Kleine Zeitschrift veröffentlichen

Hallo,

ein Freund, mein Bruder und ich kamen auf die Idee eine Zeitschrift zu veröffentlichen.

Wir drei wohnen im essener Stadteil Borbeck, welcher ca. 13.500 Einwohner hat. Es gibt einen großen Ortskern, mit vielen Geschäften und Dienstleistern. Halt wie ein kleines Dorf.

Das besagte Magazin, welches die Bereiche Sport, Kultur, Musik und Politik thematisiern soll, soll sich allein auf Borbeck beziehen und auch nur dort zu erhalten sein.

Gedacht haben wir, dass dieses Magazin kostenlos in Geschäften und bei Dienstleistern in Borbeck ausliegt. Die Finanzierung soll über den Verkauf von Werbeanzeigen an in Borbeck-stämmige Unternehmen erfolgen.

Zum Start haben wir an eine Auflage von ca. 3000 Examplaren gedacht.

Nun zu meiner Frage…

Meint ihr dass das eine gute bzw. umsetzbare Idee ist!? Oder handelt man sich sogar auf irgendeiner Art und Weise Ärger ein? Müssen wir etwas beachten, also Finanzamt oder so?

Nun zu meiner Frage…

Meint ihr dass das eine gute bzw. umsetzbare Idee ist!?

Das kann hier keiner wirklich einschätzen. Es gibt heutzutage zu vile zu lesen. Daher ist schon mal die Frage, ob wie das inhaltlich gestaltet werden soll. Ferner geht es um die optische Aufmachung.

Oder
handelt man sich sogar auf irgendeiner Art und Weise Ärger
ein?

Das kommt drauf. Insbesondere ob die Texte selber verfasst sind oder abgeschrieben, eben geguttenbergt. Erwischen tut es den, der seine Rübe als ViSdP herhalten muss.

Müssen wir etwas beachten, also Finanzamt oder so?

Ne ziemliche Menge. Hier wird es keinen geben, der das erschöpfend abarbeiten kann oder will. Macht ein Existenzgründerseminar!

Klar ist auch. Mit dieser Idee starten jedes Jahre einige und versuchen dann den Gewerbetreibenden die Kohle abzunehmen für die Werbeanzeigen. Frag mal ein paar Gewerbetreibende, was die darüber erzählen können, wenn mal wieder der nächste Zeitschriftenanzeigenwerber vorbeikommt. Insbesondere die üblichen, wie Autohäuser, können ein Lied davon singen.

Für den Gewerbetreibenden muss es einen Nutzen bringen. Wenn die Zeitung keiner liest, werden die nicht werben. Um um gelesen zu werden, müsst ihr erstmal Werbeeinnahmen haben, um das Ding drucken zu können. Ein Teufelskreis.

Hallo,

ich setze jetzt einmal Kenntnisse im Journalismus, Homepagegestaltung und Gestaltung von einer Tageszeitung voraus.
Zusätzlich sind die Gründer bestimmt bereit ca. 15 Stunden tägliche Arbeitszeit einzusetzen.
Die Kosten für die notwendigen Computer setze ich einmal mit ca.
25.000 € für den Anfang an.
Zusätzliches Personal für Aufnahme von Anzeigen, Austragen der Zeitschrift usw. ist bestimmt auch schon vorhanden.
Und die notwendigen Kontakte zu den Firmen, Vereinen, Politikern,
Gemeindeverwaltungen bestehen sicher auch schon.
Das wichtigste noch am Rande - Konkurrenz ist natürlich auch keine da.

Wenn dies alles passt, versucht Euer Glück.

ups… fast den Begriff Finanzamt überlesen.

Wenn sich jemand selbständig macht, sollte er allerdings darüber informiert sein, dass man auch eine Gewerbeanmeldung benötigt und somit von der Finanzbehörde als zahlender Kunde gerne gesehen wird.

Gruß Merger

„Die Kosten für die notwendigen Computer setze ich einmal mit ca.
25.000 € für den Anfang an.“

Ja, das war 1990 so. Heute kann jeder PC druckbare Seiten gestalten, mit Gratis-Software.

Gruß aus Berlin, Gerd

Hallo!

Ja, das war 1990 so. Heute kann jeder PC druckbare Seiten
gestalten, mit Gratis-Software.

Jain - wenigstens nicht im gewerblichen Bereich. Da würde ich wenigstens 8.000 Euro in die Hand nehmen für 2 anständige Macs sowie 2 InDesign.

Gruß
Falke

1 Like

„Die Kosten für die notwendigen Computer setze ich einmal mit
ca.
25.000 € für den Anfang an.“

Ja, das war 1990 so. Heute kann jeder PC druckbare Seiten
gestalten, mit Gratis-Software.

Dann würde mich einmal interessieren, wie man mit solch einem PC
die Auflage einer Tageszeitung oder Wochenzeitung drucken soll ?

Wielange denkst Du ist so ein PC für eine Auflage im Einsatz.

Und wer hier noch an Gratis-Software denkt, der sollte schnellstens
den Gedanken aufgeben, eine Zeitschrift herauszugeben.

Gruß Merger

Wie Poster Denker a.D. schon erwähnt hat, druckt ein PC nichts, sondern ein Drucker.

Meiner hat 120,- gekostet und lasert immer noch auf der ersten Kartusche vom Hersteller. Danach liegt die zweite bereit für 20,-, macht 140,-, was bei 3000 Examplaren natürlich schneller alle ist.

Das reicht aber für den Anfang, für eine Broschüre mit A5. Sodann kann man seine Druckvorlage zum Offsetdrucker geben, für kleinere Auflagen zum Copyshop, die kopieren A3, was man locker zu einer A4-Broschüre falzen kann.

Zur (Gratis-)Software: Man benötigt Spaltensatz und die Einbindung von Bildern, von Fotos und Grafiken. Das bietet OpenOffice.org mit Writer. Gratis.

Hat man damit erfolgreich zehn Auflagen verkauft, kann man sich ja InDesign zulegen oder Pagemaker oder so. Oder sich zunächst mal ebenfalls im Open-Source-Bereich verbessern.

Man kann natürlich auch gleich einen Rolls-Royce kaufen und dann eine Kleinanzeige aufgeben: „Biete Fahrdienst mit Luxuslimusine an!“ Oder halt erst mal mit einem gebrauchten Daimler anfangen :wink:.

Und man kann auch Einsteiger ins Gewerbe abschrecken durch Luxus-Angaben …

Gruß aus Berlin, Gerd

Hallo Gerd,

wenn Du meine erste Antwort richtig gelesen hättest, dann hättest Du erkannt dass ich von Computern schrieb.

Und zu einer Computerausstattung (Hardware) gehören einige Geräte,
wie z.B. Drucker, Plotter, Scanner usw.

Aber das muss ich Dir ja vermutlich nicht erklären.

Nur nebenbei bemerkt: bei der Auflösung einer kleiner Zeitung habe ich mitgewirkt und daher ist mir bestens bekannt, was für eine
Computerausstattung normalerweise vorhanden ist.

Es steht mir fern, Neueinsteiger von diesem Gewerbe abzuschrecken.
Jedoch sollten sie wissen auf was sie sich einlassen.
Man hat sehr schnell einige Tausender in den Sand gesetzt, weil man sich auf solche Hinweise wie von Dir verlassen hat.

Gruß Merger

Man hat sehr schnell einige Tausender in den Sand gesetzt,
weil man sich auf solche Hinweise wie von Dir verlassen hat.

Alles klar, Merger, man muss auch auf sämtliche Risiken hinweisen.

Nur geht man bekanntlich nicht pleite, weil Layout und Design eines Magazins zu Beginn nicht dem Optimum entsprechen - wenn der Inhalt gut ist.

1989 hatte ich mir mal den Spass erlaubt, zwei Fachmagazine mit ihren teuren Macintoshs und ihrer Hochglanz-Optik und ihren mäßigen Inhalten herauszufordern durch eine Persiflage mittels eines Atari 1040, einer Software für 200,- DM und eines 24-Nadeldruckers und einer A3-Kopiermaschine (die war nicht meine).

Der Erfolg ist heute noch Legende.

Jetzt muss man mir heute nur noch verraten, was an einem guten Magazin per OpenOffice die Leser abschrecken sollte: Der fehlende … Huch, fällt mir gah nix zu ein …

Gruß aus Berlin, Gerd

Hallo Gerd,

Jetzt muss man mir heute nur noch verraten, was an einem guten
Magazin per OpenOffice die Leser abschrecken sollte: Der
fehlende … Huch, fällt mir gah nix zu ein …

den Leser schreckt das Programm sicherlich nicht ab.

Nur ich bedauere schon jetzt denjenigen der die Texte mit diesem Gratis-Programm eingibt.
Und das teuerste dafür ist wohl die Arbeitszeit.

Man kann auch heute noch Programme mit der entsprechenden Betriebssoftware aus dem Jahr 1990 (Computer-Steinzeit) verwenden.

Gruß Merger

Nehme alles zurück

Wie Poster Denker a.D. schon erwähnt hat, druckt ein PC
nichts, sondern ein Drucker.

Ich ziehe das Posting zurück. Ich hatte in deinen Text mehr Vernunft hineininterpretiert als drin war.

Das reicht aber für den Anfang, für eine Broschüre mit A5.
Sodann kann man seine Druckvorlage zum Offsetdrucker geben,
für kleinere Auflagen zum Copyshop, die kopieren A3, was man
locker zu einer A4-Broschüre falzen kann.

Damit wirst Du heute keine müde Mark verdienen. Selbst Schülerzeitungen sind heute deutlich professioneller gedruckt. Das mag 1989 funktioniert haben, aber nicht mehr heute. Abgesehen davon, daß dein Verfahren noch nicht einmal wirklich wirtschaftlich ist.

Ein 32seitiges Heft, 1000 Auflage, 90 g Bilderdruck matt, 4farbig (!) kostet im Offsetdruck etwas über 450 Euro brutto. Rechne ich im Copyshop 5 Cent pro Kopie, komme ich auf 400 Euro für die gleiche Seitenzahal und Auflage - s/w, Kopierpapier, und ich muß auch noch selbst heften und falten …

Für eine Offset-Druckvorlage benötigt man übrigens heute gar keinen eigenen Drucker mehr. Das ist die Technik inzwischen weiter.

Das bietet
OpenOffice.org mit Writer. Gratis.

Wenn Du wenigstens Scribus genannt hättest … aber mit einemn Textverarbeitungsprogramm ein Heft ansprechend gestalten zu wollen, ist utopisch.

Hat man damit erfolgreich zehn Auflagen verkauft

Was in diesem Fall nicht passieren wird. Glaube mir: Solche Dinger habe ich schon hundertfach untergehen sehen.

Auch Anzeigenkunden sitzt das Geld nicht so locker in der Tasche. Warum sollte jemand in etwas inserieren, was auf den ersten Blick nach Dilletantismus und Unprofessionalität aussieht?

Wie ich schon schrieb, irrt ihr euch beide, nur in unterschiedliche Richtungen. Dein handkopiertes Machwerk dürfte ebenso scheitern wie Mergers 25000-Euro-Investition.

Ich selbst habe eine Designstudio und produziere diverse Zeitschriften; meine Technik (für zwei Arbeitsplätze) hat einen Wert von vielleicht 5000 bis 7000 Euro. Da könnte man aber auch noch ein paar Abstriche machen für den Anfang.

Wichtiger noch als die Technik ist aber auch das gestalterische und journalistische Fachwissen. Da kann man mehr als genug falsch machen, was die Lesbarkeit und auch auch die Atttraktivität des Heftes dauerhaft ruiniert.

M.

2 Like

Rechne ich im Copyshop 5 Cent pro Kopie

… pro doppelseitigem Blatt, also 2,5 Cent pro Kopie. Und das ist ein verdammt guter Preis. :smile:

Ich möchte mal sagen: Spätestens ab einer Auflage von 250 ist der Copyshop wirtschaftlich hoffnungslos unterlegen, von der mangelnden Druckqualität ganz zu schweigen. Und 250 ist noch keine Auflage, um das wirtschaftlich zu betreiben.

Du fragst ernsthaft, was an so einem selbstzusammengeschusterten Heft minderer Druck- und Gestaltungsqualität die Leser abschrecken könnte? :smile:

Gruß,
Max

Und 250 ist noch keine Auflage, um das wirtschaftlich zu betreiben.

Nun, 250 Exemplarer dürften reichen, um die Inserenten und Autoren mit Belegexemplaren auszustatten… :smile:

osmodius

1 Like

Hallo,

Wie ich schon schrieb, irrt ihr euch beide, nur in
unterschiedliche Richtungen. Dein handkopiertes Machwerk
dürfte ebenso scheitern wie Mergers 25000-Euro-Investition.

ok… vielleicht habe ich etwas für den Anfang übertrieben.

Allerdings bringt es niemandem etwas, wenn er davon ausgeht, dass er nur einen PC benötigt für 800 €. Drucker und sonstige Geräte sind nicht erforderlich. Und ein Gratis-Programm aus dem Internet ist ausreichend für die Gestaltung von Anzeigen und sonstigen Texten.

Auf jeden Fall sollte man nach kurzer Zeit mit ca. 3 - 4 Eingabegeräte rechnen die mit einander vernetzt werden müssen + entsprechende Drucker, Internetvernetzung, Telefonanlage, Scanner usw.
investieren. Und schon sind wir meinen genannten 25.000 €.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass meine Ehefrau Journalistin ist und vor einigen Jahren mit einem Kollegen zusammen eine „kleine Zeitung“ in Hessen hatte.

Gruß Merger

Hallo Sibbi,
Freunde von mir geben seit Jahren eine KneipenZeitung heraus. http://www.kiezundkneipe.de/ Vielleicht können sie Dir ja weiterhelfen, mail sie doch einfach an.
Grüße
Almut