Hallo
Aber in der Oberstufe? Sollten Schüler zu dem Zeitpunkt nicht bereits wissen, dass die Noten vor allem für ein Abitur und den eventuellen Beruf wichtig sind?
Natürlich wissen sie es - theoretisch.
Die Frage wäre ja noch, wofür das Abitur und der Beruf wichtig sind.
Richtig begreifen tut man doch nur das, was man schon praktisch kennengelernt hat. Zum Beispiel kann man sich in dem Alter doch nicht wirklich vorstellen, dass man jemals in seinem Leben tatsächlich 30 oder gar noch älter wird. Vielleicht stimmt das nicht für alle, aber für manche schon.
Also wenn ich vorher nicht belohnt habe, würde ich es dann auch nicht mehr tun.
Wieso denn nicht?
Wenn man schon daran denkt, Noten zu belohnen, sollte das vielleicht in der Phase passieren, in der Schüler den vollen Durchhänger beim Lernen und der Motivation haben… als Ansporn, weiter zu machen. Ich denke, das ist doch oft in der ca. 7.-8. oder 9. Klasse der Fall.
Ich glaub eben nicht, dass ein 13-jähriger das normalerweise umsetzen kann. Und wenn ich als Mutter mich hinstelle und zu einem Kind in dem Alter sage: Lern doch mal, du willst doch diese Belohnung haben, dann reagiert der doch eher beleidigt und macht das Gegenteil.
Ich denke einfach, dass diese Methode erst richtigen Erfolg so ca. ab 16 haben kann, also wenn die schon rational handeln und längere Zeiträume überblicken können.
Bei Kindern kann man mit Belohnungen natürlich das Gefühl verstärken, dass eine gute Zensur was Tolles ist, also das Kind so konditionieren, dass es gute Zensuren wichtig findet. Ich glaube aber nicht, dass man damit sein Lernverhalten wesentlich verbessern kann, dafür wäre es meiner Meinung nach am wichtigsten, dass das Lernen selber Spaß macht, oder kurzfristige, unmittelbare Belohnungen. - Und wenn es mal nicht so gute Noten gibt, kann das ein Problem sein, wenn die Noten so überbewertet werden.
Viele Grüße