Renaissance zusammengefasst

Hallo Experten,

kennt jemand einen guten Artikel oder ein schmales Buch, welches die Renaissance allgemein (als Kunst-, Kultur-, Wirtschafts-, Wissenschaft- und Religionsepoche) zusammenfassend darstellt?

Ich suche nichts Zweitklassiges, sondern schon etwas Intelligentes, egal ob digital oder in Papierform!

Vielen Dank im voraus!
Karl

Hallo!
Jakob Burckhardt, „Die Kultur der Renaissance in Italien“, immer noch eins der wichtigsten Werke zum Thema.

Hallo,

wenn es auch darum geht den Zeitgeist der Renaissance zu erfassen und zu spüren, so empfehle ich unbedingt die Lektüre des schmalen Buches „Der Hofmann“ von Baldassare Castiglione.
Es ist ein Zeitgenössisches Werk, das eine Diskussion in gebildeter Runde am Hofe des Fürsten von Urbino schildert. Alle Werte und Anschauungen der Zeit bekommst Du hier sozusagen aus erster Hand. Mir wurde nach dem Lesen richtig klar, dass damals unsere moderne Gesellschaft wie wir sie heute schätzen entstand, inklusive Gleichberechtigung etc. Einige Ideale sind ein wenig in Vergessenheit geraten, stünden aber vielen auch heute gut zu Gesicht (ich spreche von „sprezzatura“).

Ist vielleicht nicht genau das, wonach Du gefragt hast, ist aber ein hervorragendes Bild der Zeitströmung. Und auch heute noch mit Genuss zu lesen.

GruĂź

Puh
Hallo Armin,

das scheint ja wirklich ein Referenzwerk zu sein!

Aber unter 616 Seiten geht es wohl nicht…? Klar, bestimmte Dinge kann man nicht auf zwei Seiten erklären, aber ich hatte gehofft, es geht auch ein bisschen kürzer!

Danke trotzdem!
Karl

Erstens gibt es das auch online:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/4970/1
und zweitens kann Burckhardt wunderbar schreiben, also halb so schlimm…

Hallo,

ergänzender Hinweis:
Das Geo Epoche Heft „Renaissance“ erfüllt diese Anforderungen meiner Meinung nach auch in qualitativer Hinsicht.

GruĂź

Danke fĂĽr den Tipp! owt
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>>> Der Mensch der Renaissance wurde sich seiner Freiheit und seiner schöpferischen Möglichkeiten bewußt, ja entdeckte sich erstmals als Individuum. Nach dem als „dunkel“ und sinnenfeindlich empfundenen Mittelalter setzte sich ein dem Diesseits und natürlicher Sinnlichkeit zugewandtes Lebensgefühl durch. Dem theozentrischen, auf Gott bezogenen Weltbild wurde ein anthropozentrisches, auf den Menschen bezogenes, entgegengestellt. In den Wissenschaften vollzog sich die Abtrennung der Philosophie von der Theologie. Mit der wiederentdeckten Diesseitsfreude verbindet sich ein Denken, das auf Vernunft und Erfahrung basiert, so wie es der Humanismus formuliert hatte.