Sprache am sächsischen Hof Ende 17. Jahrhundert
Servus,
kurz vorab: Walter Ulbricht hat an der Öffentlichkeit nie Sächsisch gesprochen, allenfalls mit einem mehr oder weniger ausgeprägten sächsischen Akzent, teils abweichend vom Standarddeutschen weichen Konsonanten und teils abweichend vom Standarddeutschen intonierten Vokalen.
August der Starke hat comme il fallait ab seinem sechsten Lebensjahr Französisch gelernt und nicht nur als König von Polen, sondern auch als Kurfürst von Sachsen kaum Deutsch, sondern wie der gesamte europäische Hochadel seiner Zeit fast nur Französisch gesprochen.
August war im seit der Reformation lutherischen Sachsen aufgewachsen und ist selber erst 1697 zum Katholizismus konvertiert, hatte also in den prägenden ersten 20 Lebensjahren anders als seine römisch-katholischen Kollegen ausgiebigen Kontakt mit dem damaligen Hochdeutsch.
Dass er Deutsch mit einer mehr oder weniger ausgeprägten sächsischen Färbung der Vokale sprach, wenn er überhaupt mal Deutsch sprach, ist gut möglich - der persönliche Kontakt mit seiner Mutter Anna Sophie war zeit- und standesgemäß nicht intensiv genug, als dass von ihr ein anderer Einfluss hätte wirken können.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder