Bausparer noch sinnvoll?

hallo liebe Fachleute,

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Die Frage stellt sich wegen vermögenswirksamer Leistungen, die dafür gewährt werden, und wegen bevorstehender Inflationsangst

Angedacht ist derzeit eine Anfangszahlung von 100€ monatlich

Kann die Zahlung im Verlauf (und damit die Laufzeit) geändert werden? Ist das üblich? Oder kommt es auf den genauen Vertragstext an? Muss der Azubi etwas bestimmtes beachten? durchlesen? evtl. ändern lassen

sorry für die ungenaue Fragestellung. Hab mich mit sowas noch nie befasst. Möchte gerne Fakten sammeln

Gruss Georg

Hallo,

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer
über zB 30.000€ abzuschliessen?

wenn Du mit Bausparer Bausparvertrag meinst (Bausparer ist derjenige, der spart): ja, das kann sinnvoll sein.

Die Frage stellt sich wegen vermögenswirksamer Leistungen, die
dafür gewährt werden, und wegen bevorstehender Inflationsangst

Die vermögenswirksamen Leistungen kann man auch anders bzw. vernünftiger unterbringen, genauso wie man auch auf andere Anlageformen die Arbeitnehmersparzulage erhält. Die entscheidenden Vorteile des Bausparvertrages liegen darin, daß dieser einerseits noch mit mit der Wohnungsbauprämie gefördert wird (8,8% auf die eingezahlten Beträge, maximal 45 Euro im Jahr) und andererseits man das Geld wirklich aus dem Auge verliert (d.h. nicht mit Mitte 20 für den Urlaub in Lloret de Mar auf den Kopp haut).

Mit der Zeit kommen ganz nette Beträge zusammen und wenn man dann wirklich mit Ende 20, Anfang 30 bauen, kaufen oder renovieren will, bekommt man zustzlich zum angesparten Geld einen günstigen Kredit. Andernfalls läßt man sich den Betrag auszahlen und kauft sich davon sein erstes vernünftiges Auto.

Ein bißchen mehr zur Wohnungsbauprämie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungsbaupr%C3%A4mie

Kann die Zahlung im Verlauf (und damit die Laufzeit) geändert
werden? Ist das üblich?

Im Normalfall ist das genauso möglich wie die zwischenzeitliche Einzahlung von Einmalbeträgen. Es ist halt in der Ansparphase nichts anderes als ein Sparkonto mit besonderer steuerlicher Förderung.

Vertragstext an? Muss der Azubi etwas bestimmtes beachten?
durchlesen?

Sowieso. Zu beachten ist auch, daß es bei den Anbietern diverse Modelle gibt, die es zu vergleichen gilt. Die Unterschiede sind teilweise beträchtlich - sowohl was die Kosten und Verzinsungen angeht als auch was die sonstigen Vertragselemente betrifft.

Gruß
Christian

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Nein. Für vermögenswirksamer Leistungen würde ich eine andere Sparform wählen. Außerdem ist die Bausparsumme für einen VL-Sparvertrag viel zu hoch.

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Ja, die Banken leben davon.
Ohne solche unsinnigen Produkte wie Bausparverträge, wo man die Kosten nicht ausweisen braucht, wäre kaum eine Bank vor Ort noch überlebensfähig.

Also tue gutes, und unterstütze die heimische Wrtschaft und die Arbeitsplätze der Banken und ´Versicherungen.

Und wenn man diese unsinigen Produkte nicht kaufen würde, würden die ganzen banken und Versicherungen Pleite gehen;
und dann müßte man als Steuerzahler für diese systemrelevanten Schmarotzer noch haften;
was dann zumindestens wahrscheinlich genau so teuer käme.

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Nein. Für vermögenswirksamer Leistungen würde ich eine andere
Sparform wählen.

Es gibt ja noch die Wohnungsbauprämie, die man als Azubi noch locker mitnehmen kann.

Außerdem ist die Bausparsumme für einen
VL-Sparvertrag viel zu hoch.

Schon die monatlich geplante Einzahlung von 100 Euro übersteigt die VL. Es geht also nicht nur um die VL.

Ohne solche unsinnigen Produkte wie Bausparverträge, wo man
die Kosten nicht ausweisen braucht, wäre kaum eine Bank vor
Ort noch überlebensfähig.

Was für eine mutige These.

Und wenn man diese unsinigen Produkte nicht kaufen würde,
würden die ganzen banken und Versicherungen Pleite gehen;
und dann müßte man als Steuerzahler für diese systemrelevanten
Schmarotzer noch haften;

Welches vom Staat gestützte Kreditinstitut hat denn Bausparverträge verkauft? Die BayernLB, die SachsenLB, die WestLB, die IKB, Deutsche Hypothekenbank, die Aareal Bank oder die Commerzbank?

Naja, letztgenannte verkauft wenigstens Bausparverträge der Wüstenrot Bausparkasse.

Welches Produkt empfiehlst Du denn, um die Wohnungsbauprämie abzugreifen? Bzw. mit welchem anderen Anlageprodukt kann man eine risikolose Rendite von gut 7% erzielen?

Gespannt,
C.

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Nein. Für vermögenswirksamer Leistungen würde ich eine andere
Sparform wählen.

Es gibt ja noch die Wohnungsbauprämie, die man als Azubi noch locker mitnehmen kann.

Schon klar, aber ich kann auch einen 10.000 BSV mit 100 € besparen und zahle nur ein Drittel der Abschlußgebühr.

Hallo Georg,

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer
über zB 30.000€ abzuschliessen?

die sinnvolle Höhe hängt einerseits davon ab, ob Du hauptsächlich einmal auf ein günstiges Darlehen abzielst oder das Sparen im Vordergrund steht.
Wenn nur angespart werden soll, eher weniger. Wenn Du mal bauen oder kaufen (eine Immobilie) willst, dann macht so eine Summe schon Sinn. Man kann aber auch später noch erhöhen.

Die Frage stellt sich wegen vermögenswirksamer Leistungen, die
dafür gewährt werden, und wegen bevorstehender Inflationsangst

Bausparen ist eine relativ sichere Anlageart und dafür -je nach Tarif- recht gut verzinst.
Inflationsschutz ist das allerdings keiner. Den hättest Du erst, wenn Du mal eine Immobilie hast. Zumindest der Grundidee nach… .
Über die verschiedenen Möglichkeiten des Ansparens gibt es diesen ganz guten Artikel. Hier geht es zwar um Kindergeld, aber die Funktionsweise ist gut erklärt.

Kann die Zahlung im Verlauf (und damit die Laufzeit) geändert
werden? Ist das üblich? Oder kommt es auf den genauen
Vertragstext an? Muss der Azubi etwas bestimmtes beachten?
durchlesen? evtl. ändern lassen

Lesen sollte vom Azubi bis hin zum Professor jeder genau, was er unterschreibt. Und lieber jetzt mit Fragen nerven, als später von einer negativen Überraschung selbst genervt werden…
Es gibt beim Bausparen keinerlei Verpflichtung zum Einzahlen. Die Bausparkassen wollen das zwar gerne vermitteln (Regelansparrate usw…), ist aber quatsch. Du kannst die Sparrate jederzeit erhöhen, reduzieren oder gar nicht mehr einzahlen.

Zur aktuellen Lage beim Thema Bausparen habe ich in dem bereits verlinkten Blog noch einen interessanten Artikel gefunden.

Gruss vom Money-Schorsch

Hallo,

ist es noch sinnvoll, als angehender Azubi einen Bausparer über zB 30.000€ abzuschliessen?

Ja, die Banken leben davon.

Also inzwischen wollen die aber eigentlich ganz andere Dinge viel lieber verkaufen.

Ohne solche unsinnigen Produkte wie Bausparverträge, wo man die Kosten nicht ausweisen braucht, wäre kaum eine Bank vor Ort noch überlebensfähig.

Ich dachte die kämpfen ehr mit ihren „toxischen“ Wertpapieren, die sie nicht mehr rechtzeitig ihren Kunden verkaufen konnten.

Also tue gutes, und unterstütze die heimische Wrtschaft und die Arbeitsplätze der Banken und ´Versicherungen.
Und wenn man diese unsinigen Produkte nicht kaufen würde, würden die ganzen banken und Versicherungen Pleite gehen; und dann müßte man als Steuerzahler für diese systemrelevanten Schmarotzer noch haften; was dann zumindestens wahrscheinlich genau so teuer käme.

Ist das eigentlich eine Antwort auf die gestellten Fragen. Lass doch bitte alle daran teilhaben, was besser ist. Genau das will der Frager wissen. Oder soll diese Antwort so interpretiert werden, dass jede andere Anlageform unter allen Umständen besser ist?

Grüße

Danke an alle
hey

vielen Dank für die Antworten. Es stellt sich auch hier so dar, wie in unserer munteren Diskussionsrunde (zu der ich selbst mangels Kenntnis wenig beitragen kann)

Viele sagten dem Azubi, die Leistungen/Förderungen wären gut, es gäbe nichts besseres ( er will später mal bauen)

Andere (auch ich) sagten, die Laufzeit ist zu lange und unkalkulierbar, es steht eine grössere Geldentwertung bevor

Manche sagen, die Höhe der monatl. Sparrate könnte nicht mehr verändert werden, die lange Laufzeit wäre also fix. Die meisten (auch ihr) sagen aber, die Höhe könne jederzeit später an das Gehalt angepasst werden und somit die Laufzeit verkürzt

Dass das Geld unantastbar kontinuierlich zur Seite gelegt wird, sehe ich auch als Vorteil in dem jungen Alter an

Alles was ich bisher darüber wusste, war, daß es viele Gegner dieses Spar-Konstruktes gibt und die Bank wohl den grössten Nutzen davon hat. Die Begründung wurde weiter unten schon angedeutet.

Tja und jetzt kommt (nicht nur) von meiner Seite noch die Angst dazu, daß in dieser ungewissen Zeit ein langlaufender Sparvertrag voll in die Inflation reinläuft, was den bis dahin eingezahlten Geldbetrag wohl sehr schreddern wird.

Nur will ich ohne bessere Kenntnis den Azubi nicht allzusehr verunsichern, ohne gleichzeitig einen besseren Vorschlag in petto zu haben. Sichere Alternativen gibt es ja nicht allzu viele

Also stochern wir alle weiter im Dunkeln, harrend was kommen möge. Weiss wohl keiner so genau.

vielen Dank jedenfalls, zumindest weiss ich jetzt, dass es unter den Fachleuten ebenso Befürworter und Gegner gibt - wie bei uns

Gruss Schorsch

Hallo,

Andere (auch ich) sagten, die Laufzeit ist zu lange und
unkalkulierbar, es steht eine grössere Geldentwertung bevor

wenn Du mit einer nennenswerten Geldentwertung rechnest, dann empfehlen sich ganz andere Geldanlagen. Je nachdem, was Du unter „größer“ verstehst, ist auch die mehrfach geförderte Anlage in Bausparverträgen nicht sinnvoll, auch wenn am Ende die relativ inflationssichere Anlage in Immobilien steht.

Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen bzw. Du mußt selbst wissen, mit welcher Entwicklung Du rechnest. Insgesamt wäre es vielleicht eine Lösung, den Bausparvertrag zwar abzuschließen, diesen aber nur mit den Beträgen anzusparen, die maximal förderungsfähig sind.

Manche sagen, die Höhe der monatl. Sparrate könnte nicht mehr
verändert werden, die lange Laufzeit wäre also fix. Die
meisten (auch ihr) sagen aber, die Höhe könne jederzeit später
an das Gehalt angepasst werden und somit die Laufzeit verkürzt

Eine Laufzeit im eigentlichen Sinne gibt es in der Ansparphase nicht; lediglich die Zuteilungsreife wird bei höherer Sparleistung früher erreicht.

Alles was ich bisher darüber wusste, war, daß es viele Gegner
dieses Spar-Konstruktes gibt und die Bank wohl den grössten
Nutzen davon hat. Die Begründung wurde weiter unten schon
angedeutet.

Mal ganz ehrlich: für mich wurde vor vielen Jahren ein Bausparvertrag von meinen Eltern abgeschlossen. Als ich später eine Bankausbildung machte, bot mein Arbeitgeber diese Verträge nicht an; dennoch habe ich den Vertrag weitergeführt, weil es schlichtweg sinnvoll war, alle staatlichen Förderungen mitzunehmen. Eine vergleichbare Rendite konnte man damals wie heute mit kaum einem anderen Produkt erzielen.

Selbst wenn man alle Gebühren und Abzüge einkalkuliert, reißen die staatlichen Förderungen, die man später aufgrund des Einkommens nicht mehr erhält, die Sache wieder raus.

Wenn man allerdings nicht daran glaubt, daß die derzeitige Geldwertstabilität von Dauer ist, ist man mit anderen Geldanlagen ohnehin besser bedient.

Es ist aber vielleicht nicht die schlechteste aller Ideen, sich auf beide Szenarien einzustellen: es geht weiter wie bisher oder es kommt zu nennenswerter Inflation.

Sein Geld auf zwei Pferde zu setzen, von denen eines gewinnen wird, ist sicherlich sinnvoller, als auf schwarz oder weiß zu setzen.

Gruß
C.

Hallo,

ich denke, du hast es gut zusammengefasst. Keiner weiß, was kommen wird und jeder muss für sich selbst entscheiden, was er für wahrscheinlich hält.

Die staatliche Förderung eines BSV kann durchaus eine gute Rendite produzieren, bei relativ hoher Sicherheit. Wenn man allerdings Angst vor Inflation hat, hilft einem auch die beste BSV-Rendite nichts.

Je nach deinen finanziellen Möglichkeiten könntest du alternativ oder zusätzlich einen ETF-Sparplan (ab 25 EUR/Monat) abschließen und somit in Sachwerte (Aktien) investieren.

Lange Rede, kurzer Sinn: Du kennst jetzt die Argumente, entscheiden musst du am Ende selbst :smile:

Gruß,
Steve

Hallo,

beim sparen sollte allgemein berücksichtigt werden, dass immer die Inflation und Steuer von der Verzinsung in Abzug gebracht werden muss.

hier ist das gut aufgeführt http://www.pro-client-solution.eu/page2.php

Was bekommst du für eine Verzinsung bei diesem Bausparer??

Ich denke dann hat sich die Frage eigentlich schon geklärt wie sinnvoll ein Bausparer wirklich ist!

Wenn wirklich für die eigene ETW oder das eigene Haus gespart werden soll - gibt es wirklich besseres…

Wenn du flexibel bleiben möchtest fährst Du besser wenn du das Geld in dieser Zeit richtig investierst!

Grüsse

DG