Neuer LED Scheinwerfer bremst Vorderrad

Hallo Radexperten,

habe mir einen LED Scheinwerfer ans Rad montiert.
Es ist der „LUMOTEC IQ Cyo R senso plus“.
http://www.bumm.de/produkte/dynamo-scheinwerfer/lumo…
Rücklicht ist der „TOPLIGHT Flat“
http://www.bumm.de/produkte/dynamo-ruecklicht/toplig…

Vorher war ein Halogen Scheinwerfer montiert.

Nun ist es so das ich schon beim Schieben, während das Licht an ist,
bemerke das das Radl schwergängiger läuft.
Beim Fahren bemerke ich eine leichte Vibration über den Lenker die
anscheinend vom Nabendynamo kommt.
Ich bemerke auch durch drehen des Vorderrads das das Rad mit dem
neuen Scheinwerfer mehr bremst als mit dem vorherigen Halogen
Scheinwerfer.

Polung habe ich nach Anleitung montiert (schwarz weißes Kabel an Masse
beim Nabendynamo).
Licht und Funktion ist normal soweit ich das beurteilen kann.

Ist das normal? Hat der Scheinwerfer so eine hohe Stromaufnahme das er
mehr bremst als ein Halogenscheinwerfer?

Hat jemand auch diesen Scheinwerfer und kann das bestätigen?

Gruß
Andreas

Hallo,

Ich bemerke auch durch drehen des Vorderrads das das Rad mit
dem neuen Scheinwerfer mehr bremst als mit dem vorherigen Halogen
Scheinwerfer.

Das ist womöglich mehr Einbildung, mehr Licht - mehr mechanischer Input. Wenn der Scheinwerfer funktioniert, kann es keinen fühlbaren Unterschied geben. Nur wenn er dunkel bliebe, wäre ein Kurzschluss wahrscheinlich. Dann dreht der Dynamo etwas schwerer.

Ist das normal? Hat der Scheinwerfer so eine hohe Stromaufnahme, dass er
mehr bremst als ein Halogenscheinwerfer?

Nein, gebräuchliche Fahrraddynamos sind Klauenpolgeneratoren und damit fast Konstant(wechsel)stromquellen. Der Strom ist (fast) nicht allein durch die Last variierbar. Das Einzige, was veränderlich ist, ist die über der Last abfallende Spannung, welche von der Lastimpedanz abhängt. Angeblich liegen Impedanzwerte der neuartigen LED-Lichtspender eher etwas über den von althergebrachten Glühlampen. Dadurch fällt an den 500 mA Nennstrom mehr als 6 V Spannung ab und daher kann mehr Leistung in Licht umgesetzt werden als es die Nennwerte vermuten lassen. Einzige Bedingung ist eine ausreichende Raddrehzahl.
Diese höhere elektrische Leistung muss mechanisch auch irgendwie bereitgestellt werden. Allerdings ist das meiner Meinung nach vernachlässigbar. Im Fall geringerer Lastimpedanz fällt mehr Spannnung direkt über der Stromquelle ab und es entstehen höhere thermische Verluste. Ich kann aber auch falsch liegen, also keine Gewähr für diese Aussage… Selbst wenn dieses etwa eine Watt mehr Leistung zwei oder drei Watt mehr mechanische Leistung erfordern würde, wäre das niemals praktisch beim Schieben oder Fahren spürbar.

Hat jemand auch diesen Scheinwerfer und kann das bestätigen?

Ich habe einen, eigentlich zwei so ähnliche, als IQ Fly-Variante, einmal in neuerer Generation mit Tagfahrlicht und einmal älter und ohne. Das ist ja quasi das Schwestermodell.

Dass man einen Unterschied zwischen Licht ein und Licht aus merkt, ist wahr. Allerdings bekommt man dies nur mit, wenn man das Vorderrad anhebt und von Hand dreht. Es bleibt mit Licht schneller stehen. Die Vibrationen sind beim Fahren auch nicht zu merken. Also ist erst recht kein Unterschied in Abhängigkeit der Scheinwerferleuchtmittelart denkbar.

Versuche doch mal, deine subjektiven Feststellungen zu verifizieren: Sollte irgendwo in Reichweite ein kurzes Gefälle sein, bei dem man durch Rollen aus dem Stand nicht mehr als 15 km/h erreicht (sonst funkt der Luftwiderstand zu stark dazwischen) und dann flach ausrollt (irgendeine Rampe oder sowas), markiere dir jeweils mit dem einen und dem anderen Scheinwerfer mehrmals die Stelle, bis zu der du rollst. Signifikante Unterschiede sollten so feststellbar sein. Es darf natürlich nicht sehr windig sein und auch sonst möchten die Randbedingungen etwa gleich sein.

MfG,
Marius

Hat jemand auch diesen Scheinwerfer und kann das bestätigen?

Den gleichen Scheinwerfer habe ich auch, eine besondere Schwergängigkeit oder gar Rütteln habe ich nicht bemerkt. Er bremst ähnlich wie mit dem zuvor montierten Halogenscheinwerfer (6 V, 2,4 W und Suppressordiode).

Der Dynamo bremst, wenn er Energie liefert, das ist normal. Beim Fahren merke ich das kaum, die Rollreibung der Reifen ist größer. Und im Vergleich zum Reibrad-Dynamo bremst der Nabendynamo viel weniger.

Nabendynamos liefern um 500 mA, nahezu unabhängig von Last und Drehzahl. Wird der Scheinwerfer nach kurzer Fahrt warm? Wenn nein, dann müsste alles okay sein.

Bernhard

Hallo,

Danke für die Antworten.
Als ich das LED Rücklicht anbrachte habe ich den Widerstand
nicht montiert der dabei war. Also habe ich mich wahrscheinlich an
die Leichtgängigkeit ohne Widerstand gewöhnt.
Das dürfte auch der Grund sein warum in 2 Jahren 5 Glühbirnen vorne
durchgebrannt sind.

Gruß
Andreas

Hallo nochmal,

Als ich das LED Rücklicht anbrachte habe ich den Widerstand
nicht montiert der dabei war.

Da war ein Widerstand dabei? Das habe ich ja noch nie erlebt oder gehört.

Das ist für mich nur so erklärbar, dass der Hersteller wohl eingesehen hat, dass das Rücklicht nicht die für Rücklicht-Glühlampen üblichen 100 mA aufnimmt. Das ist aber absolut die Regel bei den LED-Rücklichtern. Offenbar soll mit dem Widerstand ein zusätzlicher Strom verheizt werden, sodass dieser zusammen mit dem Rücklicht wieder 100 mA aufnimmt. Damit wird ein Anstieg der Spannung über 6 V wegen höherer Bürde vermieden.

Das dürfte auch der Grund sein warum in 2 Jahren 5 Glühbirnen
vorne durchgebrannt sind.

Ja, das kann schon sein, aber solche Scheinwerferlampen sind sowieso sehr kurzlebig. Also wenn man viel mit Licht fährt, kann das auch normal sein. Beim Auto ist ja die Hauptscheinwerferlampe auch das am häufigsten zu wechselnde Leuchtmittel.

Ich bleibe aber bei der Auffassung, dass ein spürbarer Unterschied bei der Abbremswirkung des Dynamos zwischen LED- und Halogenscheinwerfer unwahrscheinlich ist, selbst wenn du dich daran gewöhnt hattest, dass vorher durch den weggelassenen Widerstand sich etwas mehr Spannung im System eingestellt hat. Im Gegenteil: Damit wurden sogar schon zuvor die Verhältnisse, die jetzt auch herrschen, gebildet - nämlich eine höhere Leistungsabnahme durch höhere Spannung.

MfG,
Marius

Moin,

Da war ein Widerstand dabei?

Vielleicht war der „Widerstand“ ja in Wahrheit eher eine Überspannungsschutz-Diode :wink:

VG
J~

Problem gelöst
Hallo,

der Schnellspanner war offen…
Zum Glück bin ich keine große Tour geradelt.

Trotzdem danke für die Antworten.

Gruß
Andreas

ayayay…

Hallo,

auch wenn hier der offene Schnellspanner die Ursache war, so ist die ultimative Maßnahme gegen den bei ausgeschaltetem Licht höchst überflüssigen induktiven Widerstand der Einbau eines mechanisch abschaltbaren Nabendynamos, wie z. B. des Supernova „Infinity 8“ oder des Renak „Enparlite 2“. Letzterer ist zudem auch noch vergleichsweise schlank und leicht.

Gruß
Uwe