesen wenigen Fällen fand das Rendezvous mit ihnen im Astralraum statt. Sie trafen mich physisch zu festgesetzten Zeiten und festgesetzten Orten. Ich glaube, es handelt sich um menschliche Wesen, die auf dieser Erde leben, aber sie besitzen schreckliche und übermenschliche Eigenschaften.
Ich fühlte mich während des Kontaktes mit ihnen von einer so schrecklichen Kraft ergriffen, dass man es mit keiner anderen Situation vergleichen kann, wie in einem Gewitter, wenn der Hagel niederfällt. Ich verlor den Atem und bin mehrmals in Ohnmacht gefallen. Die psychische Sensation war begleitet von Kälteschauern und von Blutungen aus Nase und Mund“
Dazu hat Arthur Machen geschrieben, dass man solche als luziferische Ethik bezeichnen könnte. "Diese übermenschlichen perversen Wesen sind auch ein Teil der geistigen Welt. Der gewöhnliche Mensch fleischlich und gefühlsmäßig wird niemals ein großer Heiliger noch ein großer Fischer, die die wirklich groß sind im Guten wie im Bösen, sind die, die sich von den unvollständigen Kopien entfernen und sich dem perfekten Originalen näheren. "
Diese okkulte Philosophie war wie geschaffen für die Ideologie des Nationalsozialismus. Und sie wurde zuerst von Rudolf Hess, dem Stellvertreter Hitlers, aufgegriffen, der 1894 in Ägypten geboren worden war und geprägt von den Mysterien, die sich in diesem Lande entwickelt hatten. ………………

Crowley war ein drogenabhaengiger Psychopath. Aber wenn du ihn dir als Vorbild nimst - bitte, das ist deine Sache.

Peter

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Hi,

deinen Ausfuehrungen entnehme ich, dass du Satanist bist.

Du entnimmst falsch bzw. dagegen verwehre ich mich denn doch entschieden.

Dazu vielleicht noch was Grundsätzliches:

Einen historisch gewachsenen „Satanismus“ gibt es nicht bzw. er ist eine pure Erfindung der christlichen Kirchen. Die ganzen aus dem Mittelalter bis hin zu den Hexenprozessen überlieferten Zeugnisse der Teufelsanbetung, z. B. gegen die Templer oder den französischen Marschall Gilles de Rays, erweisen sich im Nachhinein als haltlos. Hier wurden aus politischem Kalkül, Geldgier oder schlimmstenfalls fehlgeleiteter Sexualität beschuldigt und gemordet. Der klassische Satanismus, wie ihn z. B. auch Huysmans in „La Bas“ beschreibt, ist eine Erfindung gelangweilter Aristokraten des 19. Jh. und als exzentrische Spinnerei nicht weiter ernst zu nehmen. Ähnlich ist wohl die „First Church of Satan“ von La Vey, einem IMHO durchgeknallten Althippie, zu bewerten. Das, was heute so landläufig unter Satanismus verstanden wird, sind (meist jugendliche) Spinnereien, rangierend von harmlos bis gemeingefährlich, die man zwar psychopathologisch beobachten sollte, mit „Religion“ aber nichts zu tun haben.

Und noch was: um Satanist zu sein, müsste ich erst mal die Existenz des jüdisch / christlich / islamischen Gottes anerkennen…

Nun zu Deinem Posting:
Du zitierst schön viel, bei näherem Hinsehen von christlich-katholisch geprägten Autoren. Die können zu gar keinem anderen Ergebnis kommen. Ein paar Bemerkungen dazu:

1904 erhielt er in Kairo visionär eine Offenbarung von einem „Geistwesen“ namens „Aiwaz“ (oder :auch „Aiwass“), einem Sendboten „Set’s“, dem König der Verwüstung und Zerstörung und dem :Mörder des Osiris.

Das ist, sorry, schlicht falsch. Wie wir bei Crowley und auch Gregorius nachlesen können, wird Aiwass als Sendbote von Thot, dem ägyptischen Gott der Weisheit bezeichnet.

: „Das Gesetz des Starken: das ist unser Gesetz und die Freude der Welt.
:Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.
:…
:Liebe ist das Gesetz, Liebe unter Willen!“

Auch hier wird wieder schön zitiert, aus dem Liber Al vel Legis, dem De lege Libellum etc. - leider auf deutsch. Das Englische hat denn doch gewisse Feinheiten, die sich der deutschen Übersetzung entziehen. Do what thou willth, shall be the law heisst es da, nicht etwa do, what you want. Die Idee ist übrigens nicht gerade neu und auch, wie der ganze „Thelema“-Gedanke, nicht von Crowley erfunden.
Wir finden ihn bereits 1532 bei dem grossen Humanisten und Philosophen Francoise Rabelais in seinem Werk „Gargantua und Pantagruel“ (dessen Lektüre ich wärmstens empfehle - ein grosser philosophischer Spass). Reichlich amüsant auch, dass auch Michael Ende das thelemitische Motto in seiner „Unendlichen Geschichte“ benutzt - und auch vollständig richtig interpretiert…

Lesen wir doch mal die zitierten Verse ein wenig vorurteilsfrei. Welche Essenz finden wir?

  1. Jedes menschliche Wesen ist vollkommen, einzigartig und göttlich
  2. Der Wille oder der einzigartige Zweck eines jeden Individuums ist das Gesetz
  3. Liebe unter freiem Willen, ohne Zwang, ist die bindende Kraft

Hier wird defacto eine Zwei-Klassen-Gesellschaft ausgerufen:

Hier spricht wieder der Moraltheologe. Aber welche Religion tut dies nicht? Die anerkannten Weltreligionen unterscheiden zwischen den Frommen, Reinen und Bussfertigen, denen das Paradies gehört und den Sündern, die der Verdammnis anheim fallen. Der Thelemit erkennt als einzige Sünde den schwachen oder nicht erkannten Willen an, die Unfähigkeit, sich gegen Unterdrückung zu wehren.
Wer aus freiem Willen oder aus Mangel an Willen sich selbst versklavt, der ist eben verdammt (i.e. kann nicht zur spirituellen Grösse gelangen).

Dieses thelemitische Gesetz zementierte ein Unterdrückungssystem,

Tsk tsk, man schaue sich mal sogenannte Initiationsriten div. „Naturvölker“ an oder auch manch rigide Ordensregel eines christlichen Ordens, nicht wahr…

„Wenn Hitler nicht gewesen wäre so gibt es doch mich“, bleibt ein traurig berühmter

Satz von Crowley.

Durch blosse Wiederholung wird eine Übersetzung nicht richtiger, oder? Nochmal: das Zitat lautet „before Hitler was, am I“ . Wie Du weiter unten richtig zitierst, fand man Crowley bei Kriegsausbruch
auf der Seite der radikalen Nazigegner…

Diese okkulte Philosophie war wie geschaffen für die Ideologie des Nationalsozialismus.

Den Beweis hast Du mir zwar noch nicht erbracht, aber bitte. Obwohl sich die offiziellen Biographen des 3. Reichs dazu nicht äussern, haben Hitler und auch ein paar andere Nazigrössen Kontakt zur Thule-Gesellschaft gehabt (vom äusserst dubiosen Rudolf von Sebottendorf, einem selbsternannten Adligen, „Rosenkreuzer“ und Germanen-Mystiker gegründet). Erheblich prägender für das menschenverachtende System der Nazis dürften die Bücher Gobineaus und Chamberlains, die Werke von Nietzsche, dem Haus- und Hofmystiker Rosenberg, den Wirtschaftsprognosen Feders und der Blut- und Boden-Dichtung Eckarts gewesen sein - bis auf Nietzsche vollständiger Blödsinn.

Und sie wurde zuerst von Rudolf Hess, dem Stellvertreter

Naja, ob man als 13-jähriger (in dem Alter war Hess bereits in einem evangelischen Internat in Bonn),
bereits von den Mysterien Ägyptens geprägt sein kann? Ich weiss nicht… Gut, auch Hess war Mitglied der Thule-Gesellschaft, hier wurde aber hauptsächlich mystifiziertes Germanentum propagiert (das es in dieser Form sicher nie gegeben hat!)

Crowley war ein drogenabhaengiger Psychopath.

Gut, Crowley hat Drogen genommen. Das hat er mit Wilde, Yeats, Castaneda, Burroughs u. a. gemeinsam. Na und?
Crowley war „sexbesessen“ - wie Boccacio oder Casanova
Crowley hat getrunken - wie Hemmingway oder Bukowski

Psychopath? Nein, vielleicht ein wenig ego- und megaloman.

Aber wenn du ihn dir als Vorbild nimst - bitte, das ist deine Sache.

Als Vorbild nicht. Als Anregung? Klar, warum nicht.

Gruss
Feanor

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Hallo Anna, was hast du mit A.C. zu tun?
bernard, den du schon kennst?