Spätfolgen Adoption

Hallo liebe Wissenden,

ich wende mich an euch weil ich nach Erfahrung zum Thema Spätfolgen Adoption suche.

Ich selbst bin adoptiert (heute 29) und leide heute an einer Neurose/Persönlichkeitsstörung aufgrund der fehlenden Bindung in den ersten Lebensmonaten. Das Ganze beschreibt sich durch ein Gefühl des „nicht dazu gehörens“, depressiver Episoden, fehlendem Urvertrauen und dem umbewussten Wissen das man eh alleine gelassen wird. Sprich, sich so lange entsprechend zu verhalten bis man tatsächlich alleine ist.

Das ganze wurde mit zunehmendem Alter immer schlimmer.
Die Psychotherapie hilft bis jetzt nur eingeschränkt

Kennt Ihr ähnliche Fälle oder seit selbst betroffen? Wie habt ihr „die Kurve“ bekommen ?

Psychologie
Hi
Meinst Du, dass Du hier richtig bist?
Ich denke im Psycho Brett kann die besser geholfen werden.

Gruss na_nu?

http://www.adoption.de/
Hallo omawa,

ich wende mich an euch weil ich nach Erfahrung zum Thema Spätfolgen Adoption suche.

ich empfehle Dir http://www.adoption.de/
Dort findest Du über die Kontaktbörse Erfahrungsaustausch mit anderen Adoptierten.
Grüße von Finjen

Hallo,

deine Frage ist sehr speziell, weshalb ich dich nicht ins Psychobrett verweisen möchte.
Da Adoption hier schon öfter Thema war (–> Archiv), kann ich mich nur Finjens Rat anschließen.
Die Site, die sie dir empfohlen hat, hat die meisten Resourcen zu Adoption, die ich kenne und es gibt dort sehr viele Adoptierte, die sich dort austauschen.

Viel Glück

Elke

Hallo,

ich wende mich an euch weil ich nach Erfahrung zum Thema
Spätfolgen Adoption suche. Ich selbst bin adoptiert (heute 29) und :leide heute an einer Neurose/Persönlichkeitsstörung aufgrund der :fehlenden Bindung in den ersten Lebensmonaten.

Wie alt warst Du, als Du zu Deiner Adoptivfamilie kamst? Wie bist Du dort aufgenommen worden? Ohne Deine Problematik in Abrede stellen zu wollen, fällt es mir schwer die Ursache für die von Dir beschriebenen Störungen allein in den ersten Lebensmonaten zu suchen.

Hast Du nach Deinen leiblichen Eltern gesucht? Seit wann weißt Du, daß Du adoptiert bist? Hast Du noch Geschwister?

Das Ganze beschreibt sich durch
ein Gefühl des „nicht dazu gehörens“, depressiver Episoden,
fehlendem Urvertrauen und dem umbewussten Wissen das man eh
alleine gelassen wird. Sprich, sich so lange entsprechend zu
verhalten bis man tatsächlich alleine ist.

Man fühlt sich wurzellos, in etwa wie ein Baum im Kübel, der keinen richtigen Kontakt zu dem Boden unter ihm hat, der ihn erstaunlicherweise dennoch trägt.

Das ganze wurde mit zunehmendem Alter immer schlimmer.

Das Bewußtsein über sich selbst und den Platz den man in der Welt einnimmt, bzw. vielleicht einnehmen möchte, aber irgendwie nicht kann, nimmt ja mit dem Älterwerden noch zu.

Die Psychotherapie hilft bis jetzt nur eingeschränkt
Kennt Ihr ähnliche Fälle oder seit selbst betroffen? Wie habt
ihr „die Kurve“ bekommen ?

Für mich war es wichtig, etwas über meinen biologischen Ursprung zu erfahren (ist mir leider nur teilweise gelungen), also anhand von Dokumenten und Unterlagen „bewiesen“ zu bekommen, daß man tatsächlich irgendwo „herkommt“ und nicht einfach grundlos vom Himmel gefallen ist. Ebenso habe ich es mir erlaubt, auf meine Mutter unbeschreiblich wütend zu sein, was mir persönlich viel mehr geholfen hat, als eine ewig verzeihende Haltung. Würde ich heute meinen leiblichen Eltern (und Großeltern) gegenüberstehen, würden die von mir erstmal eine Menge zu hören bekommen, bevor ich sie zu Wort kommen ließe.

Einen besseren Stand im Leben hat mir gegeben, daß ich meinen Adoptiveltern all ihre ungezählten Unzulänglichkeiten wirklich „vergeben“ (klingt so dick aufgetragen, mir fällt kein passenderer Begriff ein) habe. In einem Gespräch mit meinem Adoptivvater habe ich ihm gesagt, daß ich die Verantwortung für mich als Erwachsener Mensch ganz und gar selbst übernehme. U.a. auch, weil es mir keinen Millimeter weiter hilft, ihm und meiner Adoptivmutter immer noch etwas nachzutragen. Das hat ihn sehr erleichtert und auch mir das Herz ihm gegenüber wieder leicht gemacht. Heute bin ich froh und dankbar, ihn zu haben, er ist ja der einzige Vater, den ich hatte.

Alles Gute

Avera